Beiträge von pardalisa

    Wenn ich hier so mitlese habe ich den Eindruck, dass Angst und Unsicherheit echt noch um einiges schwieriger ist als Schutztrieb.

    Finde ich auch, zumindest, was die "Trainierbarkeit" angeht. Angst ist ja nicht rational, da dringt wenig zum Hund durch und die Gefahr des "Reinsteigerns" ist bei manchen Hunden echt groß.

    Schutztrieb ist ja ursprünglich gewollt und durch Zucht geformt, wenn man da bei der Wahl der Hunderasse drauf eingestellt war, kann man mit Erziehung wirklich eine ganze Menge Probleme mit wenig Aufwand beheben/umgehen.

    Du nimmst dann verschiedene Teebeutel und lässt ihn den mit gewünschtem Geruch raussuchen?

    Genau. Oder eine Reihe von Stoffstücken/Wäscheklammern/etc., die ich nur mit Handschuhen angefasst habe und eines davon, das nach mir riecht, und das muss er rausfinden. Ein Nasengenie ist mein Senior auch nicht :D , aber mit Spaß bei der Sache – und das ist ja das Wichtigste.

    Wie macht ihr das, wenn ihr so Denksachen übt mit mehreren Hunden? Anbinden, Ablage, aussperren?

    Am Anfang habe ich den Lütten angebunden, was kein Problem war, da ich mit den Hunden meistens draußen was mache und ihn einfach am nächsten Baum "geparkt" habe. Mittlerweile kann er "Geh auf deinen Platz!" und legt sich dann auf Decke/Jacke/Rucksack ab und wartet ohne Leine.

    Ich reihe mich hier auch mal ein... Mein 10-jähriger Rüde (Australian Shepherd) hat zwar rassetypisch Schutz- und Wachtrieb, allerdings deutlich mehr als im Standard erwünscht. Bei ihm zeigt sich das bei zwei ziemlich klaren "Feindbildern": kleine Kinder und betrunkene Männer. Die Kinder findet er einfach nur gruselig und kann sie nicht einschätzen, da ist er nach langem Training so weit, dass er sie mir anzeigt und mir dann die "Gefahrenabwehr" überlässt, d.h. ich sorge dafür, dass er nicht gestreichelt oder bedrängt wird.

    Betrunkene Männer findet er komplett überflüssig, die würde er stellen, verbellen und – wenn sie mir zu nahe kommen - vermutlich auch beißen. Da trainiere ich nix, wenn wir jemanden treffen, der so betrunken ist, dass es auffällig ist, leine ich den Hund an und weiche aus, das hat man ja zum Glück nicht häufig.

    Seltsamerweise hatte er mit Besuch noch nie Probleme – wenn ich jemanden ins Haus lasse, ist das für ihn völlig okay. Hat derjenige Kekse, ist er spannend, wenn nicht, geht er eben auf seinen Platz. :p

    Was macht ihr denn an Geruchsunterscheidung "im Liegen"?

    Geruchsunterscheidung (entweder mit Teebeuteln oder mit Dingen, die nach mir riechen) war mal ganz beliebt, das geht auch komplett im Liegen. Ansonsten habe ich so ein offenes "Kramregal", da sich über eine ganze Wohnzimmerwand zieht, da kann man das Feuerzeug vom ZOS gut drin unterbringen und der Hund muss sich nur minimal fortbewegen, und kann im Liegen anzeigen. Das Hütchenspiel mit Blumentöpfen fand ich eine gute Idee, dem Hund war's zu öde. :roll: :D

    Aber wie ist das bei euch anderen Mehrhundehaltern denn eigentlich mit Fremdhundekontakt?
    Treffen eure Hunde sich oft mit fremden (oder auch bekannten, aber nicht zur "Familie" gehörenden) Hunden?
    Haltet ihr es für notwendig, auch Kontakt mit anderen Hunden zu haben, wenn zuhause schon mindestens 1 anderer Hund ist?
    Und haben eure Hunde überhaupt Interesse daran?

    Meine Hunde haben 1x pro Woche den Hundeplatz als "festen Termin", an dem sie andere Hunde treffen und mit denen sie nach dem Training auch laufen dürfen.

    Im Alltag hängt die "Fremdhundedichte" stark davon ab, welche Runden ich gehe. Wenn wir jemanden treffen, dürfen sie nach Absprache mit dem anderen HH schon gerne Kontakt haben – Shawnee braucht das nicht, der schnüffelt kurz und ignoriert dann, Myrddin ist bei 'nem passendem Hund einem Rennspiel nicht abgeneigt. Für ihn finde ich das ab und zu ganz gut, denn der große Altersunterschied zwischen meinen beiden (9 Jahre) heißt für ihn oft, dass er sich beim Toben ein bisschen zurücknehmen muss und dann ist's klasse, wenn er gelegentlich gleichaltrige Hunde trifft. :smile:

    Wie fanden eure Ersthunde denn den zweiten, als er einzog? Besonders bei denen die noch einen Welpen dazubekommen haben?


    Herzlichen Glückwunsch zum neuen Familienmitglied!

    Bei meinem Ersthund, Shawnee, hätte ich eigentlich erwartet, dass er den Welpen erst mal ignorieren würde - nervige Hunde sind für ihn einfach Luft und so'n Knirps kann für einen 9-jährigen Rüden ja schon mal anstrengend sein ;) - aber am ersten Abend ist der Welpe einfach dem Großen hinterher in die Kudde getapst und hat sich zwischen den Vorderbeinen eingerollt. Shawnee hat ihn machen lassen und seitdem sind die beiden wie der sprichwörtliche Arsch und Eimer. :D

    Meine beiden haben (fast) rund um die Uhr Sozialkontakt zu Artgenossen, eben weil sie schon zu Hause zu zweit sind. Fremde Hunde treffen sie 1x die Woche auf dem Hundeplatz und ansonsten eben (je nach Wetter, Gegend, usw.) beim Spaziergang, aber da auch längst nicht jeden Tag, weil ich abgelegene Ecken, wo wenig los ist, einfach lieber mag.

    Ich kann mich dem "Qualität statt Quantität" nur anschließen und würde lieber regelmäßig gezielt mit immer den gleichen Hundefreunden eine Runde drehen als in einer "vollen" Gegend spazieren zu gehen. :smile: Kennst du jemanden mit einer älteren, durchsetzungsfähigen Hündin, die dir bei deiner Erziehung ein bisschen helfen könnte und Mr. Hormonchaos mal kräftig abblitzen lässt? ;)

    Grisu hat eine Verstauchung/eine Zerrung etwas in der Art und darf sich nun 2 Wochen quasi nicht bewegen . (...) Wie löst ihr so was als Mehrhundehalter?

    Wenn von meinen beiden einer krank ist, fahre ich insgesamt das Programm runter (also z.B. nur jeden 2. Tag eine richtig große Runde für den gesunden Hund) und lasse den kranken Hund so viel Futter wie irgendwie möglich über Suchspiele erarbeiten, also im Garten verteilen, aus dem Kong, etc. Das Problem mit dem "dick und rund werden" habe ich bei Shawnee auch, deshalb darf der in solchen Zeiten seine ZOS/Geruchsunterscheidungskünste verbessern: Da muss er sich wenig bewegen bzw. kann das teilweise sogar im Liegen machen, aber es strengt den Kopf an und macht schön müde.

    Vielleicht wäre das was für Grisu? :smile: Gute Besserung auf jeden Fall!

    Tolle Idee! Ich hätte da auf die Schnelle zwei Aussies und einen Großspitz anzubieten – die restlichen Familienhundwelpenbilder gibt's leider nur auf Papier.

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    Shawnee als Welpe

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    Myrddin als Welpe

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    Das Plüsch (der ehemalige Hund meiner Eltern) als Welpe

    Da hab ich ja jetzt auch mal ne kurze Frage ^^
    Reagieren eure Hunde auf vermummte Menschen?

    Meine beiden reagieren insoweit, dass sie "seltsame" Menschen (vermummte Leute, Elektrorollstuhlfahrer, Menschen mit ungewöhnlichem Gang, z.B. Humpeln) durch Stehenbleiben, Fixieren, notfalls auch Grummeln anzeigen. Wenn ich die Hunde dann anspreche, kommen sie zu mir und überlassen "die Gefahrenabwehr" mir; wenn ich nicht reagieren würde, würden sie wahrscheinlich auch Stellen & Verbellen.

    Die einzige Situation, in der einer meiner Hunde völlig die Beherrschung mit Menschen verliert, ist Shawnee beim direkten Zusammentreffen mit betrunkenen Männern. Die hasst er, und da ich auf Begegnungen mit solchen Leuten auch gut verzichten kann, machen wir da einen großen Bogen drum.

    Und eine feste Zusage noch nicht zu geben heißt ja nicht, dass der Wurf noch frei ist. Da wird dann ja unter den Interessenten ausgewählt?

    Ja, so kenne ich das auch. Aber wenn 8 Welpen fallen und der Züchter 12 Interessenten hat, dann kann's durchaus mal vorkommen, dass ein paar der Leute sich mit ihrem "Wunschgeschlecht" ins Gehege kommen, dann ist da noch einer dabei, der plötzlich wieder abspringt, weil sich privat was verändert hat und er doch keinen Welpen nimmt, 2 Leute wollen einen Welpen für eine ganz bestimmte Aufgabe und entscheiden sich erst spät, wenn man schon ein bisschen Charakter erkennen kann, etc. pp.

    Aus solchen Gründen haben die Züchter, die ich kenne keine "geschlossene" Warteliste, sondern gucken sich durchaus noch "spät" Interessenten an, selbst wenn die Welpen schon 4 Wochen alt sind, weil eben erst sehr spät fest vergeben wird. Und bis dahin sind (theoretisch) auch noch alle Welpen zu haben.