Beiträge von lajosz

    @lajosz
    Wie verlief denn eure erste Begegnung mit eurem Hund?
    Seit ihr direkt miteinander klargekommen oder musste er "vorsichtig" an euch gewöhnt werden?

    lustigerweise konnten wir den hund schon beim ersten treffen anfassen und sogar auf den arm nehmen. die anderen rund 8 interessenten konnten sich nicht nähern. da war irgendwie eine gegenseitige sympathie vorhanden (klar haben wir stark auf körpersprache geachtet).

    Wäre euch dankbar, wenn ihr nicht gleich davon ausgehen würdet, dass ich meinen Hund total verantwortungslos von einem 3-Kilo-Hundchen zum nächsten brettern lasse.


    Er darf auf der Hundewiese toben, ja. Ich checke aber vorher die Lage und unterbinde mobben und anderes unerwünschtes Verhalten. Er versucht auch bei anderen Hunden aufzusteigen, ja. Soll aber nicht heißen, dass ich ihm das auch erlaube.

    Und bei dieser Kleinhund-Geschichte ist mir auch mulmig. Der letzte kam leider zunächst total freudig auf ihn zugerannt und dann kam halt eins zum anderen.

    Deswegen suche ich ja auch Rat.

    fühl dich gedrückt von mir, mir liegt es sowas von fern dich mit irgendwelchen vorwürfen zu bedrängen. hundeverhalten ist ein enorm kompliziertes thema, selbst die grössten verhaltensbiologen streiten noch heute über die vorgehensweisen bei den einfachsten themen.

    stark reaktive hunde verbinden alles, und damit meine ich auch dinge welche für den menschen schlichtweg nicht wahrnehmbar sind, mit ihren stressauslösern. gehe ich zb. mit meinem freund nach draussen- der absolute horror. gehe ich durch den hintereingang raus, anstatt durch den vordereinangeng, auch absoluter stress. gehe ich die gewohnte gassirunde einmal andersrum, katastrophe pur. nehme ich meinen hunderuksack mit, anstatt locker mit dem hund gassi zu gehen, stress! den geldbeutel mitnehmen für gassi bedeutet für meinen hund da wird stress folgen. geldbeutel und hunderucksack mit spieli wurde sehr effizient mit einem ta besuch verbunden. da geht nichts mehr.

    reaktive hunde verbinden auch alles mit ihren ängsten und sorgen. sogar die verschiedenen markerwörter und clicker werden nur damit verbunden welche auslöser nun folgen könnten. und natürlich erkennt der hund meine angespanntheit schon rein an meinem geruch.

    wenn unser lift (wir wohnen zum glück in einem industriehaus) auch nur 5 sekunden auf sich warten lässt schliesst der hund daraus dass da aktivität im haus sein muss. jedwelcher stressauslöser wird bei uns mit spielen, aber auch mit einem abbruch des gassigehens begegnet. ich habe definitiv aufgehört damit meinen hund mit frustration oder stress zu konfrontieren.

    wir führen ja mit unserem hund ein sehr tolles, lustiges leben. aber es geht nur mit management. management bis ins absolut kleinste detail! natürlich führt ein solches leben unweigerlich auch zu frustration beim menschen- hundehalter sollten endlich begreifen dass frustrationstoleranz nicht nur beim hund ein thema ist, sondern auch beim menschen!

    danke für deinen beitrag orangina, auch wenn ich dir nicht zustimme mit den quitschies, ich denke da passiert betreffend beuteverhalten nichts. da sollte die hundeverhaltensforschung ein auge drauf werfen, es könnte sein dass ich da komplett falsch liege. ich bin der meinung jeder hund kann ein lebloses spielzeug von einem hund unterscheiden. ich stimme dir aber zu von solche experimenten abzuraten!

    beim beuteverhalten nennt man einen schlüsselreiz, nämlich kleinere objekte entfernen sich mit grosser geschwindigkeit vom hund weg. passiert dies kann im hund ein gewisses verhalten aktiviert werden, das ist rassebedingt (einige hunde hetzen, einige töten- aber sehr selten) und genetisch vorgegeben.

    beuteverhalten in bezug auf objekte welche keine beute sind, also kinder, autos, kleinhunde, stellen meiner meinung nach das absolut grösste problem von hundehalter dar. ist dieses biologische verhalten aktiviert, nützt der beste rückruf nicht.


    "Mir stellt sich nur eine Frage: Wieso lässt du ihn da hinrennen" genau! verhalten vermeiden, den hund sichern, mittels leine, maulkorb. das führt zu deeskalation, es kann auch dazu führen ein verhalten zu "löschen". beuteverhalten in bezug auf kleinhunde ist ein unnatürliches verhalten.

    management, d.h. den kontakt zu kleinhunden zu vermeiden, den hund zu sichern ist immer die erste massnahme. es ist für den halter eine grosse erleichterung. es ermöglicht eben einen stressfreien alltag mit dem hund. dann sollte ganz klar festgestellt werden was genau in solchen situationen passiert.

    deprivationssyndrom und autismus scheinen sich auch zu ähneln im gezeigten verhalten... mein hund mit einem schaden aufgrund ihrer deprivativen haltung kann 20 minuten einen hundehalter nicht bemerken, und urplötzlich in aggressivverhalten über gehen, sobald sie den halter wahrnimmt.

    autismus nach meinem verständnis aber würde sich auch im geschützen bereich, in der wohnung ohne zusätzliche reize manifestieren. verhält sich der hund also normal wenn ihr zu hause seid ohne zusätzlichen hunden oder menschen, würde ich eher auf depri tippen.

    bei beutereflex und kleinhunden leuchten alle wahrnsignale rot bei mir. das ist ein sehr ernsthaftes thema. im gegensatz zum aggressionsverhalten, welches eine distanzvergrösserung zum ziel hat, liegt im beuteverhalten genau das gegenteil vor. im schlimmsten fall das bewusste töten eines kleinhundes oder sogar eines kindes. ich würde mit sehr erfahrenen trainern daran arbeiten (zb. cumcane).

    falls nicht bereits geschehen unbedingt den hund positiv an einen maulkorb ranführen. schleppleine verwenden.