Meiner Meinung nach sollte man bei Tierarztkosten schon unterscheiden zwischen irgendwelchen total seltenen Szenarien und solchen, die einfach durchaus plausibel sind und öfter Vorkommen. Sei es mal ne Ohrenentzündung, entzündete Kralle, evtl ne kleine Op... je nachdem in welcher Gegend man so lebt, bewegt man sich da auch ohne größere Komplikationen schnell im Bereich 500-1000 Euro . Das sollte man meiner Meinung nach wirklich in der Hinterhand haben, wenn man einen Hund halten will. Genauso wie man den täglichen Bedarf (Futter, Impfungen, Steuer..), ohne an die Reserven zu gehen , zahlen können und diese wieder auffüllen können sollte. (ist ja nicht nur so, dass ein Hund evtl einmal im Leben Geld kostet)
Das würde ich so zu 100% unterschreiben! Der Rest ist dann wirklich einfach unglücklich, man geht ja nicht davon aus, dass der Hund ein Montagsmodell ist und mehrere 10.000Euro in kürzester Zeit verschlingt.
Wir haben uns ja bewusst für einen älteren Hund entschieden und das würde ich auch zukünftig so machen, einfach weil die eher uns entsprechen.
OP und Krankenversicherung war eine Überlegung, aber bei einem Hund 10+ hat man ohnehin entweder höhere Tarife nur einem Schutz von 60%.
Zusätzlich stellt sich bei einem älteren Hund die Frage was lässt man noch machen und was ist einfach Altersverschleiß, womit man auch mit einer Schmerztherapie bis zum Ende noch gut klarkommt. Stichwort würde man dem Hund überhaupt noch eine Hüft-OP zumuten? 1. Ist der Verschleiß einfach natürlich bedingt, 2. würde eine Schmerztherapie bis zum Ende nicht ausreichen und 3. steht die länger andauernde Reha im Verhältnis zum Nutzen für das Tier?
Unsere Hündin hat sicher 6 Lipome, da wird nicht rumgeschnibbelt bevor die sie nicht stören und einfach genau beobachtet und regelmäßig abgetastet ob da was wächst und in welchem Intervall. 3 hatte sie, als wir sie bekommen haben, mindestens 3 sind dazu gekommen. 1 ist Walnussgroß, die anderen kleiner und wachsen auch nicht wirklich. Im Auge behalten tun wir eigentlich nur eines (aufgrund der Lage) und wenn das problematisch werden sollte muss es eben raus.
Sollte sie irgendwann was mit dem Bewegungsapperat anhand von Altersverschleiß bekommen wird da sehr wahrscheinlich nichts dran gemacht, kommt drauf an wie sie sonst so drauf ist. Allein der Aufwand - Nutzen wäre da die Frage. Denn so ein Hund steht nach einer Hüft OP ja nicht wieder sofort auf und bei einem älteren Hund wo der Muskelabbau eh vorhanden ist schon 3x nicht. Ist also die Frage ob man dem das halbe Jahr Reha antut, bis er danach wieder soweit fit ist, um seine Tuckelrunden weiter zu trotten oder ob man ihm da mit Schmerzedis nicht eher einen Gefallen tut.
Bei einem jüngeren Hund, würde die Entscheidung sicher anders ausfallen, weil eine Schmerztherapie da für mich keinen Sinn macht, es findet ja eine fortlaufend zunehmende Degeneration allein schon durch den Faktor Zeit statt.
Bei Verletzungen sieht das natürlich ganz anders aus (Brüche, Sehnen,...).
Die Lidrandtumor OP war nötig, weil das einfach unangenehm ist und man das in keinem Fall so belassen konnte.
Chronische Krankheiten gerade der Organe sind im Alter auch ein Thema auf das man vorbereitet sein muss, das gehört einfach dazu und man muss sich auf eine Dauermedikation solange sinnvoll, Futterumstellung,... und Kontrolluntersuchungen in kürzeren Intervallen einstellen, eventuell Physio,...
Wir haben sie im Sommer 2 Jahre da sind mit der OP vielleicht 700€ zusammengekommen, das ist völlig in Ordnung, zumal die OP mit 400€ der teuerste Posten war. Der Rest sind einfach die kleineren Geschichten und der Altercheck-Up beim TA denn wir regelmäßig machen, gerade im Hinblick auf die Organe.
Wir haben beide ein eher kleines Einkommen, aber nicht viele Ausgaben, sodass wir sehr gut sparen können, ich persönlich will mir keine Gedanken machen müssen, wenn etwas ansteht. Wenn der TA nachvollziehbar sagen kann, dass muss gemacht werden (wie bei dem Liedrandtumor), dann will ich gleich nen Termin machen und nicht schauen müssen wo ich das Geld nun her bekomme. Das gehört ja nun wirklich zu den kleineren Geschichten, die immer mal passieren können (Ballen aufgeschnitten, Zahn-OP,...) und nicht zu den Ausnahmesituationen wie hier teils beschrieben.
Ich persönlich bin bei medizinischen Geschichten schon sehr Nutzen für das Tier orientiert und eher rational mit Blick auf das Alter und Temperament des Tieres. Ich glaub mein Freund würde Sunny, gäbe es die technischen Möglichkeiten, auch Schockfrosten lassen, falls in 50 Jahren mit den wissenschaftlichen Fortschritten eine Heilung möglich wäre. 