Beiträge von lajosz

    Um mal von dem wissenschaftlichen Schlagabtausch zurückzukommen, bringt es bei einem deprivierten Hund eigentlich was, wenn der den Besitzer wechseln würde?

    kann man so nicht generell sagen. bei depr. hunden muss man aber oft die umgebung anpassen weil sie keine oder nur sehr kleine fortschritte machen. ist der hund zb. bei einem besitzer welcher immer unterwegs ist, den hund immer überall mitnehmen muss, oder der hund hat sein neues zuhause direkt in der innenstadt, dann wäre ein besitzerwechsel (oder ein anpassen der äusseren umstände) sicherlich nicht schlecht.

    hunde mit kleiner frustrationstoleranz und stark reaktive hunde sollten niemals überfordert werden, sonst ist das wie eine spirale gegen unten. man muss also umstände schaffen dass der hund viel ruhe und entspannung hat. dass der hund zwar konfrontiert wird mit angstauslöser aber in einer sehr kleinen dosis.

    nein, das war so gemeint dass sie mit korrigierenden erfahrungen nicht von alleine lernen.

    unser hund zb. ist 12 monate mit in's büro gekommen. bei uns arbeite nur ich und mein chef. und jedes einzelne mal hatte sie einen bellanfall. sie hat also nicht mittels korrigierender erfahrung gemerkt dass ihr nichts passiert.

    hatte gerade eine schwierige situation. wir kommen in den park, da ruft ein mann ob ich eine zigarette hätte. schon nur das ansprechen auf grosser distanz löste grossen stress bei meinem hund aus. ich hab also die zigaretten geworfen, und bekam sie geworfen zurück. der herr war schwarz und konnte nur sehr gebrochen deutsch, was mich dann beschäftigte. ich bin nicht nur tierfreund, sondern auch ein sehr grosser menschenfreund. ich wollte das einfach nicht so stehen lassen, schwarzer fragt weissen, und ich werfe ihm das so hin als wäre er ein tier. wir haben dann unsere runde gemacht und ich habe gesehen dass er sich mit seinem sohn hingesetzt hat. also sind wir 2 meter weg von ihnen abgesessen, konnten einige worte wechseln.

    Okay, dann habe ich das verkehrt aufgenommen. Kenne dieses Syndrom nicht, daher mein Unwissen. Sind das bei euch denn auch Hunde, die von seriösen Züchter kommen oder eher Vermehrer- und/oder "Gebrauchthunde"?

    unser hund wurde ohne mutter mit 3 wochen aufgefunden und hat die nächsten 3-4 monate im tierheim in italien verbracht.

    hunde merken meist ob man vorbei geht oder eben nicht. hunde beobachten unsere und die körpersprache der anderen menschen und können an kleinigkeiten ablesen ob da gestoppt wird oder nicht, zb. wenn jemand mit dem halter augenkontakt aufnimmt, leicht langsamer wird usw.

    man kann ja nicht einfach einen hund nehmen, und sagen, immer wenn der bellt ist es frustration/angst/ressourcenverteidigung/usw. wenn der hund zb. eine schlechte frustrationstoleranz hat, dann wird er wahrscheinlich bei freude (will hin darf nicht = frustration), bei angst (mag das nicht muss aber damit umgehen = frustration) bellen. hunde können sogar in der selben situation ambivalente gefühle haben.

    kann aber auch nur eine fehlverknüpfung sein. schimpfen, bestrafen, leineruckeln in den falschen momenten und ab geht der hund...

    also die trainer die ich kenne lassen bei sich immer ab und wann wieder einen anderen trainer drauf schauen, manchmal schleichen sich kleinigkeiten ein die man gar nicht wahrnimmt.

    aber generell kann man ja sagen: wenn ein problem besser wird, dann macht manns auch gut!

    joco und co: eventuell cumcane?

    klingt für mich so dass die hunde keine wahl hätten die distanzen zu bestimmen, das macht unsicher.

    frust, angst, ressourcenverteidigung, sehr schwer was da der grund ist. es wäre aber sehr wichtig zu wissen warum die hunde sowas tun.