Beiträge von pardalisa

    Hier kommt ja immer mal 'wenn es keine gesundheitlichen Auswirkungen hat, zahle ich den vollen Preis'. Mal abgesehen von evtl. Kosten die da auf den Käufer zukommen: Wo ist der Unterschied? Wieso ist ein Hund mit einem Hoden weniger Wert als einer mit ner Fehlfarbe? Oder bezieht sich das wirklich nur darauf, das später dann eben Kosten entstehen (können)?

    Bei mir bezieht sich das wirklich nur auf letzteres. :smile:

    Wenn der Hund sich mit Farbfehler, falschem Fleck am falschen Ort, schiefem Ohr oder so trotzdem für das eignet, wofür ich ihn kaufe, zahl' ich gerne den vollen Preis. Wenn er sich grundsätzlich dafür eignen würde, aber vorher eine Sache tierärztlich korrigiert werden muss (keine Ahnung, was es da so gibt – ein Nabelbruch oder so? Eine einmalige Zahn-OP?) und der Hund danach komplett für sein zukünftiges Leben geeignet ist und da quasi 'nix mehr nachkommt', fänd ich es fair, wenn der Züchter den Preis etwas reduziert oder sich an der 'Korrektur' beteiligt. Wenn der Hund einen so schwerwiegenden Fehler hat, dass er eh nicht für das geeignet ist, was ich gerne mit ihm machen würde, nehm ich diesen Welpen gar nicht.

    (Aber, wie gesagt, nur mein Gedankengang – kein Anspruch auf Allgemeingültigkeit oder als "so soll's für alle sein" gemeint. :smile:)

    Mein Gedankengang (erhebt keinen Anspruch darauf, dass andere das auch so sehen müssen ;); nur, weil nach Gründen gefragt wurde...), warum ich auch für einen Welpen mit leichtem Fehler gerne den vollen Preis bezahle und das nicht unangemessen finde:

    Ich kaufe 'nen Welpen beim Züchter, weil ich ein einigermaßen einschätzbares Wesen, rassetypische Eigenschaften, Gesundheitsuntersuchungen der Eltern, etc. haben möchte. Mit meinem Kaufpreis honoriere ich quasi die gute Aufzucht und natürlich das ganze Wissen und die Vorbereitungen, die der Züchter in den Wurf im Vorfeld gesteckt hat.

    Wenn 'mein' Welpe jetzt einen Farbfehler hat oder einen leichten, nicht behandlungsbedüftigen Fehlbiss oder sowas, dann bekomme ich als jemand, der auf keinen Fall züchten oder ausstellen will, trotzdem genau den Hund, der zu 100% das erfüllt, warum ich zum Züchter gegangen bin. Der kann dann (trotzdem) genau das, was ich vom Hund möchte und erwarte, und ich muss keinerlei Abstriche bei meinen Plänen für den Hund machen, also käme es mir irgendwie auch komisch vor, wenn ich vom Züchter erwarten würde, dass er einen Welpen, der komplett und ohne Einschränkungen für den Zweck, für den er gekauft wurde, geeignet ist, günstiger abgeben soll.

    (Bei Fehlern, die wirklich gesundheitliche Einschränkungen und längere Behandlungen nach sich ziehen, ist das natürlich was anderes, da kann ich eine Reduzierung des Preises schon verstehen und würde das vom Züchter auch viel eher erwarten.)

    Trotzdem glaube ich, dass es durchaus Menschen gibt, die diese Hunde gewissenhaft verpaaren, auch wenn sie nicht im VDH sind, mit Gesundheitsuntersuchungen der Eltern etc., und dass es möglich ist, auf Farbe, Gesundheit UND Labrador-typisches Wesen Wert zu legen.

    Theoretisch ja.

    Praktisch ist's wie mit den Doodlen: Ich würd ja gerne mal einen Züchter kennenlernen, der das vernünftig macht, weil auch da immer darauf gepocht wird, dass es da auch 'gute Leute' gibt. Aber egal, wen man fragt, keiner kann eine Gruppe von Züchtern oder einen Verein benennen, bei dem auch nur die Minimalanforderungen von durchdachter, tiergerechter, sinnvoller Zucht umgesetzt werden (umfangreiche Untersuchung der Elterntiere bzgl. Gesundheit und Wesen, rassegerechte Beschäftigung und Ausbildung, Grundwissen über Genetik und Vererbung, ordentliche Vernetzung mit anderen Züchtern zwecks langfristigem Zuchtziel, Minimum an Transparenz für den Welpeninteressenten). Ich lern ja gerne dazu, aber bei welchem "Sonderlack-Labbi-Züchter" findet man das denn?

    (Und das ist wirklich nicht als "Einzig und allein der VDH ist das Wahre"-Beitrag gemeint; mein Hund – kein Retriever – hat auch ganz bewusst Dissidenz-Papiere, die bei der Rasse 'ne etablierte, vernünftige Alternative sind. Und halt mit all dem, was ich oben genannt habe...)

    Mein Hund hat einen ganz leichten Farbfehler (sieht man nur, wenn man es weiß) und ein schiefes Ohr, ich hab' den vollen Preis bezahlt. Zum einen, weil mir die Optik völlig egal ist – wenn's nach 'hübsch sein' gegangen wär, hätte ich seinen Bruder nehmen müssen xD (und wär mit dem dann sehr unglücklich geworden, weil völlig falsches Temperament für mich) –, zum anderen, weil ich den Standard an den Stellen eh diskussionswürdig finde :hust: , ich nehm die beiden kleinen 'Fehler' also gar nicht als Mangel wahr. Ausstellen oder züchten will ich eh nicht.

    Bei einem 'größeren' gesundheitlichen Fehler würde ich mir ehrlich gesagt dreimal überlegen, ob ich den Welpen überhaupt nehme. :ops: Käme wahrscheinlich auf die Schwere der Einschränkung an, aber einen Hund, bei dem in so jungem Alter schon klar ist, dass er nicht voll belastbar sein wird und/oder einige aufwändige OPs brauchen wird, würde hier eher nicht einziehen; das passt nicht zu dem, was ich mit dem Hund gemeinsam machen möchte.

    pardalisa ich habe das mit den 2 m nirgendwo finden können und habe genau deswegen den Thread eröffnet. Aber interessant, dass es sich zu bestätigen scheint, dass sich das mit den 2m hält, auch wenn es nirgendwo fest steht.

    So auf die Schnelle kann ich dir da auch keine Verordnung direkt von der Stadtverwaltung verlinken :ops:, als ich nach Gö gezogen bin (ist schon ein paar Jahre her |)), hab ich dem OA gemailt und gefragt, wo das mit der Leinenpflicht genau steht, weil ich die Homepage so unübersichtlich fand. Da kam dann eine überraschend nette Antwort und die "Verordnung über Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit" (... oder so ähnlich) im Anhang zurück und da stand das mit den 2m-Leine, ganzjährig Leinenpflicht in der Innenstadt und auf dem Wall, etc. drin.

    Vielleicht hilft das als Anhaltspunkt für die weitere Suche, falls du da tiefer einsteigen willst. :smile: Ansonsten: man sieht auch in der Innenstadt mehr als genug Hunde mit Flexi-Leine, das OA scheint da also nicht sooo genau zu kontrollieren. ;) Man sollte sich wahrscheinlich nur klar darüber sein, dass sich im Zweifelsfall keine Diskussion lohnt, sondern man eine Verwarnung kassieren kann.

    Wenn ich die Hunde aus dem Freundeskreis oder der Familie in Betreuung habe, dann wissen die Besitzer vorher meinen Tagesablauf und können entscheiden, ob das ok ist oder nicht. Bzw.kann ich auch Hunde mit zur Arbeit nehmen (außer meine eigenen, das ist nix für die). Ich nehme da aber auch nie Geld für und würde es auch nie annehmen.

    Ist hier genauso. :smile: Ich sitte gern die Hunde von Freunden oder aus der Familie, weil's mir Spaß macht und ich das auch einfach gerne mag, mal Hundecharaktere um mich zu haben, die ich sympatisch finde, aber manchmal selbst nicht dauerhaft haben wollen würde, aber ich würde kein Geld dafür nehmen. Zum einen, weil man da ganz schnell in 'ne versicherungsrechtliche Grauzone kommt, sobald Geld fließt; zum anderen, weil ich ja nix "Besonderes" mit dem Gasthund mache, der lebt dann hier halt so ganz normal eine Weile mit.

    Mir ist's nur wichtig, dass der Hund einigermaßen in unseren täglichen Ablauf passt (was nicht heißt, dass der ausschließlich lieb und nett sein muss, ich hab' z.B. kein Problem damit, auf Ressourcen zu achten, 'nen jagdambitionierten Hund angeleint zu lassen oder einen Kinder/Jogger/Fremdhunde-zum-Fressen-gern-habenden Hund beim Spaziergang mit MK zu sichern, aber mein eigenes weichflötiges Hütetier sollte schon heil bleiben und 'nen Ausbruchkünstler, der beispielsweise 1,80m-Gartenzäune überklettert, ist hier auch eher falsch xD). Ich pass aber auch nur auf Hunde auf, die ich schon kenne (und die mich und meinen Hund schon kennen), mit völlig unbekannten wär mir das zu heikel. :ops:

    Also, ich möchte damit nicht meinen Lebensunterhalt bestreiten. Ich bin auf das Geld auch überhaupt nicht angewiesen, es wäre eher ein Extra, über das ich mich freuen würde.

    Weil du schriebst, du würdest dafür auch den §11 ablegen u.ä.: Ich würde in deiner Position wahrscheinlich mal alle Kosten, die du so hättest, um das professionell anzubieten, überschlagen – Prüfung ablegen, ggf. Kurs vorher belegen, Haftpflichtversicherung, falls du eine brauchst, etc. – und dann mal gucken, wie viele Hunde du dafür sitten müsstest, damit du mindestens kostendeckend bist. Wenn das realistisch erscheint – super, los geht's! Wenn sich das nicht ausgeht, würde ich bei der Hundesitten-für-Freunde-Variante bleiben, die du jetzt hast. :smile:

    Ja es ist halt eine kleine Großstadt und die Hundedichte ist sehr hoch... Darf man nicht vergessen. Und inzwischen sind die Jäger und Bauern auch mächtig angefressen bei der Corona-Situation, weil die Städter alle ins Umland fahren und sich hier benehmen wie offen Hose... Auch insbesondere die Hundebesitzer!

    Ja, total! Gerade von Jägern und Landwirten kann ich es auch absolut verstehen, wenn die bei Hundebesitzern teilweise erstmal etwas schräg gucken, weil sie irre viele schlechte Erfahrungen gemacht haben. :nicken: Besonders im Moment, wo gefühlt die halbe Stadt gleichzeitig draußen rumläuft...

    Die motzenden Deppen, mit denen ich den letzten Jahren ab und zu das Vergnügen hatte, waren allerdings eher so Typ "gelangweilter Rentner, der irgendwo aufgeschnappt hat, dass Hunde im Moment angeleint sein müssen, und deshalb schon mal provisorisch jeden Hundehalter von Weitem ankräht". :ugly: Auf die reagier ich mittlerweile ein wenig allergisch und meine Impulskontrolle wird da gelegentlich auf die Probe gestellt. |)

    Wenn nix los ist und die Gegend übersichtlich, hat mein Hund 'nen Wohlfühlradius von geschätzten 50m. Auf unseren vertrauten, täglichen Runden geb ich ihm den auch gerne; für fremde Leute oder Hunde interessiert er sich nicht groß (und wird dann beim Passieren eh kurz angeleint, weil ich das höflicher finde), Wild zeigt er recht zuverlässig an und lässt sich im Notfall auch noch abpfeifen, vom Weg runter darf er sowieso nicht.

    Ich bin allerdings ein kleiner Schisser :ops:, in völlig unbekanntem Gebiet hab ich ihn lieber näher bei mir. Entweder ich erinnere ihn dann an den kleineren Radius oder (wenn ich z.B. 'ne Tageswanderung machen will oder mich ganz in Ruhe mit 'ner Freundin unterhalten möchte), kommt er an die Leine, ggf. mit Bauchgurt und Zuggeschirr.

    Aus meiner Kommune kenne ich eine Leinenpflicht als 2m. Nun bin ich etwas irritiert und hoffe natürlich, dass eine Schleppleine von April bis Juni ausreichen würde.

    Wie Czarek schon gesagt hat: bei allem, was zum Göttinger Stadtgebiet gehört, ist auch während der BuS eigentlich eine 2m-Leine vorgeschrieben. Es gibt Ecken, wo ein Auge zugedrückt wird bzgl. Freilauf oder längerer Leine (Drachenwiese, teilweise am Leineufer) und Ecken, wo ziemlich streng kontrolliert wird (Schillerwiesen, Grünanlagen auf dem Wall).

    Sobald man ein Stück außerhalb der Stadt ist, greift die 2m-Regelung nicht mehr und 'ne Schlepp- oder Flexi-Leine wird eigentlich problemlos akzeptiert. Wenn man überhaupt jemanden trifft, der das kontrolliert |) – das OA hab ich weiter draußen noch nie gesehen, Jäger/Jagdpächter dagegen schon öfter. Die sind allerdings idR auch wirklich nett und vernünftig – solange der Hund auf dem Weg bleibt und überhaupt irgendeine Leine dran ist, ist denen die Leinenlänge ziemlich egal, da hatte ich noch nie Diskussionen. :smile: (In manchen Ecken gibt's dafür gerade am Anfang der BuS gerne mal selbsternannte Sheriffs, die ihre Langeweile damit kompensieren, Hundehalter anzumotzen und auf die Leinenpflicht hinzuweisen, selbst wenn man gut sichtbar eine 5m-Leine in der Hand hat :roll: – da muss man sich ein dickes Fell zulegen und das einfach ausblenden...)

    Nur kurz zu Aussies (zu Pädagogik und Kindern fehlt mir das nötige Wissen): Sie bringen rassetypischen Schutz- und Wachtrieb mit, haben meist keinen unendlich langen Geduldsfaden, sind fremden Menschen gegenüber reserviert (bis ablehnend) und springen eher schnell auf Reize an. Und das soll so ;), genau die Eigenschaften werden von Rassefans geschätzt.

    Es gibt einzelne Aussies, die im Besuchshund-/Therapie-Bereich arbeiten, aber das sind Ausnahmen. Um einen Aussie zu finden, der da glücklich wird und gut mitarbeitet, müsste man mit sehr viel Hintergrundwissen an die Wahl des passenden Züchters herangehen (die meisten, die was von "Therapielinien" erzählen, kann man direkt vergessen... |)), eine ordentliche Prise Glück bei der Auswahl des Welpen haben, und dann mit sehr, sehr viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung die ersten Jahre begleiten.

    Und selbst wenn das alles passt, kann es immer noch passieren, dass der Hund aufgrund seiner rassetypischen Reserviertheit einfach keinen Spaß an der angedachten Arbeit hat.

    Ohne das böse zu meinen – ich glaube nicht, dass das für einen Ersthundehalter in der Konstellation gut machbar ist. Würde ich einen Hund suchen, der mit hoher Wahrscheinlichkeit Spaß an der Arbeit mit Menschen hat, würde ich nach einer Rasse Ausschau halten, die mehr Offenheit und passende Genetik schon mitbringt, sodass man nicht ständig gegen die eigentlichen Eigenschaften des Hundes, sondern mit ihnen arbeiten kann.