Beiträge von lajosz

    ja, aber bellen, knurren und nach vorne gehen aus furcht vor einem objekt / hund ist nicht selbstbelohnend, das ist unangenehm für den hund. der hund wird auch nicht mehr bellen wenn er sich nicht mehr fürchtet.

    natürlich muss man aber anschauen warum der hund bellt. bellt er weil er hin will sollte man nicht ins bellen clickern. auch wenn es eine reflexive verhaltensweise ist, also eine art ritual, nützt das reinclickern nicht- da muss man schon ein alternativverhalten einüben.

    Zitat

    aber ich kann natürlich bellen/ziehen/einspringen (das z.B. als unerwünschtes/negatives Verhalten in bestimmten Situationen gilt) fördern in dem ich genau das Verhalten belohne.

    aber nur wenn es eine bewusste entscheidung des hundes ist sich so zu verhalten. wenn ein hund angst hat dann hat er eben angst. dann bestimmen die gene sowie erfahrungen darüber wie er handeln muss. das sind doch vorgegebene verhaltensweisen. ein hund welcher grosse furcht hat denkt ja nicht darüber nach ob er nun eher auf angriff geht oder sich verkriecht oder gar ein nasentarget macht. wenn man mich in einen kleinen raum mit einer vogelspinne sperrt dann überleg ich auch nicht zuerst was ich nun tun könnte (weil ich panische angst habe). dann geht das gar nicht über das bewusste denken sondern ich handle entweder mit aggression (ich hau drauf) oder ich flüchte. da der hund an der leine nicht einfach flüchten kann reagiert er eben häuffig mit abwehrender aggression.

    wie schon gesagt, bellen/ziehen/einspringen müssen ja keine schlechten verhalten sein. wenn sie aber aufgrund einer negativen emotion gezeigt werden können die positiv nicht verstärkt werden- behaupte ich (und wie immer kann ich auch falsch liegen).

    jedes hundekind hat phasen, manche nennen sie spukphasen, in welcher der welpe ängstlicher ist. das ist normal und fördert die möglichkeit zu überleben. es ist wie eine 2. versicherung in der entwicklung- wirklich alle reize und vorgänge auf ihre gefährlichkeit zu testen.

    ich würde die angst des kleinen aber nicht ignorieren und in solchen phasen eine angstfreie umgebung erleichtern. gerade wenn er schon vorher angst vor fremden hatte würde ich nicht auf volle konfrontation gehen. einfach einige wochen mehr abstand von fremden personen halten. und ich bin der meinung dass man einem hund sicherheit geben soll wenn er angst hat.

    genau davon spreche ich. der hund lernt dabei nicht noch mehr zu kläffen. das geht über positive verstärker / negative verstärker. der hund bellt aus einem gewissen grund, dieser ist sein gemütszustand. der aggression liegen negative gefühle zugrunde. die kann ich nicht mit positiven verstärkern fördern. der click ist eine aussicht auf belohnung- man hat eine typische klassische konditionierung. ist mein hund angespannt, frustriert oder fürchtet sich kann ich diese emotionen ein wenig heben, in dem ich clicke. ich kann aber nicht die daraus resultierende verhaltensweise verstärken- weil der bedrängte hund eben so reagieren muss, mit aggression, flüchten, erstarren. ansonsten wäre es ja möglich die sache umzudrehen. ich könnte meinen hund durch schimpfen oder schlagen dazu bringen spass zu haben. das geht einfach nicht.

    die sache wäre ganz anders wenn ich nun nach jedem clicken meinem hund einen stromstoss verabreichen würde. dann könnte ich damit aggressives verhalten verstärken.

    bei red zone hunden funktioniert dies auch. aber man muss den reiz welcher aggressives verhalten auslöst sehr klein halten. lange üben und den reiz vergrössern, ganz langsam.

    stimme mich dem tenor an. der kleine ist ja noch so jung, der vergisst sein pipi einfach. da geht man nach draussen und da sind so viele tolle und interessante dinge- da kann man sich fast nicht entspannen und einfach mal pippi machen. zumal welpen nicht so wirklich ein zuverlässliches gefühl haben wann's denn nun kommt.

    vielleicht gibts ja einen ort in der nähe welcher sehr ruhig ist.

    genau, erste regel bei der schlepp: nur mit geschirr.

    der welpe lernt vernünftig neben dir zu gehen an der führerleine indem du ihn immer dann belohnst wenn er eben mal 2-3 schritte schön neben dir geht. also das gewünschte verhalten auffangen. am besten mit markerwort oder clicker markieren und dann geht die party los (belohnung).

    ich würde einfach in ein waldstück gehen, dort mit dem hund herumgehen. immer wieder die richtung wechseln. ganz junge welpen folgen dir dann "automatisch".

    ich finde das nach vorne gehen abzubrechen, insofern es für den hund von sich aus möglich ist, schon gut. geht aber nicht immer weil die erregbarkeit schon zu gross ist. unterbricht man dieses nach vorne gehen dann mit leinendruck, oder gar mit ziehen in die gegenüberliegende seite, erzeugt man sehr viel frustration. in diesem moment ist es eben ein bedürfnis des hundes nach vorne zu gehen und abwehrend aggressives verhalten zu zeigen.

    da es aber in unserer gesellschaft nicht fein ist ein gegenüber erst mal zu stellen und gerade bei hundekontakten auch eine schlechte reaktion des gegenüber provozieren kann gibt es aus einer solchen situation gar keinen positiven ausgang.

    wir haben versucht sämtliche solche situationen zu "umgehen" und haben die distanz so gross gehalten dass ein solches verhalten gar nicht erst "nötig" war.

    nun wir haben diese vorgehensweise zuerst auch stark angezweifelt. nach monaten des "übens" nämlich damit dass der hund in seiner "panik" die richtige verhaltensweise zeigt haben wir uns nach etwas anderem umgesehen.

    wie soll ich meinem hund eine alternativhandlung beibringen wenn er ja, wegen seines emotionalen zustands, gar nicht anders reagieren kann? sieht er eine person, ein hund, dann ist die furcht so gross dass er gleich in abwehrende aggression übergeht. da kann ich "guck mich an" und bell nicht so lange üben wie ich will. das funktioniert nicht. es ist auch unnatürlich etwas wovor man sich stark fürchtet den rücken zuzukehren. erzwingt man dies zb. mit leinendruck baue ich ja nur frustration auf.

    diese art wie wir üben funktioniert gleich wie wenn man dem hund jedesmal ein leckerli ins mund steckt sobald er etwas furchterregendes erblickt. das positive und negative wird im hirn verbunden, die stimmung hebt sich. wenn der clicker also positiv "aufgeladen" ist hebt sich die stimmung schon beim click, der click ist ja eine ankündigung für futter.

    als dann der erregungszustand weniger gross wurde habe ich angefangen vom fremden hund/mensch weg zu belohnen. mit dem ergebnis dass sich der hund nun automatisch zu mir zuwendet wenn ich clicke. ziel ein alternatives verhalten zu trainieren erreicht. ich muss also das anstarren schon noch wegtrainieren, aber nun ist es eben möglich- weil die erregbarkeit gesunken ist.

    deshalb denke ich dass solche aggressive hunde am besten mittels pv "behandelt" werden können. ic frage mich was die alternativen sind. ich verstärke mit bestrafung doch nur die negativen gefühle des hundes. auf der anderen seite glaube ich aber nicht dass man mit etwas positivem eine negative emotion und auch das verhalten welches daraus ausgelöst wird verstärken kann.