@RuDako Ich denke, dass kommt auch immer auf die Lebensumstände an, was man für einen Nebenjob als Student hat,... Gut Student ohne eigenes Einkommen, da muss sicher irgendwie zugepulvert worden sein.
Ist ja auch immer die Frage wieviel Miete zahlt man, muss man noch ein Auto unterhalten, legt man Wert auf Urlaub, ist man allein oder hat einen Partner (zwei kleine Einkommen sind auch was anderes als ein kleines,...)
Ich habe 10 Jahre von 650€ gelebt, kein Bafög und nichts, bin halt während des Studiums arbeiten gegangen (meist nachts oder habe in den Semesterferien vorgearbeitet). Davon konnte ich mich komplett selbst finanzieren (Miete, Versicherungen, Lebenshaltungskosten, Studiengebühr,...) und hatte am Ende des Monats trotzdem immer noch mindestens 100€ übrig. Hatte halt eine günstige Wohnung, kein Auto und bin nicht in den Urlaub gefahren,... Gut da hatten wir den Hund noch nicht, aber jetzt ist es eigentlich auch unter dem Existenzminimum und trotzdem reicht das mehr als locker aus.
Jetzt sitze ich an meiner Abschlußarbeit, bin nebenbei selbstständig tätig, mein Freund an der Diss auch selbstständig. Habe jetzt etwas mehr Einkommen, aber nicht viel mehr und trotzdem kann da einiges zur Seite gelegt werden. Wir haben immer noch kein Auto (brauchen wir einfach nicht), haben halt länger nach einer schönen und günstigen Altbauwohnung gesucht. Hat eben ein Jahr gedauert, aber dafür haben wir jetzt unsere Traumwohnung für eine günstige Miete. Urlaub machen wir auch nicht, unser Urlaub sind die Ausgrabungen (kommen von der Achäologie). Da bist du den ganzen Tag draußen, sitzt abends mit Leuten zusammen die du magst, einfach toll und das beste wir bekommen für unseren "Urlaub" auch noch Geld. 
Wir arbeiten beide von Zuhause aus, können uns die Arbeitszeit frei einteilen und so läuft das schon die letzten 6 Jahre und wird auch zukünftig so laufen. Wir haben einfach keinen Job wo man reich wird, aber die Gestaltungsfreiheit in der Arbeit ist super und wir brauchen halt nicht viel und haben immer ein dickes Polster für Notfälle, auf pump wird hier nix gekauft, sind wir beide nicht der Typ für. Und wenn was vom Polster weggeht, ist es auch kein Problem, das wieder aufzufüllen, trotz des kleinen Einkommens.
Wenn ich jetzt auf einem Dorf leben würde mit einem anderen Job sähe das sicher wieder anders aus, weil dann braucht man meist auch einen fahrbaren Untersatz und der kostet. Ich glaub bräuchten wir ein Auto, hätten wir keinen Hund, weil es dann einfach nicht möglich wäre Rücklagen für den Worsk Case zu schaffen.
Und die TAs kann ich da total verstehen, das sie erst das Geld oder eine Rate sehen wollen, weil das sind ja dann meist keine Kleckerrechnungen von ein paar Hundert Euro, sondern eben die größeren Posten und es wird schon seinen Grund haben warum die das so handhaben, so traurig das ist, dass sind einfach Erfahrungswerte die da gesammelt wurden, schlimm das es überhaupt zu so einer Regelung kommen musste.
Aber allein schon daran wie die Tierärzte reagieren merkt man ja was bei einigen Leuten so läuft. Als mein Hamster für 34€ behandelt werden musste, kam von der TA gleich "sie wissen aber schon, dass wir dann so bei 34€ liegen werden" mit einem gewissen Ton. Ist doch traurig, weil viele halt eher in die Richtung denken, das Tier hat vielleicht 10€ gekostet, was soll ich da jetzt das 3fache ausgeben. Das erleben die wohl häufig, ich war da oft und das hat sie auch nur beim 1. mal gesagt, aber das sagt ja schon viel aus. Hatte immer Hamster aus Notfällen oder Laboren da sind im Monat auch teils mal 100€ zusammengekommen an TA Kosten.
Und auch unser Hunde TA hat am Anfang ganz vorsichtig angemerkt das wir bei 120€ liegen werden (großes Blutbild, Hormonwerte, Pankreas Profil, Kotuntersuchung,...), während ich mit viel mehr gerechnet hätte. Ebenso bei der OP, wo dann gefragt wurde ob man sich das noch überlegen will,... Diese teils vorsichtige Herangehensweise zeigt ja was bei vielen Menschen Sache ist. Auch wenn man sich mit einigen HHs hier unterhält, wo das Tier ne blutende Wunde hat, die eigentlich versorgt werden müsste (kein Kratzer, sondern klaffend) und dann sowas kommt wie "das wird dann gleich wieder so teuer". Man versucht es dann selbst, dann entzündet sich die Wunde und im Endeffekt kommt man teurer weg, als wenn man gleich gegangen wäre. Versteh ich nicht. Selber immer Klamotten shoppen und das neuste Handy haben müssen und dann an einem Lebewesen sparen.
Ich habe nicht das neuste Handy, mir macht es Spaß Wildfleisch für den Hund zu kaufen von glücklichen Tieren, das macht mich glücklich und für mich ist es beruhigend zu wissen, dass die medizinische Versorgung gewährleistet werden kann. Das ich nicht in Stress und Verzweiflung Ausbrechen muss, wenn mal was größeres ansteht, diese Gewissheit macht mich auch glücklich.
Und ich find es traurig, dass Kliniken überhaupt zu solchen Mitteln greifen müssen, ob man das Geld nun bar auf den Tisch legt, aus der Familie zusammenkratzt, nen Kleinkredit aufnimmt oder in Ratenzahlt ist ja wurscht, aber man hat eine Leistung entgegen genommen und offensichtlich scheint es da bei einigen mit der Zahlungsmoral so schlimm zu stehen, dass es zu solchen Regelungen kommen muss, ist doch schlimm.