Beiträge von pardalisa

    Trefft ihr viele Hunde?

    Nein, überhaupt nicht. Wenn's in der ganzen Woche zusammengerechnet 'ne zweistellige Zahl Fremdhunde war, war schon "viel los" für unsere Verhältnisse. :lol: Blöde Begegnungen haben wir (deshalb?) zum Glück nur sehr, sehr selten.

    Trefft ihr viele Menschen ohne Hunde?

    Ein bisschen mehr als Menschen mit Hunden, aber auch nicht viele. Auch hier: blöde Begegnungen sind äußerst selten – ich sammel meinen Hund ran, wenn wir Spaziergänger, Jogger o.ä. treffen, man nickt sich kurz zu oder grüßt, manche bedanken sich sogar für's Anleinen/Hund absitzen lassen und jeder geht seiner Wege. :smile:

    Wie sind eure eigenen Hunde drauf, wenn ihr andere Hunde Passiert?

    Er checkt den anderen Hund kurz auf große Entfernung ab und geht dann ruhig vorbei. Solange der andere Hund nicht sehr, sehr unhöflich wird (= freilaufend mit großer Geschwindigkeit angerast kommt oder auf-Teufel-komm-raus Körperkontakt aufnehmen will), ist meinem Hund so ziemlich alles egal und er steckt das auch locker weg, wenn er fixiert oder angepöbelt wird.

    Wie sind Durchschnittlich die anderen Hunde drauf, wenn ihr diese passiert?

    Gemischt – manche hängen sich in die Leine und wollen unbedingt zu uns hin, viele sind eher desinteressiert (die mögen sowohl ich als auch mein Hund am liebsten ;)), ein paar pöbeln, ein paar sind ängstlich... ganz normaler Hundepopulationsdurchschnitt, würde ich schätzen.

    Wo wohnt ihr? (Kleinstadt, Großstadt, Dorf, irgendwelche Besonderheiten?)

    'Offiziell' gehört das hier noch zum Stadtgebiet einer mittelgroßen Studentenstadt, de facto fühlt es sich hier am wenig hippen Rand ;) aber an wie Leben auf'm Dorf xD – abends werden "die Bürgersteige hochgeklappt" und man sieht niemanden mehr draußen, die einzigen Geschäfte sind 'ne Bankfiliale, die Post und ein kleiner Supermarkt, und wenn man die Straße runtergeht, steht man direkt im Feld, wo man wochentags eine 10km-Runde laufen kann ohne irgendwen zu treffen.

    Ich fahr trotzdem ganz gerne ein Stück mit dem Auto in verschiedene Richtungen, weil ich die Abwechslung beim Spaziergang mag, aber nötig wär's nicht, um doofe Situationen zu vermeiden. Ich find' Hundehaltung und unsere Spaziergänge hier im Großen und Ganzen sehr entspannt.

    Hundehalter, die ihren Hund in der Stadt unbeaufsichtigt vor'm Supermarkt anbinden, lösen bei mir die gleiche Reaktion aus wie diejenigen, die ihren Hund in der Stadt an befahrenen Straßen ohne Leine laufen lassen: mit dem passenden Hund mag das in vielen Fällen lange, lange Zeit gutgehen und es geht mich nix an, ich muss da niemanden "bekehren" das anders zu tun.

    Aber wenn dann doch mal was schief geht und der ach-so-straßensichere Hund sich erschreckt oder verschätzt und auf die Fahrbahn gerät, oder der Hund vor'm Supermarkt drangsaliert oder gestohlen wird, hält sich mein Mitleid mit dem Halter in Grenzen und ich möchte, salopp gesagt, dann auch nicht vollgeheult werden. Das Risiko ist bekannt; wer sich trotzdem dafür entscheidet, muss mit den Konsequenzen leben.

    Ich kann aber auch gleich gerne mal Fotos raus suchen die es Beweisen.

    Kein Stress, musst auch nix 'beweisen' :smile: – mir kam nur gerade der größere Hund in einigen Momenten des Videos etwas... öhm, "schwabbelig" vor :ops:, aber manche Hunde haben ja einfach Pech mit dem Bindegewebe und so.

    (Ich find' sowas immer arg schwierig, auf ne nette Art anzusprechen, dass ein Hund etwas mopsig aussieht – besonders, wenn der Besitzer das überhaupt nicht wahrhaben will. Insofern: cool, dass du das im Blick hast und sorry für meine etwas doofe Frage. :smile:)

    Als ich zu meinem Ersthund (Rassehund) auf der Suche nach einem zweiten war, hatte ich sehr genaue Vorstellungen, was ich an "Eckdaten" (max. Größe/Gewicht, Fellbeschaffenheit, etc.) und Charakter beim Hund gerne hätte, war aber überhaupt nicht auf eine bestimmte Rasse festgelegt. Genau mit dem Hintergedanken: Es gibt so viele tolle Hunde; nur, weil ich mit dem Ersthund so glücklich bin, heißt das ja nicht, dass nicht auch was anderes zu mir/uns passen könnte. :smile:

    Ich hab' dann eine ganze Weile intensiv im Tierschutz geguckt – auch, weil 'meine' Rasse in der Zwischenzeit leider zum Modehund geworden war und ihr das überhaupt nicht gut getan hat :( :, was einfach traurig mitanzusehen war –, bin im TS aber absolut nicht fündig geworden (sooo kompliziert und anspruchsvoll fand ich meine Wünsche an einen Hund gar nicht, aber nun gut – anderes Thema).

    Letztendlich ist es dann doch ein Welpe vom Züchter geworden – gleiche Rasse wie der Ersthund. Rückblickend war das genau die richtige Entscheidung: die Hunde waren total harmonisch miteinander und haben sich sehr gemocht, und ich hab' genau den Hund bekommen, den ich mir erhofft hatte. Die Jahre mit den beiden zusammen waren bislang mit Abstand meine schönste Hundehalter-Zeit. :herzen1:

    Der Ersthund ist letztes Jahr verstorben und ich hab' seitdem im Freundeskreis schon öfter gehört: "Wie sieht's aus, zieht wieder ein zweiter ein? Wieder die gleiche Rasse?" Abwegig ist der Gedanke nicht, die Rasse ist eigentlich 1:1 genau das, was ich an einem Hund schätze und haben möchte. Ich hab' mir tatsächlich im Laufe der Monate zwei erwachsene Abgabe-/Nothilfen-Hunde angeguckt... und kann's einfach nicht. :ops: Die Ähnlichkeit ist zu groß; die Angst zu vergleichen ist zu groß. Ich werde vermutlich noch eine Weile warten, und wenn dann wieder ein Zweithund einzieht, dann einer aus einer ganz anderen Rassegruppe, mit einem ganz anderen Charakter und völlig anderem Aussehen. Wird wahrscheinlich eine Umstellung für mich werden ;), aber genau das ist dann ja gewollt.

    Insofern – ich kann beides verstehen; sowohl jemanden, der sagt "einmal Rasse X, immer Rasse X", als auch jemanden, der sich noch mal ganz neu orientiert und lieber verschiedene 'Hundetypen' hat.

    (Einem neuen Hund wieder den Namen des verstorbenen zu geben finde ich allerdings... einfach nur schräg. Ich schätze bei allen rassetypischen Eigenschaften die Individualität meiner Hunde trotzdem total, die jeweiligen kleinen 'Spleens', ihre Vorlieben und Abneigungen, wie sehr man im Laufe der Jahre zueinander findet und sich kenennlernt, im Team 'funktioniert' – und ein Teil dieser Wertschätzung wird für mich auch durch den Namen ausgedrückt, den ich auswähle. Da einfach den 'alten' Namen draufzudrücken, "ist halt der Hund der Familie, passt schon?" Nein. Könnt ich nicht.)

    Was meint ihr denn? Kann sowas klappen?

    Das kann klappen - du wirst dutzende Berichte von Auslands-TS-Hunden finden, die hier ankamen, einmal kurz geguckt haben und sich gleich wohl und wie zu Hause gefühlt haben (und genauso viele Berichte, wo ein Hund aus dem Tierschutz ein bisschen mehr Zeit für den Start ins neue Leben gebraucht hat oder so ein, zwei "Päckchen" mitbrachte, die Schwierigkeiten gemacht haben...).

    Die Frage bei solchen "Hund direkt aus dem Ausland"-Übernahmen ist immer: Was, wenn es nicht klappt? Wie sieht der Plan B aus? Welche Unterstützung hat man, was traut man sich selbst zu, was ist realistisch?

    Bei euch z.B. bezogen auf die Mitnahme zur Arbeit: Was ist, wenn der Hund das nicht packt? Wenn er beispielsweise panische Angst hat, überfordert ist o.ä.? Was, wenn er aber auch nicht allein zu Hause bleiben kann?

    Ich bin bei solchen Direkt-Übernahmen für Hundeanfänger immer sehr, sehr skeptisch; die Erfahrung zeigt, dass das manchmal wirklich übel schief gehen kann und dann für alle, Menschen und Hund, in vermeidbarem Stress endet. Ich find's toll, dass ihr einem Hund aus dem Tierschutz ein Zuhause geben wollt :smile: - aber ich würde mich nach einem umschauen, der schon eine Weile (= mehrere Monate) hier vor Ort in einer Pflegestelle lebt, und den ihr vorher kennenlernen könnt und nicht direkt nach einem Transport in die Hand gedrückt bekommt.

    @Dakosmitbewohner Ganz wertfreie Frage :smile: - kann es sein, dass du dem Thema "Erziehung" im Bezug auf HSH bzw. hier im Thread etwas zu viel Bedeutung beimisst? Niemand hier hat gesagt, dass HSH in Privathand häufig "unerzogen" oder "rüpelig" sind oder dass die Probleme, die es geben kann, aus einem Mangel an Erziehung rühren - die Hunde folgen halt bloß ihrer eigenen Logik und Genetik. Die Probleme oder die Konflikte entstehen in den allermeisten Fällen daraus, dass das, wofür diese Hunde seit vielen, vielen, vielen Generationen gezüchtet werden, vom Otto-Normal-Familienhundehalter ;) halt meistens nicht geboten werden kann.

    Vielleicht erklärt sich daraus auch, was du weiter oben gefragt hattest: Warum viele, die hier geantwortet haben, keine Angst vor arbeitenden HSH haben, aber bei HSH als "Familienhund beim Sonntagsgassi" vorsichtig sind - das hat nix damit zu tun, dass der HSH an der Herde besser erzogen ist.

    Wenn ich einen HSH im Einsatz sehe, dann weiß: der will mich nicht an seinen Schafen/Rindern/whatever haben (und meinen Hund gleich dreimal nicht), d.h. der hat einen "Job", den er so defensiv agierend wie möglich ausführt. Frei nach dem Motto: "Kommst du mir nicht blöd, und reagierst du auf meine Signale, dann will ich dir auch nix Übles." Ganz simple Sache. Dazu kommt, dass ich bei HSH im Einsatz davon ausgehe, dass die, salopp gesagt, klar in der Birne sind ;) - die haben ein erfülltes Leben und eine Aufgabe, die sehr gut und sehr selbstständig erfüllen.

    Beim "Familienhund-HSH" dagegen weiß ich nix davon und die Erfahrung zeigt, dass solche Hunde dann - mangels Aufgabe/Job, aufgrund beengter Lebensverhältnisse, durch Missachtung ihrer Bedürfnisse oder falsche "Handhabung" - ein Ventil suchen und z.B. anfangen, ihre Standard-Gassirunde vehemnt zu verteidigen. Oder ihre Halter als Schutzbefohlene zu deklarieren und alles, was denen zu nahe kommt, offensiv anzugehen. Den Hunden kann man das nicht vorwerfen, die wissen einfach nicht, wohin mit sich. Aber das ist eben auch nix, was man mit "guter Erziehung" irgendwie bekämpfen oder kaschieren könnte, das ändert ja an der Ursache nichts.

    Ist so ein bisschen verständlicher geworden, was gemeint ist und warum HSH in mancherlei Hinsicht ein Sonderfall verglichen mit anderen großen, schweren Hundetypen sind? :smile:

    wenn mir dagegen Familie XY mit ihrem HSH, den sie völlig ohne rassegerechte Aufgabe als reinen "Familienhund" halten, dann ist der groß, unverträglich und er pellt sich'n Ei drauf, was der Mensch am anderen Ende der Leine sagt, weil er seine Leute eh nicht ernst nimmt. Da wird mir mulmig.

    Aber liegt das am Hund oder der ungünstigen bis falschen Haltung?

    Oder anders, der Schäfi, Rotti, Staff, was auch immer der völlig ohne Rasse gerechte Aufgabe und Erziehung als reiner Familienhund lebt, benimmt der sich so viel anders?

    Ich versteh nicht ganz, was du mit dem Whataboutism bezwecken willst? :???: Ja, DSH, Rotti, Mali, etc. können in den entsprechenden Umständen genauso "gefährlich"/kritisch/furchteinflößend sein. Aber du hattest ja konkret gefragt, warum HSH teilweise so einen schlechten Ruf haben und manche Hundehalter auf Hunde im HSH-Typ vorsichtig reagieren – was bringt es dir, wenn ich jetzt sage, dass ich auf einen pöbelnden Schäferhund, der mit einer absolut nicht kompetenten, wenig standfesten Person unterwegs ist, auch mit einem mulmigen Gefühl und Ausweichen reagiere? Das ändert doch an der Einstellung zum HSH von Familie XY nix?

    Und HSH legen halt häufig im Vergleich zum DSH/Rotti/etc. auch noch mal "ne Schippe drauf" was Eigenständigkeit, imposantes Auftreten und Willenskraft angeht – wenn ich hier beim Wandern welche im Harz auf den Bergwiesen in der Herde sehe, finde ich das genial (und halte mich an das, was auf den Schildern steht, d.h. eigenen Hund anleinen, Bogen laufen, etc.), wenn ich einen mit Familie XY als dekorativem Fähnchen hinten an der Leine hier auf dem Feldweg treffe, ist das eher weniger schön anzusehen.

    Was mir jetzt fehlt, warum ist es den beim HSH schlimmer als anderen Hunden von der Kraft/Größe/Gewicht?

    Weil beim HSH, wenn man Pech hat, einfach mehrere ungünstige/kritische Punkte aufeinmal zutreffen.

    Wenn mir der Polizist mit seinem pensionierten Diensthund hier im Feld begegnet, dann weiß ich, dass der Hund komplett unverträglich ist – aber der hört wie 'ne eins, Herrchen kann den auf Entfernung ins Platz pfeifen, wenn nötig, und der liegt wie festgeklebt.

    Wenn mir die Frau mit dem Leonberger begegnet, dann ist der Hund zwar beeindruckend riesig – aber ein totales Schäfchen mit 'ner laaangen Zündschnur.

    Wenn mir die beiden Teenies mit ihrem JRT begegnen, dann nimmt der die zwar nicht ernst – aber die können den körperlich halten, wenn der "ey, das ist mein Weg, hier kommt kein anderer Hund durch!" spielen will.

    ... wenn mir dagegen Familie XY mit ihrem HSH, den sie völlig ohne rassegerechte Aufgabe als reinen "Familienhund" halten, dann ist der groß, unverträglich und er pellt sich'n Ei drauf, was der Mensch am anderen Ende der Leine sagt, weil er seine Leute eh nicht ernst nimmt. Da wird mir mulmig.