Beiträge von pardalisa

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    Ja mein Hund geht pro Tag "nur" 3 Stunden Gassi. Steh ich dazu!
    Mich würde allerdings sehr interessieren was man deiner Meinung nach zeitlich investieren sollte um kein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Dachte immer mit 3 Std täglich Gassi wäre man im durchschnittlichen Vergleich schon relativ weit oben. Ganz wertfrei gemeint!

    Zwischen "Spaziergang! Party! Rumrennen!" und Schlafen gibt's ja für den Hund noch Abstufungen – hier zumindest. Da wird interessiert zugeguckt, wenn ich aufräume oder staubsauge, ab und zu wird beim Schmutzwäscheanreichen geholfen, bei der Gartenarbeit kann hund vortrefflich daneben liegen (oder Handschuhe klauen oder Äste für den Grünabfall zerkleinern...) und so vieles mehr. Insofern stimme ich Lordbao da zu: Wenn das Leben eines Hundes nur aus zwei langen Spaziergängen und ansonsten (alleine) herumliegen und schlafen besteht, würde ich mich zumindest mal kritisch fragen, ob das für meinen Hund reicht.

    (Natürlich gibt's da immer Ausnahmen: Mein älterer Rüde kommt langsam in das Alter, wo er total ruhige Wir-machen-einfach-mal-nix-Tage auch zu schätzen weiß und am liebsten meine Knie/das Sofa nicht verlassen würde. :smile: )

    Was die reine Spaziergangszeit angeht, bin ich allerdings auch Velvis Meinung: länger als drei Stunden sind meine an "Durchschnittstagen" auch nicht unterwegs.

    Ich schließe mich den Vorschreiberinnen an und würde auch getrennt füttern. Mit einem Jahr ist deine jüngere Hündin gerade erst dabei erwachsen zu werden – Aussies sind ja ziemliche Spätentwickler –, da würde ich das Verhalten jetzt verhindern, bevor es sich normalisiert. :smile:

    Meine beiden Aussierüden fressen z.B. im gleichen Raum, aber mit ausreichend Abstand, bei dem ich auch darauf achte, dass er eingehalten wird. Ebenso bei Knabbersachen: Jeder auf seinen Platz (Körbchen, Decke, Gartenecke oder was halt so da ist) und da wird geblieben, bis beide fertig sind. Gestänkert wird nicht; ich entscheide, wer wann was bekommt. Futterneid und Ressourcenverteidigung können bei Mehrhundehaltung wirklich fies ins Auge gehen.

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    Angenommen, ihr seid den ganzen Tag zuhause: Wie lang können/müssen eure Hunde einhalten, bevor es wieder rausgeht?? Ab wann wird es "kritisch"?

    Mein Großer kann mehr als 12 Stunden einhalten, bevor er sich meldet (unfreiwillig ausprobiert als ich mit 'ner Lebensmittelvergiftung im Bett lag und Fieber und kein Zeitgefühl hatte :/ ), er muss tagsüber aber nicht länger als 5-6 Stunden warten, bis es den nächsten Spaziergang gibt.

    Der Lütte (6 Monate) meldet sich gelegentlich noch mal zwischendurch, z.B. wenn er was zu Knabbern hatte und danach den halben Wassernapf leergeschlabbert hat, dann lass ich ihn kurz in den Garten/Hof und gut. Ansonsten kommt er mit unseren Spaziergängen im normalen Rhythmus auch schon prima zurecht.

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    Eine Frage habe ich aber noch dazu:
    Muss man das konsequent bei jedem Spaziergang üben? Das widerum stell ich mir schwierig vor ... sie soll ja schon wie gewohnt ihren Freilauf haben und nicht ausschließlich an der Leine laufen, bis das sitzt.
    Sollte man vielleicht in der Übungsphase nur an Orten gehen, wo SICHER nichts Fressbares liegt?

    Idealerweise ja, das sollte man bei jedem Spaziergang üben. Ich hab' am Anfang aber auch ab und zu abgelegene Strecken aufgesucht, wo die Wahrscheinlichkeit, dass Müll rumliegt, gegen Null geht, eben damit ich auch "einfach so" spazieren gehen konnte. Gibt ja so Tage, wo man nur gemütlich laufen möchte. :smile:

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    Und noch was ... verstehe ich das richtig, dass die Hunde in der Erwartung eines mega tollen Leckerlis dann das Fressen sein lassen, sondern anzeigen? Ich habe hier nur das Problem, dass nichts (was ich wüsste) über menschliche Hinterlassenschaften geht ... also ich denke nicht, dass Mia das für irgendwas anderes liegen lassen würde. Kommt das dann mit der Zeit, dass einfach ALLES angezeigt wird und nicht und nicht nur das, "wo es sich lohnt"?

    Ja, das ist der Plan. Der Hund soll quasi lernen, dass es für ihn immer lohnenswerter ist, mir Futter am Boden anzuzeigen, anstatt gleich hinzurennen und es zu verschlingen. Deshalb im Training auch der Zwischenschritt, dass er das Futter ab und zu doch vom Boden nehmen darf, quasi als variable Belohnung: Wenn der Hund damit rechnet, dass er nicht nur das supertolle Ersatzleckerlie, sondern gelegentlich auch noch das gefundene Futter fressen darf, muss er gar nicht erst abwägen, ob es sich "lohnt" – er hat ja schon die Erfahrung gemacht, dass es beides geben kann. (Und bei so Dingen wie Apfelresten kann man ihn ja auch lassen.)

    Wegen der menschlichen Hinterlassenschaften: Hast du schon mal Harzer Käse als Belohnung ausprobiert? Stinkt bestialisch, klebt wie Teufel – aber die meisten Hunde, die ich kenne, lassen dafür Menschensch**ße liegen. Kein Kompliment für den Käse, aber super für's Training. :D

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    Einen Garten habe ich leider nicht, das könnte ich nur drinnen und auf Spaziergängen üben. Wie lange hat das in etwa gedauert, bis das so gut geklappt hat?

    Mit dem Garten meinte ich auch nur eine möglichst ablenkungsfreie Umgebung, wo nicht ständig ein fremder Hund ins Training platzt. Ruhige Ecken beim Spaziergang sind bestimmt genauso gut.

    Tja, wie lange hat's bei meinen beiden gedauert? Beim Großen hatte ich vorher lange Zeit mit Abbruchkommando/Ignorieren gearbeitet und war mit dem Resultat nie so ganz glücklich, der hat ein bisschen länger zum "Umdenken" gebraucht, weil das alte Verhalten schon so gefestigt war. Mit dem Kleinen (jetzt 6 Monate alt) arbeite ich von Anfang an so wie oben beschrieben und er macht seine Sache schon ziemlich gut. Kommt aber natürlich auch auf den Hund an – meine gehören beide nicht zu den "Staubsauger-Rassen". ;)

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    Du willst einen möglicherweise vergifteten Köder apportieren lassen?

    Nein, eben nicht. Deswegen ja das Anzeigeverhalten – vom Ekelfaktor mal abgesehen ist das auch einfach sicherer, wenn das gefundene Futter gar nicht erst in Kontakt mit dem Hundemaul kommt.

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    Meine Hund haben gelernt nichts zu fressen was draussen rumliegt, sie ignorieren es.

    Darf ich fragen, wie du da beim Training vorgegangen bist? :smile:

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    ... bzw wie Züchter darauf reagieren

    Die Züchterin meines Junghundes hat gefragt, wie lange der Hund regelmäßig alleine wäre und ob ich einen Plan B habe, falls sich an meiner Studium-/Berufssitation etwas ändert. Über konkrete Stundenzahlen haben wir aber nicht gesprochen; ein bisschen gegenseitiges Vertrauen muss schon da sein. ;)

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    Ich könnte meinen Hund nicht in Betreuung geben bzw. könnte es nicht verantworten (mal abgesehen von meiner Mutter). Ausser, der Hund wäre auf einem eingezäunten Grundstück (Zwinger), da kann er aber genauso gut alleine Zuhause bleiben.

    Den Stress mit einer HuTa oder Gassigruppe, etc. würde ich auch meinem "immer lieb"-Hund nicht zumuten. Aber so setzt eben jeder andere Prioritäten.

    Ist bei mir genauso. :smile: Eine HuTa, am "besten" noch mit Familienanschluss, wo Kinder und deren Freunde rumwuseln, wäre für meinen Senior Gift. Die einzige Art von Fremdbetreuung, die für mich in Frage kommt, wären Familienmitglieder oder gute Freunde, wo sie das Umfeld kennen und entspannt in Haus und Garten rumliegen dürften, oder ein wirklich guter Hundesitter, der meine Hunde zu Hause abholt, eine gemütliche Runde mit ihnen (und ihnen alleine – keine wechselnde Hundegruppe!) läuft und sie dann wieder absetzt.

    Nachtrag: Eine Alternative ist, den Hund gefundenes Fressen apportieren zu lassen. Beim Labrador einer Bekannten funktioniert das sehr gut, weil es für ihn quasi "Arbeit" ist und er begeistert mitarbeitet – ich persönlich mag keine benutzten Babywindeln in die Hand gespuckt bekommen, deshalb habe ich mich gegen diese Variante entschieden. ;)

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    Habt ihr euren Hunden beigebracht, dass sie draußen nichts fressen dürfen, seid ihr einfach nur aufmerksamer? Gibt es eine Möglichkeit dem Hund beizubringen, dass er mir gefundene Sachen draußen einfach anzeigt und dafür dann eine Belohnung von mir bekommt?

    Ja, ich habe meinen Hunden beigebracht, mir Essbares (oder das, was die beiden eben so dafür halten... :D ) draußen anzuzeigen. Ich bin so vorgegangen, dass ich im Garten angefangen habe zu Üben und erst mal etwas total langweiliges – hartes Brot, normales Trockenfutter oder so – gut sichtbar auf den Boden gelegt habe. Dann den Hund an die Leine genommen und in ausreichendem Abstand stehen geblieben. Sobald er den Blick vom Futter abgewandt hat, und wenn's auch nur für eine Sekunde war, gab's bei mir Click+(höherwertige) Belohnung. Funktioniert natürlich auch ohne Clicker, man baucht aber bei "gierigen" Hunden ein gutes Timing.

    Nach ein paar Übungseinheiten habe ich ihn dann mit einem Freigabekommando (ganz wichtig!) das Futter vom Boden fressen lassen, damit er später nicht auf die Idee kommt: "Das am Boden darf ich eh nie haben, also lieber schnell fressen, bevor jemand was merkt." Langsam kann man dann den Schwierigkeitsgrad steigern: Wurst- oder Pansenstücke auf dem Boden, andere Untergründe, andere Umgebung, usw.

    Wenn man sich ganz sicher ist, dass der Hund gar nicht mehr zum Futter hinzieht, sondern gleich zu dir guckt, kann man das Ganze ohne Leine trainieren. Ich habe an der Stelle dann ein Anzeigeverhalten eingebaut, d.h. Hund sieht/riecht Essbares, Hund guckt zu mir, ich sage "Sitz", Hund bekommt Belohnung. Mittlerweile haben meine beiden diese Verhaltenskette so verinnerlicht, dass sie sich bei "Futtersichtungen" von alleine hinsetzen und auf ihre Belohnung warten. Genau das wollte ich haben. :smile:

    Wichtig ist, dass dein Hund, bis er soweit ist, möglichst keine Erfolgserlebnisse hat, d.h. wenn du weißt, dass in einer Gegend Grillreste oder so liegen – lieber gar nicht ableinen bis du mit dem Training etwas weiter bist. Und auf keinen Fall schimpfen, wenn er die "Beute" schon im Maul hat, die meisten Hund schlingen dann nur noch hastiger; lieber für den Notfall ein ruhiges "Aus" üben.

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    Andererseits möchte ich auch nicht, dass draußen gezielt nach ekligen Essensresten gesucht wird :muede:

    Doch, genau das willst du! ;) Der Hund riecht eklige Dinge sowieso. Wenn er "kommentarlos" vorbeigehen würde, hättest du nie die Möglichkeit, ihn für sein gutes Verhalten zu belohnen, weil du eventuell gar nicht mitbekommen hast, dass da im hohen Gras ein halb vergammelter Döner liegt. Ein Verhalten, das selten bis nie belohnt wird, wird aber immer seltener vom Hund gezeigt (klar, das lohnt sich für ihn dann ja nicht). Also lieber einen Hund, der Ekelkrams zuverlässig anzeigt und eine Ersatzbelohnung bekommt, als einen, der wochen- oder monatelang ohne mit der Wimper zu zucken an allem vorbeiläuft und sich dann plötzlich den Bauch vollschlägt, wenn du abgelenkt bist.

    Meine beiden sind regulär nicht länger als vier Stunden pro Tag alleine – ich bin in der Hinsicht aber auch verwöhnt, weil ich meinen Unistundenplan sehr frei gestalten kann. In Ausnahmefällen kann es auch schon mal länger dauern, z.B. wenn man irgendwo im Verkehr o.ä. festsitzt, aber sechs Stunden sind beim Junghund im Moment die absolute Obergrenze.

    Wenn ich nach der Uni ins Berufsleben einsteige, ist das auch die Zeitspanne, die ich bei meinen Hunden (!) als "noch vertretbar" anpeile. Wenn sie nicht mit ins Büro dürfen und ich nicht (teilweise) Homeoffice machen kann, muss eben ein zuverlässiger Hundesitter her. Da Eltern und Freunde in der Nähe wohnen und selbst Hunde haben, mache ich mir da keine großen Gedanken. :smile:

    (Meine würden es übrigens furchtbar finden, wenn ich nur kurz vorbeikomme, sie zum Lösen rauslasse und wieder verschwinde – für die bedeutet meine Ankunft = Party und 'nen richtiger Spaziergang, am besten mit anschließendem Kraulen und gemütlichem, gemeinschaftlichen Gammeln. Aber das ist ja von Hund zu Hund verschieden.)

    Ich hatte beide Konstellationen schon: Als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe (lang, lang ist's her... :D ), lagen zwischen dem Familiendackel und meinem eigenen Hund nur drei Jahre Altersunterschied, trotzdem hatten die beiden nicht viel miteinander am Hut – kein Kontaktliegen, kein gemeinsames Spielen und kein Freuen, wenn sie sich nach 'ner kurzen Trennung wiedergesehen haben. Dafür hatten wir auch nie Probleme mit Futterneid oder ähnlichem, die beiden haben einfach "friedliche Koexistenz" praktiziert.

    Seit Anfang des Jahres habe ich meinen eigenen Zweithund, und obwohl zwischen den beiden neun Jahre Altersunterschied liegen, war das Verhältnis von Anfang an ganz anders: Sie teilen sich eine Kudde (obwohl jeder einen Schlafplatz für sich haben könnte), würden aus dem gleichen Napf fressen (wenn ich das erlauben würde) und spielen regelmäßig und gerne miteinander. Groß was dafür getan habe ich nicht, das ist wahrscheinlich einfach eine spontane Frage der Sympathie.

    Wenn deine beiden die meiste Zeit gut miteinander auskommen, ist das doch schon mal klasse! :smile: Ein bisschen Grummeln finde ich normal, gerade von Seiten des Ersthundes, der "plötzlich" alles teilen muss. Und neun Monate kommt uns Menschen lang vor, aber aus Hundesicht sieht das vielleicht ganz anders aus. Bei einer guten Freundin war es so ähnlich wie bei dir – monatelanges Desinteresse und dann kam sie eines Tages nach Hause und beide Hunde langen einträchtig auf einer Decke. Gib ihnen einfach noch ein bisschen Zeit.

    (Und ansonsten schließe ich mich den Tipps, die schon gegeben wurden, an: Möglichst viele tolle Sachen mit beiden gleichzeitig unternehmen und wenig Frust aufkommen lassen.)