Beiträge von Jackyfan

    Ich habe nicht den Eindruck, dass die Hundefeindlichkeit immer mehr wird. Sollte das aber so sein würde es mich nicht wundern denn einige Hundehalter erlebe ich als rücksichtslos. Viele Hunde dürfen überall ohne Leine rumlaufen. Am wenigstens kann ich das in der Fußgängerzone nachvollziehen. Wenn diese Hunde bei ihrem Menschen bleiben würden wäre mir das ja egal aber die Hunde trödeln ein paar Meter hinter ihrem Menschen rum (den das nicht interessiert), es werden Kundenstopper und Säulen in Einkaufszentren angepinkelt. Das ist eine Fußgängerzone und keine Hundewiese.

    Als vor ein paar Wochen nach der gefühlt ewig langen Zeit inder es bewölkt war die Sonne am Sonntag schien waren in meiner Gegend viele Menschen unterwegs: Hundehalter, Spaziergänger, Fahrradfahrer. Ich könnte mir vorstellen, dass der eine oder andere Mensch ohne Hund schon mal die Erfahrung gemacht hat, dass ein „Tut Nix“ sich ihm genähert hat oder vor das Fahrradgesprungen ist denn Abrufbarkeit ist hier keine Voraussetzung für den Freilauf.

    Im ganzen Dorf liegt Hundekot rum, manchmal direkt vor Hauseingängen. Da wäre ich auch sehr sauer drüber.

    Ich habe mit meinen Hunden gute Erfahrungen gemacht. Sie sind in der Fußgängerzone natürlich angeleint, belästigen niemanden und Menschen dürfen sie nach vorheriger Absprache gern streicheln. Kinder lieben meine Hunde und mir ist es wichtig, dass meine Jungs ein gutes Verhältnis zu Kindern haben. Ich leine sie an wenn uns Menschen mit oder ohne Hund entgegenkommen und setze sie am Rand ab wenn Jogger oder Radfahrer an uns vorbeifahren. Manche bedanken sich dann auch. Bedroht hat mich noch keiner mit meinen Hunden (vielleicht sind die Hunde dafür auch zu klein :ka: ).

    Ich rede öfters mal mit meinen Hunden. Wenn mein Mann mit ihnen zuhause war frage ich beim Nachhause kommen wie der Tag meiner Jungs war und ob sie unterwegs nur nette Hunde getroffen haben. Dann erzählt mein Mann wen sie unterwegs getroffen haben.

    Wenn ich zur Arbeit fahre und die Hunde allein sind wünsche ich ihnen einen schönen Tag.

    Auch unterwegs sage ich manchmal eigentlich sinnlose Sachen zu ihnen. Ich versuche aber es einzuschränken wenn andere Menschen dabei sind. ;) :D

    Wenn meine Hunde zittern sobald Stillstand angesagt ist oder sie kurz warten müssen weil ich die Haustür noch abschließen muss ziehe ich ihnen Mäntel an. Die Mäntel stören sie nicht und sie laufen damit genau so rum wie ohne Mantel.

    Die Drei haben Hundemäntel von "Buster" weil ich eine Öffnung für Geschirr und Halsband wollte.

    Mein Hermann zog im August 2016 mit 14 Monaten bei mir ein und er hat bei allen Hunden völlig hysterisch gebellt und sich in die Leine gehängt, Größe oder Geschlecht waren völlig egal, teilweise schon auf 50 m Entfernung. Er hat sich erst beruhigt wenn der Hund außer Sichtweite war. Ein Besuch in der Hundeschule in einer Gruppe war nicht möglich, da die anderen Teilnehmer sich dann nicht mehr unterhalten konnten.

    Ich habe mit Hilfe einer Trainerin in ausreichendem Abstand von Fremdhunden mit einem Abbruchsignal und einem Alternativverhalten an Hermanns Bellproblem gearbeitet. Hermann war im November 2014 für zwei/drei Wochen Satellitenhund in der Hundeschule. Wir haben in größerem Abstand zu den anderen Hunden trainiert. Dann war Hermann so weit, dass er bei bekannten Hunden nicht mehr gebellt hat. Hermann wollte den Kontakt mit den Hunden aber ich wollte ihn nicht zu Fremdhunden laufen lassen solange er sich so in das Bellen reinsteigert.

    Heute fällt Hermann nur noch sehr selten in sein altes Verhalten zurück, ich würde sagen bei jedem zehnten Hund bellt er, ich kann das Bellen aber abbrechen was ganz am Anfang nur möglich war wenn ich ihn auf den Arm genommen und mich vom anderen Hund weggedreht habe (er wiegt nur 5 Kilo). Hermann möchte mich gern manipulieren in dem er einmal kurz bellt und mich dann anguckt und dafür Fressen erwartet. :roll:
    Wir können in die Hundeschule gehen, mit Hundegruppen mitgehen und fallen bei Fremdhundebegegnen nicht mehr als „kleiner Kläffer“ auf.

    Ich würde da nicht mehr hingehen. Ich habe kein Problem damit wenn große und kleine Rassen zusammen in einer Welpengruppe sind aber ich fand es in "meiner" Welpengruppe gut, dass die wild spielenden großen Hunde von den kleinen getrennt wurden und die Trainerinnen immer geguckt haben welche Hunde zusammenpassen.

    "Die machen das unter sich aus" war dort nie eine Option. Es haben immer Trainerinnen eingegriffen bzw. wir Hundehalter hatten auch die Aufgabe unsere Welpen zu beobachten und zu schützen wenn sie Schutz bei uns suchen.

    Ich kenne zwei gute Hundeschule, die ich jedem Ersthundehalter empfehlen würde und auch eine Trainerin die unabhängig von einer Hundeschule arbeitet. In beiden Hundeschulen war ich mit allen drei Hunden und habe gewechselt weil mein Hermann wenn andere Hunde gespielt haben splitten wollte und mir wichtig war, dass er lernt dass das nicht seine Aufgabe ist. Das Problem war aber, dass es in der ersten Hundeschule keinen Freilauf am Ende der Stunde gab, dort konnte er es also nicht lernen.

    Die Hundeschulen und die Trainerin arbeiten ohne Starkzwangmittel aber es wird auch nicht alles „schöngeclickert“.

    Ich besuche in den Hundeschulen die Beschäftigungsgruppen (Mantrailing und Agility) und bei der privaten Trainerin einen Dummykurs. Bei einem Verein schreckt mich ab, dass ich schon gehört habe dass man dort mit kleinen Hunden nicht erst genommen wird. Eine Hundehalterin mit kleinen Hunden musste sich mal „die sind ja so groß wie unsere Welpen“ anhören. Das muss ich nicht haben. Auch dieses „Vereinsleben“ ist nichts für mich.

    Ich würde mir auch die Hilfe von einem Trainer suchen. Die Hündin ist ja noch nicht so lange bei dir.

    Stehenbleiben und warten bis sich der Hund beruhigt würde ich nicht denn
    mit hoher Wahrscheinlichkeit wird sie sich nicht beruhigen. Solange sie so aufgeregt ist kann sie auch nichts lernen und Ablenkungen wird sie nicht wahrnehmen selbst wenn du ihr das beste Leckerchen, dass du dir vorstellen kannst vor die Nase hälst.

    Einer meiner Hunde hatte ein Problem mit anderen Hunden und ich habe es auch mit Fressen versucht. Er hat mir das Leckerchen grob mit Zahnkontakt aus der Hand gerissen, runtergeschlungen und dann weitergepöbelt. Dieser Hund ist sehr Leckerchenorientiert. Manche Hunde fressen in einer solchen Situation gar nicht.

    Ich würde auch ein neues Zuhause für Bella suchen. Manchmal passt es einfach nicht zwischen einem Hund und dem Menschen bei dem er im Moment lebt.

    Mein Hermann ist mit 14 Monaten bei mir eingezogen. Er wurde mit 6 Monaten zum ersten Mal abgegeben und dann innerhalb eines halben Jahres noch dreimal weil er immer wieder zur falschen Zeit am falschen Ort war. Bei mir lebt er jetzt seit 3 Jahren und hier kommt er nur über die Regenbogenbrücke raus.
    Hunde gewöhnen sich an ein neues Zuhause wenn sie dort ein schönes Leben haben. Hermann hat keinen „Knacks“ weg durch seine Umzüge.

    Hunde haben es verdient dort wo sie leben zu 100 % richtig zu sein. Ich kann verstehen, dass es dir schwerfällt ein neues Zuhause für Bella zu suchen aber ich würde es machen, im Sinne der Hündin.

    Ich bin aber der Meinung, dass man nicht alle Charaktereigenschaften bei seinem Hund mögen muss. Aber dann sollte man die Charaktereigenschaften die man nicht mag akzeptieren und wenn man das nicht kann versuchen daran zu arbeiten, dass der Hund diese ändert (wenn es sich dabei um ein Verhalten wie z.B. häufiges bellen oder pöbeln an der Leine handelt). Den Grundcharakter (wie eher eigenständig oder anhänglich) kann und sollte man aber nicht versuchen wollen zu ändern.

    Alia ist ja erst seit 5 Tagen bei euch. Sie muss erst Vertrauen aufbauen.

    Falls möglich würde ich deiner dreijährigen Schwester sagen, dass sie sich erst mal von der Hündin völlig fernhalten soll.

    Das Fenster würde ich unzugängig für die Hündin machen. Ich habe im Schlafzimmer ein Fenster, das meine Hunde zu gern nutzen würden um die Straße zu beobachten und zu bellen wenn dort die Nachbarskatze vorbeiläuft oder andere Hunde. Das muss nicht sein, dass sie alle Bewegungen auf der Straße kommentieren, daher ist die Jalousie dort unten. Bei meinen Hunden kann ich sagen, dass sie das machen weil sie es können.
    Wenn Alia sich sicher fühlt kann sie das Fenster vielleicht wieder als Aussichtspunkt nutzen.

    Vielleicht würde sich Alia wohlfühlen wenn sie einen Rückzugsort hätte bei dem sie niemand stört wie z.B. ein Stoffkennel. Ich möchte betonen, dass sie dort nicht eingesperrt werden soll aber der Kennel soll ihr „Safeplace“ werden wohin sie sich zurückziehen kann wenn zu viel Trouble herrscht. Es muss natürlich sichergestellt sein, dass sie dort ihre Ruhe hat.

    Nach 5 Tagen würde ich noch nicht an eine Abgabe denken. Aber nur du kannst einschätzen wie gut es funktioniert kann, dass deine dreijährige Schwester Alia in Ruhe lässt.