Hallo,
prinzipiell eine gute Sache Tiere aus dem Auslandstierschutz aufzunehmen.
Man muss nur einige Dinge beachten. Gerade als Anfänger.
Wichtig ist eine gute, verantwortungsvolle Orga. Das heisst, eine Orga, die
eine genaue Beschreibung des Hundes, seiner Rasse und seiner rassetypischen
Eigenarten kommuniziert.
Besonders die Beschreibung des ausgesuchten Hundes muss 1 zu 1 auf die
charakterlichen Eigenschaften des Tieres zutreffen.
Die Orga sollte auch nicht heute vermitteln und morgen liefern.
Da sollte immer eine Zeit dazwischen liegen, wo der Hund gesundheitlich
gecheckt wird und ausreichende Vorbereitungen für den Transport möglich sind.
Evtl. Kastration, falls das Tier alt genug ist.
Falls nicht, sollte die Orga eine spätere Kastration zwingend anordnen und sich
auch evtl. an den Kosten beteiligen.
Hunde-, Katzen- und auf Wunsch Kinderverträglichkeit sollte im Vorfeld abgeklärt
werden und die Angaben müssen den Tatsachen entsprechen.
Die Orga sollte auch nach der Vermittlung in engem Kontakt bleiben und auch
zwingend eine Vorkontrolle durchführen.
Ganz wichtig bei Auslandshunden, besonders bei Hunden aus dem Süden ist der
korrekte Gesundheitsstatus.
Mittelmeerkrankheiten müssen ausgeschlossen werden. Hat der Hund eine oder gar
mehrere Mittelmeerkrankheiten, muss diese behandelt werden und der künftige
Halter muss unbedingt Kenntnis über die Erkrankung und die Weiterbehandlung
erlangen.
Das muss für den Käufer auch unbedingt ein Ausschlusskriterium sein können.
Ein kranker Hund ist immer eine Belastung, die Behandlungen kosten Geld. Blut-
Untersuchungen sind regelmäßig notwendig und auch die Medikamente kosten Geld.
Und bei diesen Erkrankungen ist ein plötzlicher schwerer Verlauf immer möglich.
Sollte das alles passen und die Orga sich als zuverlässig erweisen, steht einer Adoption
nichts im Wege.
Was natürlich passen sollte ist die Rasse. Auch da sollte die Orga im Vorfeld abchecken
ob das Verhältnis passt. Man kauft ja schließlich den Hund als sprichwörtliche 'Katze im
Sack'.
Gerade bei Hüte- und Jagdhundrassen muss man sich auf alles gefasst machen. Soll so
ein Hund längere Zeit alleine bleiben müssen, muss das trainiert werden und es muss
ein Ausgleich sichergestellt sein. Diese Hunde suchen sich sonst eine eigene Beschäftigung
und dekorieren schon mal eine Wohnung komplett um.
Für junge und aktive Menschen ist ein Jagdhund meistens gut geeignet. Jagdhunde sind
sehr oft in der Wohnung ruhig, ausgeglichen und schon fast unsichtbar. Sie genießen
Zuspruch und Schmuseeinheiten und sind sehr angenehm zu handeln.
Draussen kann das natürlich ganz anders aussehen und wenn der Schalter mal umgelegt
ist, hat man plötzlich einen ganz anderen Hund an der Leine. 
Da ist Obacht angesagt und viel Training, gerne mit einem erfahrenen Trainer, der gerade
bei den sensiblen Jagdhunden auf gewaltsame Erziehung verzichtet.
Alles andere wird sich zeigen, wenn der Vierbeiner erst mal da ist.
Und da sind alle gleich.
Anfangs meist ruhig und schüchtern, zeigt sich nach und nach, wieviel 'Saubande' sich
hinter den unschuldig blickenden Welpenäuglein verborgen hat. 
Da muss man bei, erziehen und üben. Man hat es selbst in der Hand.
Wir hatten bis jetzt vier (plus einen) Jäger.
Zwei Orgas waren sensationell gut und die Hunde haben gepasst wie die Faust auf's Auge.
(Verona und Robin)
Unseren Jimmy haben wir direkt auf der Pflegestelle rausgesucht. Der hat gepasst, die Orga
selbst bzw, die Pflegestelle war allerdings eine Katastrophe.
Unsere Holly war mehr oder weniger eine Notübernahme wg. Krankheit. Das beschriebene
'Hündchen' erwies sich als gut getarnte Rakete und macht bisher die meiste Mühe. Aber
sie ist auf einem guten Weg. Bleibt eigentlich nur, ihre Leishmaniose in den Griff zu bekommen.
Der fünfte Hund, war nur drei Tage bei uns. Orga und Pflegestelle waren unterirdisch. 
Die Beschreibung des Hundes wich zu 100% von dem ab, was wir bekamen.
Das Tier war völlig respektlos, dominant und bissig. Draussen wollte er alles töten, was vier
Beine oder Flügel hat, in der Wohnung suchte er unentwegt Fluchtwege und mobbte unsere
alte, kranke Hündin.
Das war ein Hund, der Freiheit braucht, gleichzeitig aber auch eine harte, konsequente Hand.
Bei einem Jäger oder auf einem Hof wäre er ideal. Wir brachten ihn zurück und baten dringend
darum, ihn nicht mehr an Familien und nur als Einzelhund zu vermitteln. Wir boten an, seine
Ausbildung und Erziehung durch einen guten Trainer zu bezahlen.
Nein. Kurze Zeit später war er wieder vermittelt...
Verantwortungslos.
Ihr seht, alles in erster Linie Glücksache. Darum sollte man das, was man steuern kann, im Vorfeld
auch abklären und steuern.
Wäre schön, wenn es bei Euch gut klappt und ihr einen tollen Hund ins Haus bekommt.
Bilder und Berichte sind ausdrücklich erwünscht! 
liebe Grüsse ... Patrick