Beiträge von lajosz

    dein vorgehen mit dem marker (mundgeräusch) und anschliessender belohnung ist perfekt. eine solche gegenkonditionierung kannst du auch machen wenn der hund andere hunde sieht. wenn der hund dabei zu erregt ist um das geräusch zu registrieren solltest du die distanz vergrössern (kann auch 100 meter sein). dann absolut konsequent gegenkonditionieren, also bei jedem sichtkontakt, bis der reiz (der hund) nicht mehr sichtbar ist. das ganze dann über monate anwenden, das sollte besserung bringen!

    reagiert der hund auf spielsachen?

    eine garantie gibts nie. selbst wenn der hund schon einige zeit bei der pflegestelle ist. gewisse "schäden" im verhalten (zb. aufgrund von deprivation) können erst in gewissen "phasen" auftreten, zb. mit 5 monaten, mit beginn einer krankheit usw.

    Fakt ist er darf es nicht.

    das liegt doch nicht am gehorsam, wenn ein hund einen grund sieht aggressive verhaltensweisen zu zeigen dann ist es für den hund berechtigt.

    vielleicht hat er auch ganz einfach schlechte erfahrungen mit grossen rüden gemacht?
    aggressives verhalten kann- muss aber nicht- aufgrund von geschlechtsrivalitäten passieren. auch angst, unsicherheit usw. können aggressives verhalten auslösen.

    Zitat

    1. Frage: Weiß wer, woher sich so eine Neigung ableiten lässt, dass kleine Rüden willkommen sind, während gleichgroße & größere reine Kampfbereitschaft auslösen? Gibt es ein gewisses Muster bei Abneigungen gegenüber Hündinnen, sodass sich vorher erahnen lässt, auf welche Hündinnen der Hund evtl. aggressiv reagieren könnte?

    dass kannst du nur mit beobachten machen. wie reagiert die hündinn (fixieren, schnelle annäherung). gewisse hunde haben probleme mit spitzen ohren, fellfarben, grössen, haarlängen usw... da hilft nur beobachten.

    ja winkehund, seh ich auch so. gerade bei starker leinenagression passieren viele beissunfälle weil der hund in grosser erregung vom halter angefasst wird. dann schnappt der hund reflexartig zu.

    es gibt aber auch fehlverknüpfungen. man stelle sich die situation vor: ein hund welcher sich extrem vor anderen hunden fürchtet ist mit seinem halter im wald unterwegs. plötzlich kommt frau a um die ecke mit ihrem unangeleinten hund, welcher sofort auf den hund zustürmt. frau a kreischt und ruft herum. dies passiert nun einige male, der hund verknüft den rowdy mit frau a. dann kommt frau a plötzlich ohne ihren hund entgegen, es besteht aber schon eine verknüpfung.

    Man hört den Vorwurf, ein Hund könne auch für Menschen gefährlich werden, ja auch oft im Zusammenhang mit Hunden, die ein Wildtier gehetzt oder gar gerissen haben. Ist mMn kompletter Unsinn, genau wie die Übertragungstheorie von der Artgenossenaggression auf Kinder.

    Meine Hündin war schon immer unsicher, als sie vor knapp fünf Jahren zu mir kam zeigte sich das in Drohgebärden (Knurren, Fixieren, Scheinangriffe) gegenüber fremden Hunden und fremden Menschen. Mit Hunden hatte sie in der Folgezeit einige negative Erlebnisse, das aggressiv-abwehrende Verhalten hat sich gesteigert und gefestigt. Heute ist sie mit nur wenigen, ausgewählten Hunden verträglich (wird deshalb aber nicht isoliert und auch nicht abgegeben...)
    Mit Menschen hat sie in derselben Zeitspanne ausschließlich positive Erlebnisse gehabt und ihre Aggressionsbereitschaft hat sich hier auf irgendwas nahe Null reduziert.

    aber hier sehen wir ja ganz schön den unterschied beuteverhalten und aggression. beuteverhalten gehört zur nahrungsbeschaffung und hat mit aggression nichts zu tun. beuteverhalten dient zur verkleinerung der distanz zum objekt und dessen anschliessender neutralisation, aggression dient immer der vergrösserung von distanzen.

    sind also gewisse faktoren gegeben (vor allem das schnelle entfernen vom hund weg, welches als schlüsselreiz für den beutetrieb dient) kann ein solch veranlagter hund schon einmal ein kind als beute betrachten, weil es eben nicht bewusst, sondern unbewusst passiert.