Beiträge von Flintstone01

    Dann kann der Schuss nach hinten losgehen....da gebe ich dir vollkommen recht !

    Für mich ist der Ausdruck " Schnappenzeller" oder sogar " Schnappenbeller" negativ besetzt. In unserer ersten Hundeschule hieß es:" Oh Gott ein Appenzeller, auf was haben sie sich da bloß eingelassen..."

    Interessant, bei mir in beiden Hundeschulen das Gleiche. Bislang konnten wir von 5 Trainern 4 überzeugen, die alle mit der Zeit ganz angetan vom Zwerg waren. Mit der alten Hündin war das sowieso kein Thema - da war die Rasse noch nicht so verschrien und die war sehr rangniedrig und zu 100% friedlich mit anderen Hunden.

    Ein bisschen zum Thread passend: wir waren heute auf einer größeren Veranstaltung, der ersten vom Zwerg. Sie durfte dann auch die Rasse vorstellen bei einem ÖKV-Event. Die hatte zu 80% mich im Blick (die restlich 19% galten dem Futter xD und 1% dem Trubel). Ich habe zeitweise vergessen, dass ich da einen Jungspund an der Leine hatte. Mein Highlight war dann allerdings, als ich von Sennenhund-Erfahrenen gefragt wurde, ob die denn niemals belle und ob sie immer so cool ist. Die letzte war im Trubel auch so. Sobald viel los ist wird der eigene Mensch im Blick behalten und damit kann man aus Appisicht alles bewältigen.

    Gorgeous2000: geb dir auch recht - wer mit einem misstrauischen Hund tief unglücklich ist, sollte sich keinen Appi holen. Aber irgendwie denken viele gar nicht dran und sind dann unzufrieden, weil ihr Hund halt nicht begeistert von Fremden ist. Heute auch wieder gehört.

    Leider kenne ich nur Appenzeller, die nicht von einem guten Züchter kommen, kann also sein, dass diese dann etwas wesensfester und besser einschätzbar sind, wenn sie entsprechend gut gezüchtet und sozialisiert wurden.

    Dann komme ich mal mit Infos zu "Züchterhunden", da ich von denen ca. 20-30 in meinem Leben kennen gelernt habe (was eine ganze Menge ist, da sie hier leider nicht sehr oft gesehen werden). Wir haben mittlerweile den 2.Appi, die erste mussten wir mit fast 16 Jahren einschläfern lassen. Der Zwerg ist jetzt knapp 10 Monate alt. Gesundheit war bis dato bei der Rasse sehr gut.

    Was ich bestätigen kann ist die Tatsache, dass sie bellfreudig sind, sehr temperamentvoll ("quecksilbriges Temperament" aus dem Rassestandard), relativ harte Hunde, ihrer Familie zu 100% ergeben und gleichzeitig zu Fremden misstrauisch.

    Außerdem kann das Hüteverhalten noch gut durchkommen. Unsere 1. Hündin hat noch ein bisschen an den Kühen gearbeitet (war ein Rückläufer zum Züchter) und an Pferden zeigte sie das Verhalten im Zweifelsfall (beim Versuch sie zum Reitbegleithund zu machen). Der Zwerg zeigt das Umrunden bei den Pferden und auf der Koppel beobachtet sie alle Pferdebewegungen genau, aber das war es auch.

    Dass sie mit Artgenossen unverträglich sind höre ich immer wieder - ich selber habe fast nur verträgliche Hunde kennen gelernt. Aber das waren auch oft Hunde auf Ausstellungen oder Fortbildungswochen des Sennenhund-Vereins. Die meisten haben relativ bald kein Interesse mehr am Spiel mit anderen Hunden, sie haben ja ihre Menschen, denen sie wirklich voll und ganz ergeben sind.

    Das Misstrauen ggü. Fremden ist tief verankert, wird aber seit einiger Zeit in der Zucht eher zurückgedrängt. Das ist dem Verein sehr wichtig und wird im Wesenstest auch genau beobachtet. Wir hatten und haben keine Probleme mit Besuchen, auch nicht mit vielen Kindern - es wird kurz gebellt, der Mensch erlaubt den Eintritt und nach 10-15 Minuten wird versuchsweise zum Schmusen gekommen.

    Es sind mMn Hunde, die sich wirklich sehr stark an ihre Menschen binden und sehr gut lenken lassen. Unsere 1.Hündin war gut auszubilden aber ein Trainer hat mal ganz richtig gesagt "Der wäre es völlig egal, was sie lernt, Hauptsache sie macht euch glücklich damit". Der Zwerg zeigt ähnliche Tendenzen. Da mache ich Agility, ein bisschen Nasenarbeit und v.a. Alltagserziehung und Reitbegleithund.

    Beide Hunde blieben sehr gut alleine ohne viel Training, das ist auch nicht untypisch. Die Hündinnen sollen einfacher sein als die Rüden bei den Appis.

    Zum GSS: da kenne ich weniger, aber doch einige. Die sind deutlich gesetzter und ruhiger als die APPS, hatten auch andere Aufgaben. Sie bewachen auch das Haus, zeigen aber sonst deutlich weniger Schutztrieb. Ein großes Thema hier ist die Sturheit. Ich kenne einen Fall, wo ein GSS im Spaziergang beschlossen hat nicht mehr weiterzugehen (die HH hat seit Jahrzehnten diese Rasse). Anscheinend nicht zu lösen, der Hund blieb wo er war und nach einer guten Stunde war dann der Hund der Meinung doch weiterzugehen. Kann einem mit einem Appi ("Was kann ich für dich tun?") so nicht passieren. Interesse an anderen Menschen de facto nicht vorhanden, auch hier ist der Mensch und die Familie ganz klar im Mittelpunkt. Aber weniger misstrauisch als der Appi. Für Sport nicht so geeignet, da einfach aufgrund der Größe und des Gewichts, gemeinsam mit der Sturheit, vieles schon wegfällt.

    P.S.: Wahnsinn, was hier für unterschiedliche Erfahrungsberichte sind! Beide Hunde hier liefen/laufen frei, sind kein Thema mit anderen Hunden, haben gelernt andere Menschen zu ignorieren (sogar der Zwerg schon, zumindest zurzeit) und Jagen ist relativ gut eindämmbar.

    Beim Niederrhein gibts irgendwie eine gute Hundeszene, kann das sein? Ich hab dort eine Zeitlang gelebt, allerdings ohne Hund. Vermisse es manchmal ziemlich (wobei mir das flache Land nicht sooo abgeht, da ists hier schon schöner :p ) ...

    HollyAussie: ohne Worte :mute: ! Ich bin wirklich kein Feind von klaren Ansagen, aber bei so einem Training solche Methoden auszupacken...

    Wir waren heute mit Marlen hier aus dem Forum spazieren und es war echt sehr schön :D . Kara war teilweise etwas zu stürmisch für Milo, aber sie stoppt sofort, sobald signalisiert wird "Das ist zuviel". Das freut mich wirklich sehr. Teilweise hat man heute auch gemerkt, dass sie sich nicht sicher war wie sie mit ihm spielen soll, gerade zu Anfang. Ich denke sie merkt schon, dass sie für fast alle Hunde "zu viel" ist in ihrer körperbetonten Spielweise. Wenn sie so verträglich bliebe, wäre das genial.

    Die "wir sind als Masse so benachteiligt"-Meinung kenne ich mehr aus dem Pferdeumfeld als Hundeumfeld - interessant, das mal in diesem Kontext zu lesen. Gesamt haben die Hundehalter mMn keine so kleine Lobby, gut ersichtlich an gewissen Zeitungen, die regelmäßig Artikel zum Thema "Wie toll sind Hunde" rausbringen. Ich kann mich vor 15 Jahren nur an "gefährliche Hunde"-Artikel erinnern.

    Ich sehe auch den Trend die Hunde immer mehr zu einem Einheitsbrei zu machen, sieht man ja auch hier im DF bei den Anforderungen. Nicht haaren, nicht bellen, freundlich zu allen, kein Jagdtrieb, kein Schutztrieb, leicht zu erziehen und bitte angenehm ruhig. Ansonsten denke ich wird das Sortiment an zusätzlichen Goodies und v.a. Dienstleistungen um den Hund weiter zunehmen.

    Bei den Appis weiß ich, dass in den letzten 20 Jahren zunehmend Richtung freundlicher Familienhund gezüchtet wird - der gut verankerte Schutztrieb der Rasse ist bei Ausstellungen und im Wesenstest nicht (mehr) besonders erwünscht. Unsere alte Appihündin hatte auch noch deutlich mehr Schutztrieb als jetzt der Zwerg.

    Viele Menschen können mit natürlichen Instinkten (Jagdtrieb, Aggressivität) vom Hund nichts mehr anfangen. Gerade erst an folgendes Beispiel gedacht: vor 30 Jahren waren meine Großeltern mit ihrem RS unterwegs und haben leider Hühner übersehen. Der Hund war flott und hatte innerhalb von Sekunden eines erwischt und auch gewusst was tun damit. Das war aber kein furchtbarer Hund, sondern die Besitzer sind einfach zum Bauern gegangen und haben das Huhn gezahlt. Nein, nicht schön fürs Huhn, aber das ist ein Hund, die haben Jagdtrieb und manchmal kann was passieren. Meine Großeltern haben sich eher gewundert, dass unsere Appidame an Hühner vorbeigehen konnte ohne sie zu jagen.

    In diesem Sinne "klau" ich mal einen Spruch, den man jetzt im Pferdebereich öfters hört: es gibt wohl sehr viel mehr Menschen mit Hunden heutzutage, allerdings sehr viel weniger Hundemenschen.

    Ich hab den Zwerg ja über Nacht "ausgelagert" bei meinen Eltern. Die weckt sie aber auch zwischen 5.30 und 6.00, weil Hunger :ugly: . Wenn sie mal bei mir schläft boykottiere ich das, dann geht auch 8.00 |) .

    Intelligenz - hm, ich muss da immer an eine Frau denken mit einem damals 2-jährigen kleinen Münsterländer, die mir wahnsinnig stolz erklärt hat, wie intelligent ihr Hund denn nicht ist. So intelligent wie ein 6-jähriges Kind, man stelle sich das vor! Und ich hab damals meine Hündin angeschaut und hab nur gesagt "G'scheit bin ich selber, die braucht nur lieb sein.". Hat das Gespräch eher schnell beendet :p .

    YUNAK - hast du schon mit Vorbeiziehen mit Leckerli probiert? Die andere Appihündin hier pöbelt auch ziemlich vor sich hin, bei der hat das aber super geklappt (obwohl da eben die ersten Monate nichts gemacht wurde).
    Kara ist bis dato sehr verträglich, ich warte gespannt wann und ob das kippt (wie alle Trainer wegen der Rasse prophezeit haben). Spielen darf sie aber nur mit ausgewählten Hunden, da ist sie mir einfach zu rüpelig für viele.

    Treibsel: mein Welpe ist ja jetzt schon Junghund aber ich kenne das Problem ein bisschen vom Anfang. Meine alte Hündin war mein ein und alles, Bindungen baue ich auch langsam auf (dafür sehr langfristig). Und dann ist da so ein kleines undichtes, klettiges, kleines Ding, das nichts kann und am Anfang wahnsinnig viel Aufmerksamkeit braucht.

    Ich war richtig zermürbt in den ersten 2 Wochen bis meine Familie mir "hundefreie" Nachmittage verpasst haben. Damit konnte ich durchatmen und mich auch wieder auf den Zwerg freuen.

    Ich habe heute noch nicht so die Bindung zum Zwerg wie zur alten Hündin (von mir aus; der Zwerg ist sehr auf mich fixiert), aber man kann auch 6 Monate nicht mit 15 gemeinsamen Jahren vergleichen. Aber ich weiß von meinem Pferd, dass das wird - da hat es 2 Jahre gedauert, bis wir uns so richtig "eingefummelt" hatten und einander vertrauten.

    Jetzt wird investiert um dann hoffentlich ein wundervolles Jahrzehnt oder mehr an Vertrautheit und "sich gefunden haben" zu genießen.

    Irene08: ist die toll, wow :herzen1: ! Wächst sie in ihre Ohren noch rein =) ?

    Wir waren heute ausreiten und "schlechtes Management" ist genau mein Thema heute :hust: . Reiten an einem Misthaufen mit Hühnern vorbei, ich so vor mich hingeschlafen als ich Kara auch schon lossprinten sehe. Zum Glück waren die Hühner ziemlich schnell weg und sie kommt dann auch wieder, lässt sich also schon abrufen - aber ganz sicher bin ich mir nicht was passieren würde, wenn die Hühner zu langsam wären :tropf: . Jetzt bin ich jedenfalls vorsichtiger.

    Kara hat ihr Heil anfangs ja auch nach vorne gesucht. Je älter sie wird, desto sicherer wird sie und damit auch entspannter. Mit Hunden haben wir das Thema schon lange nicht mehr, mit Frauen auch wenig und mit Männern - tja, siehe letztes Post :hust: . Wobei ich da noch manage und ablenke, ganz frei entscheiden darf sie bei Männern noch nicht.

    Streichelmonster: das mit dem Eichhörnchen ist ja blöd :/ . Hat sie es richtig erwischt oder konnte es sich dann noch retten?

    Zerstören beim Alleinbleiben: hilft es vielleicht einen kleineren Raum zur Verfügung zu stellen? Man kann ja auch jetzt die Situation leichter machen für alle, also mal alles Wichtige wegräumen. So dass da gar keine Versuchung stattfindet (wobei ich nicht sicher bin, ob das ganz machbar ist).

    In Berlin kann ich dir zwei anbieten :D

    Würde ich schon mal nehmen :D .

    Karow: klingt total nett :smile: . V.a. dass sie auch so nette Wort zu Kiwi gefunden haben.

    Bei uns wars heute wieder ein bisschen peinlich |) . Hundeplatz, Agilitytraining und ein Mann hat seine Frau begleitet. Ich bin also guter Dinge auf ihn zu um ihn zu bitten dem Zwerg Leckerlis zu füttern, weil sie ja Männer nicht so gern mag. Fang gerade zu erklären an. als der Zwerg mit Begeisterung dem Mann hochhüpft und fast ein Bussi gibt - soviel zu "die mag Männer nicht so". Muss ich erwähnen, dass der Mann einen weißen Pulli anhatte :hust: ?