Beiträge von lajosz

    der ball, oder frisbee nutzt man ja als verstärker für ein erwünschtes verhalten, nicht für ein unerwünschtes. hund steht und schaut ruhig den anderen hund an- verstärken mit spielzeug (ich würde jetzt nichtso sehr auf hetzen setzen, eher auf lauern und danach hetzen). hat man das verhalten anfangs genügend verstärkt, sollten später auch minderwärtige verstärker genügen. man baut also verstärker in der wertigkeit ab. ich sehe nicht wie auf diesem weg ein balljunkie entstehen kann.

    diese übungen werden oft als antigiftköder training benannt, muss aber nicht um giftköder gehen, kann auch bei kotfressen oder eben müllschlucker angewendet werden.


    anzeigeverhalten würde ich auch noch nicht trainieren, zu viel impulskontrolle für den kleinen.

    alternativ kann man das signal "aus" auch zuerst rein klassisch konditionieren. also man sagt aus, danach folgt eine sehr hochwertige belohnung (zb. spieli, etwas ganz leckeres). das widerholt man einige male. wichtig ist, der hund muss nichts tun, also kein spezifisches verhalten zeigen. danach gibt man dem hund etwas langweiliges in den mund, sagt aus, sobald es ausgespuckt wird, markern und wirklich wirklich toll verstärken. dann die wertigkeit des gegenstanden erhöhen und so kleinschrittig vorgehen, bis es mit folie klappt.

    das ist ein absoluter widerspruch rico. eine belohnung ist eine konsequenz, und eine verstärkung ist nur eine verstärkung wenn ein verhalten danach auch öfter/schneller/länger/intensiver gezeigt wird. es ist die konsequenz par excellence, denn, das verhalten würde nicht verstärkt werden wenn es keine konsequenz wäre.

    tauschgeschäfte sind für den hund nur interessant, wenn das "neue" toller ist als das, was abgegeben werden soll.
    strafen sind in solchen fällen kontraproduktiv, strafen macht enorm kreativ. die meisten hunde suchen sich eine von diesen 3 strategien aus, wenn sie bestraft werden:
    die folie schnell runterschlucken, folie nehmen und schnell abhauen, oder aggressives verhalten gegen den menschen zeigen (es frustriert wenn die tolle folie immer wieder weggenommen wird).


    es gibt da verschiedene übungen welche helfen können, zb. stopp vor futter (bei dir wärs stopp vor folie), anzeigeverhalten von folie, und im notfall ein gut positiv verstärktes aus- signal (nicht das aus kommando, welches oft praktiziert wird, welches über schreck funktioniert).


    es gibt übrigens ein ganz tolles buch zu diesem thema, es heisst anti- giftköder- training.

    genau. wenn ich die besuchssituation nicht so steuern / einrichten kann, dass es für den hund einigermassen erträglich ist, dann verzichte ich darauf. wenn ich nicht auf den besuch verzichten will, dann tue ich für den hund das beste und würde ein neues plätzchen für den hund suchen.

    es können nicht immer alle probleme gelöst werden. verhalten hat sehr viele ursachen, ob nun neurochemische, hormonelle, erlernte. nicht alles ist machbar, genau wie auch bei uns menschen nicht jeder alles kann.


    ich behaupte, niemand trainiert seinen hund nur rein positiv, das geht nicht. aber wenn schwere probleme gelöst werden, dann auf positivem weg. positiv arbeiten heisst vielmehr als nur leckerchen und spielzeug. gerade bei problematischen verhalten kommt man oft mit leckerchen / spieli nicht sehr weit. da müssen schon funktionale verstärker her. und positiv ablenken hat mit training nichts zu tun. zuerst muss das umfeld so verändert werden, dass der hund ein alternativverhalten erlernen kann.


    wenn ich einen hund halte mit menschenproblemen, und dann lade ich besuch ein, obwohl ich weiss dass der hund dabei durchdreht, dann bin ICH selbst der fehler. Ich selbst habe den hund in eine für ihn extrem belastende und nicht zu bewältigende situation gebracht. ich finde es absurd, den hund dann noch verbal masszuregeln. aber eben, positives verstärken bedeutet einfach viel mehr als nur leckerlie zu werfen wenn der hund bellt.

    laut werden musst du natürlich nicht, das bringt dem hund ja keine information wie er sich verhalten soll. trotzdem ist oft bei menschen welche positiv arbeiten zu beobachten, dass diese fast flüstern. das finde ich muss nicht sein. eine ganz normale lautstärke würde ich empfehlen.


    ich würde im auto ganz gut gegenkonditioneren. mit richtig hochwertigem futter (zb. dinge welche wir menschen essen).

    ich würde nur in "notsituationen" also dann wenn es unumgänglich ist ablenken. ablenken ist eine art des management, da wird am verhalten nicht viel trainiert.


    ich würde die distanzen nochmals vergrössern. sobald der hund nämlich bereits fixiert, also aktiv kommuniziert, ist für ihn seine wohlfühldistanz bereits unterschritten. ich würde da anfangen zu trainieren, wo der hund zwar den anderen wahrnimmt, aber noch nicht beschwichtigt oder droht. ist aber eine gratwanderung. verstärken würde ich das verhalten abwenden eher weniger mit leckerchen, sondern zb. mit einer nochmaligen distanzvergrösserung. also zuerst mit click für blick arbeiten, und mit distanzvergrösserung belohnen. wenn dies gut funktioniert, den hund benennen und ein alternativverhalten abwenden trainieren. ich würde vom hund aber nicht verlangen, sich gleich mit dem popo zum anderen hund abzuwenden, das kann frust erzeugen.




    vielleicht kann es auch helfen, übungen der direkten entspannung und der konditionierten entspannung in der nähe von anderen hunden zu machen.

    lieblingspia, die situationen unterscheiden sich, findest du nicht?


    lakasha hat eine situation in einem spiel der hunde beschrieben. also das spielverhalten der grösseren hunde ist für den kleinen einfach zu grob. aber es ist spielverhalten (wenn ich es richtig verstanden habe).


    bei dir hört es sich ja eher nicht nach spielverhalten an? wäre es eine möglichkeit, ein abbruchverhalten aufzubauen, welches dann zb. mit einer abstandvergrösserung zum anderen hund verstärkt wird ( zb. gemeinsames rennen). solche situationen sind immer schwierig finde ich. ich würde da erstmal management machen und gucken dass das verhalten nicht mehr geübt werden kann. und mir dann gedanken machen was der sinn des verhaltens ist (zb. abstandvergrösserung).