@Sandra2208 & @AussieAlina
Klar, fasse ich gerne kurz zusammen.
(Sorry wegen den unübersichtlichen Zitaten, ich hab' aus einem älteren Beitrag kopiert...)
Ich bin so vorgegangen, dass ich im Garten angefangen habe zu Üben und erst mal etwas total langweiliges – hartes Brot, normales Trockenfutter oder so – gut sichtbar auf den Boden gelegt habe. Dann den Hund an die Leine genommen und in ausreichendem Abstand stehen geblieben. Sobald er den Blick vom Futter abgewandt hat, und wenn's auch nur für eine Sekunde war, gab's bei mir Click+(höherwertige) Belohnung. Funktioniert natürlich auch ohne Clicker, man baucht aber bei "gierigen" Hunden ein gutes Timing.
Nach ein paar Übungseinheiten habe ich ihn dann mit einem Freigabekommando (ganz wichtig!) das Futter vom Boden fressen lassen, damit er später nicht auf die Idee kommt: "Das am Boden darf ich eh nie haben, also lieber schnell fressen, bevor jemand was merkt." Langsam kann man dann den Schwierigkeitsgrad steigern: Wurst- oder Pansenstücke auf dem Boden, andere Untergründe, andere Umgebung, usw.
Wenn man sich ganz sicher ist, dass der Hund gar nicht mehr zum Futter hinzieht, sondern gleich zu dir guckt, kann man das Ganze ohne Leine trainieren. Ich habe an der Stelle dann ein Anzeigeverhalten eingebaut, d.h. Hund sieht/riecht Essbares, Hund guckt zu mir, ich sage "Sitz", Hund bekommt Belohnung. Mittlerweile haben meine beiden diese Verhaltenskette so verinnerlicht, dass sie sich bei "Futtersichtungen" von alleine hinsetzen und auf ihre Belohnung warten. Genau das wollte ich haben.
(Auf keinen Fall schimpfen/strafen, wenn er die "Beute" schon im Maul hat, die meisten Hund schlingen dann nur noch hastiger; lieber für den Notfall ein ruhiges "Aus" üben.)
Leckerli-Suchspiele im Freien sind ja dann eigentlich auch eher kontraproduktiv, wenn das Ziel sein soll, dass der Hund Fressbares anzeigt, oder?
Nein, finde ich nicht. Leckerlie-Suchspiele beginne ich immer mit einem Freigabe/Such's-Kommando, das können meine Hunde sehr gut von zufällig gefundenem Essen unterscheiden.
@pardalisa
Wieso meist du dass es nicht nachhaltig genug ist?
Weil der Einsatz eines Sprühalsbandes in solchen Fällen von Futtersichtung einfach nur eine (je nach Hund ziemlich massive) Unterstützung des Abbruchkommandos ist. Der Hund hat dadurch ja nicht weniger den Drang, das gefundene Futter aufzunehmen, die Erwartung des Strafreizes ist bloß größer. Man arbeitet damit also permanent gegen das an, was der Hund eigentlich will.
Mein Ziel bei dem oben beschriebenen Vorgehen ist, dass der Hund mit mir arbeitet – je toller er es findet, das Anzeigeverhalten zu zeigen, desto zuverlässiger wird das ausgeführt. Dadurch, dass der Hund das gefundene Futter ab und zu behalten darf, bleibt die Motivation hoch – für Myrddin ist das mittlerweile eine Art der gemeinsamen Beschäftigung: er zeigt mir Dinge und freut sich dann, wenn er dafür belohnt wird.
Bei der Variante mit dem Sprühhalsband wäre mir das Risiko viel, viel zu hoch, dass der Eindruck des Strafreizes mit der Zeit nachlässt und der Hund irgendwas frisst, das er in dem Moment verlockender findet als der Strafreiz abschreckend wäre. Letztendlich führt das meiner Erfahrung nach dazu, dass der Einsatz des Sprühhalsbandes irgendwann immer wieder "aufgefrischt" werden muss – ergo, für mich nicht nachhaltig.