Beiträge von pardalisa

    Welche heutige Rasse hat denn anatomisch und/oder genetisch durch die moderne Rassehundezucht profitiert? So im Vergleich zu dem jeweiligen Modell von vor hundert Jahren? Bin sehr gespannt.

    Den Vergleich mit dem Zustand vor 100 Jahren finde ich, aus den schon genannten Gründen, auch schwierig, aber die Aussies haben z.B. vom MDR1-Test profitiert. Man kann Verpaarungen von betroffenen Hunden (-/-) heute ziemlich sicher ausschließen und m.W.n. werden auch (fast) nur noch Träger oder freie Hunde geboren. Schon netter, wenn der Hund nicht "urplötzlich" nach der Gabe von Medikamenten tot umfällt... ;)

    Ich erwarte relativ wenig von meinen Hunden beim Spaziergang (andere Menschen und Tiere werden nicht belästigt und der Abruf wird sofort befolgt), entsprechend ruhig sind normalerweise auch unsere Runden und wir laufen einfach zusammen durch die Landschaft. Ein bisschen Training läuft so nebenbei, je nachdem wie's benötigt wird z.B. Warteübungen, wenn wir Jogger/Radfahrer passieren lassen, kurzes konzentriertes Fußgehen, wenn wir einen angeleinten Hund treffen, usw.

    Etwas "Besonderes" mache ich eigentlich nur, wenn ich auf einen der Hunde warten will: wenn Shawnee gemütlich ein paar Grashalme zupft, übe ich mit Myrddin manchmal ein paar Sequenzen für's Rally-O, wenn Myrddin im Bach planscht, frische ich mit Shawnee ein paar Tricks auf. Das "richtige" Training mache ich aber eher Zuhause im Garten oder auf dem HuPla, weil ich da das entsprechende Zubehör habe.

    Die täglichen Hundespaziergänge sind für mich absolute Entspannungszeit, die für uns alle so nett wie möglich sein soll, deshalb mache ich mir da überhaupt keinen Stress. :smile:

    Was denkt ihr, erstmal laufen lassen und guggn ob es wirklich ernst wird?

    Nein, würde ich nicht machen. Wenn du den Konflikt unter den Hunden erst mal auflaufen lässt, wird es nur schwieriger, da hinterher gegenzuwirken.

    Bei uns ist's so, dass das Klauen von Knabberkrams untereinander streng verboten ist. Wenn es Kaukrams gibt, geht jeder Hund damit auf seinen Platz und hat den anderen in Ruhe zu lassen.

    Ich habe mich heute über einen Radfahrer mit Hund gefreut. Ich kenn den Hund, einen wirklich hübschen, aber leider total unverträglichen Kleinen Münsterländer. Normalerweise lässt der Besitzer den trotzdem freilaufen, wenn er am Rad unterwegs ist, was oft damit endet, dass man als HH entweder flott die Flucht ins nächste Gebüsch antreten darf oder minutenlang angekläfft wird, während man sehen kann, wie man den Münsterländer von seinen eigenen Hunden wegbekommt.

    Heute war der Gassigänger mit ihm unterwegs, weil der Besitzer wohl krank ist, und siehe da: Hund war angeleint (sogar mit Geschirr), ruhig und friedlich. Ich wünsche dem eigentlichen Besitzer ja nur ungern eine längere Krankheit an den Hals, aber... :hust:

    Ich habe wirklich Glück mit meiner Familie – ich bin zwar diejenige, die die "treibende Kraft" war und das ganz Getier angeschleppt hat, aber der Rest meiner Familie mag die Hunde wirklich gerne. Meine Eltern hatten bis letztes Jahr selbst noch einen Hund, meine Schwester kann zwar im Studentenwohnheim keinen eigenen Hund haben, will aber später wieder einen, und meine Hunde fahren völlig selbstverständlich mit zu Familienbesuchen und in den Urlaub. Selbst die Großeltern, die mit Haustieren vorher überhaupt nix anfangen konnten, haben mit dem Einzug unseres ersten Hundes einen Platz für Hundeleckerli in ihrer Küchenschublade reserviert und freuen sich immer, wenn wir vorbeikommen.

    Dass ich einen zweiten Hund wollte, konnten sie zwar mehrheitlich nicht verstehen, aber wie meine Tante so nett sagte: "Ich muss das auch nicht verstehen, aber der Shawnee hat's ja gut bei dir, da passt dann auch noch ein zweiter hin." :smile:

    Das war ich.Die Elterntiere wurden geröntgt und geschallt.
    Die Verpaarung war - wie gesagt - SH (VDH) x SH/Gordon-Setter-Mix.
    Und bewusst wurden diese beiden ausgesucht - bzw. ich hätte nicht irgendeinen anderen Rüden meine Hündin decken lassen.
    Die Welpen waren alle gesund und haben lange gelebt. Waren innerhalb von 2 Jahren 10 Welpen. Zwei sind an Krebs gestorben, 1 überfahren worden, 1 Hündin hat eine Gebärmutterentzündung nicht überlebt, ein Rüde hat Gift gefressen und die anderen sind altersbedingt gestorben - irgendwann zwischen 11 und 13 jährig.

    Ich fühle mich immer noch nicht "schuldig" ;)

    Nur mal so interesshalber: Hättest du die Hunde, die bei dir geboren wurden, auch später zurückgenommen, wenn sie aus irgendwelchen Gründen ihr Zuhause verloren hätten? Auch, wenn sie heftige gesundheitliche Probleme, die hohe Kosten verursachen, oder Verhaltensauffälligkeiten, die einen "normalen" Alltag unmöglich machen, entwickelt hätten?

    Das ist einer der Punkte, der mich an so vielen "Hobbyzüchtern" stört – selbst wenn die Aufzucht vernünftig läuft und nicht völlig unpassende Rassen miteinander gemischt wurden (was ja schon ein großes WENN ist, bei den meisten scheiter's ja sogar daran...): Ich kenne keinen einzigen "Produzenten" von gezielten Mix-Würfen, der die Möglichkeiten hätte, erwachsene Hunde wieder bei sich aufzunehmen. Die meisten hatten Welpen, weil sie selbst einen behalten wollen, weil "eine Hündin mal werfen muss", weil's sich so ergeben hat, etc. Alles sind normale Familien, die weder das Geld, noch den detaillierten Sachverstand, noch die Zeit hätten, einen oder mehrere "Problemhunde" artgerecht zu versorgen.

    Bei den Züchtern, die ich kenne, geht das. Die haben alle ein Vorkaufsrecht in ihren Verträgen und nehmen Hunde aus ihren Würfen ohne zu zögern zurück. Die haben die Möglichkeit, die Hunde im Haus zu trennen, falls sie problematisch mit Artgenossen oder Menschen sind, haben jahrelange (teilweise sogar jahrzehntelange) Erfahrung mit der Rasse, sind "Rudelhaltung" gewöhnt und haben andere Züchter mit entsprechendem Fachwissen im Hintergrund, bei denen sie sich Rat holen können, falls das nötig ist.

    Meine beiden laufen auch viel "nackig" rum – da, wo meine Eltern wohnen, ist die Marke am Halsband keine Pflicht; da, wo ich wohne, eigentlich schon – aber da meine Hunde besonders im Winterfell eine ganze Menge Fell haben, würde man eine Steuermarke am Halsband eh nicht sehen können, also habe ich die Marken einfach immer am Schlüsselbund. :p

    Ich hab' zwei alte Leuchties in blau und grün. Die sind schön hell, selbst durch die Mähne des älteren Rüden weit zu sehen und ziemlich robust. Das Einzige, was mich etwas stört, ist dass man sie nicht vernünftig ausschalten kann – im Alltag ist mir das egal, da hängen die eh an der Garderobe, aber wenn ich unterwegs bin und die Halsbänder nur kurz in den Rucksack schmeißen will, nervt das.

    @Mejin Kommt auf den jeweiligen Menschen an und ob ich mit dem noch was zu tun haben will, wie deutlich ich werde. ;) Letztendlich kann jeder selbst entscheiden, was er mit seinem Leben, seiner Zeit, seinem Geld und seinem Hund anfängt, das geht mich erst mal nix an.

    Ich würde aber z.B. nicht im Bekanntenkreis einen "bewusst produzierten" Mischlingswelpen übernehmen (nicht für Geld und auch nicht umsonst) und ich habe auch nullkommagarkein Mitleid, wenn das mit der Welpenaufzucht dann doch nicht so rosig-romantisch ist, wie der- oder diejenige sich das vorgestellt hat. Da ich außerdem absolut gar nix von diesem Seelenhund-Konzept halte, bin ich auch da der falsche Ansprechpartner.

    Anita Balser kenne ich nicht, an den beiden anderen stört mich hauptsächlich, dass sie ihre "Trainingsphilosophie" abseits jeglicher wissenschaftlicher Grundlagen aufziehen. Dieses nebulöse Gefasel von "Energien" oder "Stellungen" des Hundes nervt mich und ich find's nutzlos bis schädlich. Es gibt genügend Wissen darüber, wie Säugetiere lernen, da kann man sich das schon zu Nutze machen.

    Bei Herrn Millan kommt noch dazu, dass ich diese dünnen Würgehalsbänder in den Top 3 der tierschutzrelevanten Hilfsmittel verorte, auch bei Frau Nowak stört mich die permanente Einschüchterung des Hundes. Ich will, dass meine Hunde, die schließlich Familienmitglieder sind, gerne und motiviert mit mir zusammenarbeiten, das verträgt sich nicht mit der ständigen Unterwerfung, die da propagiert wird.