Nochmal: die Pferdesteuer ist aufwändig zu erheben - schon die Ermittlung der Pferde und Besitzer, die wohnen oft nicht mal im selben Ort, mögl. Ausnahmen usw - und Rechenmodelle einiger Kommunen selbst haben ergeben, dass es sich unterm Strich nicht lohnt. Einige wollten die Steuer einführen und haben es aus dem Grund nicht getan.
Das finde ich einen total spannenden Einwand und das war mir bisher so noch nicht klar.
Ist dieser Mehraufwand nur in der Anfangszeit so hoch, bis sich das Modell "eingespielt" hat, oder wäre das mit dauerhaft hohen Verwaltungskosten verbunden? Gibt's dazu irgendwo Infos?
Sorry, aber da bin ich so gar nicht bei dir. Wenn Gemeinden mal anständig wirtschaften würden, gäbe es mit Sicherheit weniger Geldprobleme.
Nur für unsere Gemeinde (!): Hier wird - vergleichsweise - anständig gewirtschaftet, d.h. es gibt kein riesengroßes Minus im Gemeindehaushalt und die nötigste Grundversorgung ist gesichert. Wofür Geld fehlt, sind solche Sachen wie eine vernünftige Busanbindung in die nächstgrößere Stadt (gerade für alte Menschen und Schulkinder wichtig), die kleine Bibliothek, die immer kurz vor Schließung ist, und die Nachmittagsbetreuung mit Hausaufgabenhilfe, die in der Grundschule angeboten wird.
Natürlich kann man sich auf den Standpunkt stellen, dass eine Gemeinde sich solchen "Luxus" nicht leisten können muss. Da gehen dann die Meinungen einfach auseinander, ich finde z.B., dass diese Dinge wichtig sind und leiste dann eben auch meinen Beitrag dazu. Und wenn das bedeutet, dass die Hundesteuer so wie jetzt zum kommenden Jahr erhöht wird, dann ist das eben so. Finde ich (als Studentin mit begrenztem Einkommen) jetzt auch nicht toll, aber so profitieren davon Menschen, denen es deutlich schlechter geht als mir.
Das Problem hier bei uns ist einfach, dass die Gemeinde völlig überaltert ist und nullkommakein Gewerbe in die Ecke ziehen will. Woher soll das Geld denn kommen?
Wo fängt denn für dich Geld haben an? Wir haben ein Pferd, einen Hänger und unsere Tochter startet auf Turnieren.Trotzdem sind wir bestimmt nicht reich.
"Geld haben" fängt für mich da an, wo man sich ein Hobby leisten kann, für das man größere Summen parat hält. Meine Hunde sind z.B. reiner Luxus; ich "brauche" die streng genommen nicht. Und ich fahre gerne mal für ein Wochenende zu einem Seminar, habe eine finanzielle Reserve für TA-Kosten und füttere nicht das billigstmögliche Futter – solange ich mir das leisten kann, kann ich auch Hundesteuer bezahlen, denn - wie oben schon geschrieben – bei uns im Dorf gibt's genug Leute, die's im Leben deutlich schlechter haben. Mag sein, dass es unter denen auch vereinzelt Pferdebesitzer gibt – aber die überwiegende Mehrheit der Pferdebesitzer hier (und noch mal: ich rede nur von der Gemeinde, in der ich lebe!) stellt ihr Pferd teuer unter, kann sich hohe TA-Rechnungen leisten und fährt zu Turnieren, die reines Privatvergüngen sind – und ja, damit sind die Pferdebesitzer hier im Vergleich zu vielen anderen Gruppen im Dorf "reich". Die Hundebesitzer übrigens auch, genau so wie jeder, der einen vierstelligen Betrag auf dem Sparkonto hat, um sein Tier im Notfall versorgen zu können.