weder ein geschirr noch ein halsband werden dein hund dazu bringen nicht zu ziehen. am geschirr ziehen hunde tendenziell eher mehr als am halsband, ganz einfach weil das halsband schmerzen auslöst / unangenehm beim ziehen ist. das verhalten ziehen an der leine kann somit mit einem halsband mittels schmerzen schon abtrainiert werden, ist aber mit gesundheitlichen risiken verbunden. uuuund: dein hund wird aber immer noch nicht wissen was du denn alternativ von ihm willst, nämlich an lockerer leine neben dir zu gehen.
Beiträge von lajosz
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"Laut Trainer ist ein geschirr ein no-go weil das zum ziehen anregt"
entschuldige bitte meine ausdrucksweise, aber das ist quatsch mit sosse. ein hund zeigt verhalten weil dieses irgendwie verstärkt wird, und nicht weil er ein geschirr dran hat. fakt ist, halsbänder sind unangenehm und überhaupt nicht gesund für den hund. wer seinem hund mittels halsband die leinenführigkeit beibringt, arbeitet mit schmerz. führt zwar auch zum ziel, aber warum sollten wir gesundheitliche risiken in kauf nehmen?
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wurde der clicker auch richtig aufgebaut? clicker müssen, gerade bei hunden mit angsproblematik immer wieder neu "geladen" werden. das heisst, am abend beim tv gucken immer wieder click dann leckerlie. ohne dass der hund etwas machen muss. und click sollte nicht immer leckerli bedeuten, es soll bedeuten dass etwas schönes folgt. also auch lobworte, spielsachen, umgebungsbelohnungen usw.
generell ist das markertraining mit dem clicker sehr risikoarm. wenn du ein falsches verhalten clickst, dann wird es so sein dass der hund dieses verhalten öfters zeigt. wird das verhalten dann aber nicht mehr verstärkt, wird es auch wieder weniger gezeigt.
ich mag das leinenführigkeitsspiel:
du wirfst eine futterbelohnung hinter dich, so dass es der hund sehen kannst. du lässt nun den hund dieses futter (leckerlie) fressen, gehst dann gegen vorne. der hund wird dir folgen und muss unweigerlich an dir vorbei, um wieder gegen vorne zu kommen. nun kommts aufs timing an: sobald der hund fast auf deiner höhe ist (zb. 30cm hinter dir) clickst du und wirfst das leckerli wieder einige meter hinter dich. das kannst du nun einige male wiederholen. wenn du dies einige tage immer wieder geübt hast, dann kannst du vor dem click noch ein wortsignal geben- zb. fuss.
das allerwichtigste ist aber dass der clicker / markerwort sehr gut aufgeladen ist, und auch dass du die richtigen verstärken findest. trainierst du ohne dabei fortschritte zu machen, dann ist in allermeisten fällen ein ungenügender verstärker schuld. oder aber dein hund ist dermassen abgelenkt oder verängstigt dass ein lernen gar nicht stattfindet.
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wichtig finde ich beim thema strafen, dass nicht wir entscheiden was strafe ist und was nicht, sondern der hund. und das ist sehr individuell. anleinen kann zb. als strafe empfunden werden. man kann das anleinen aber auch mit etwas tollem verknüpfen, dann ist es keine strafe mehr (ganz typisches problem beim rückruf).
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strafe ist für mich das hinzufügen von etwas unangenehmen, oder das wegnehmen von etwas was angenehm empfunden wird.
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ich erziehe meinen hund nicht mehr, er ist schon erwachsen. trainieren tu ich aber sehr viel, alltagssituationen.
strafen versuche ich soweit es geht zu vermeiden. wenn ich strafe (zb. an der leine ziehen) dann kündige ich dies an. zb. sag ich "ziehen 3-2-1" und ziehe erst dann. so hat der hund die möglichkeit sich vorher noch zu entscheiden, vor etwas abzulassen und zu mir zu kommen. so kommt es enorm selten zur strafe. tut der hund etwas was bestraft werden muss so weiss ich dass der fehler bei mir liegt, und nicht beim hund. dann habe entweder ich den hund in eine zu schwere situation gebracht oder hab einfach verpasst etwas zu trainieren.
ich versuche signale positiv aufzubauen, und achte dabei sehr auf die verstärker. vor allem dass diese funktional sind. entscheidet sich mein hund zb. sich abzusetzen und mich anzuschauen wenn ein fahrrad durchfährt, so lasse ich ihn ein spielzeug hetzen (ich geh mal davon aus dass mein hund den fahrradfahrer nicht fressen will :) ). oft belohne ich auch mit lauern.
futter ist für mich als verstärker sehr wichtig. ich versuche da kreativ zu sein, gebratenes hähnchen, dönerfleisch, käse, minderwertige leckerlie, ab und an sogar mal ein fleischravioli oder kleines stück pizza. lernen profitiert von überraschungen.
meine tierschutzhündin welche ihre kindheit seit der dritten lebenswoche ohne mutter in einem tierheim verbracht hat ist in bezug auf menschen sehr sensibel. unfaires oder grobes verhalten führt sofort zu misstrauen und schadet unserer beziehung. auch sind dinge wie stresstoleranz und impulskontrolle wenig ausgeprägt, darum achte ich sehr darauf zu beurteilen auf welchem stresslevel sich der hund befindet und fordere keine zu schweren dinge in solchen situationen. entspanungsübungen (direkte entspannung, konditionierte entspannung und entspannungsinseln) gehören für uns zum alltag.
natürlich sind anschreien, ausschimpfen und körperlichkeiten wie schlagen, zwicken, kicken für mich persönlich absolut tabu. auch dinge wie rudelführung und dominanzgetue lasse ich sein.
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An der Leine ist es mit dem ablenken schon etwas besser geworden außer sie verpasst den Moment sie abzulenken. Trotzdem scheint dies nicht so die Optimalste Trainingsmethode zu sein da Maja nur wie gesagt manchmal auf das getane anspringt.
ablenken ist kein training. mit dem leckerlie locken würde ich auch nicht, das kann zu beissvorfällen führen. der hund befindet sich in einer sehr ambivalenten situation, will das leckerli haben, muss aber seine angstdistanz unterschreiten. das bedeutet stress und frustration pur, und kann das verhalten sehr negativ beeinflussen.
zudem finde ich, dass ein hund sich nicht von menschen streicheln lassen muss. wenn er es nicht will, dann eben nicht.
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ich habe die erfahrung gemacht dass hunde sehrwohl auch unter sehr grosser ablenkung den rückruf durchführen können. das a und o sind die verstärker, werden funktionale verstärker eingesetzt, und wird das signal oft klassisch konditioniert, dann kommt der hund sehr zuverlässig zurück. das problem ist, dass viele hundehalter den rückruf im jugendalter der hunde üben und verstärken, und danach nicht mehr. wie schon gesagt, verhalten muss verstärkt werden, damit es erhalten bleibt.
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wobei die "prognosen" für angstbedingte aggression ja überhaupt nicht für eine kastration spricht.
das östrogen welches als gegenspieler des testosteron wirkt, fehlt danach. es besteht also eine grosse gefahr dass aggressives verhalten noch schlimmer wird (ausser die hündin zeigt das aggressive verhalten nur während der hitze).
das problem an einer kastration ist ja, dass diese nicht rückgängig gemacht werden kann. ich würde meine hündin welche auch aggression gegen menschen zeigt, niemals kastrieren. höchstens eine vorübergehende, chemische sterilisierung käme für mich in frage.
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bestimmt ist es kein duell. ich könnte auch sagen, man kann nicht immer erfolgreich sein.