Beiträge von lajosz

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    Leichtsinnig finde ich dann eher, wenn man einfach zu einem fremden Hund hingeht!

    das kann leichtsinnig sein, kann aber auch ganz einfach unwissen sein. zudem gibt es eltern welche ihren kindern den umgang mit hunden nicht erklären oder kinder welche dann von der putzigkeit eines hundes überwältigt werden und dann einfach falsch reagieren.

    wenn ich einkaufen gehe dann lasse ich meinen hund zuhause.

    ich würde sowas nie machen, ganz einfach weils unnötig ist und zudem bleibt der doch irgendwann mal an einem zweig hängen oder beim spielen mit anderen hunden wird das teil rausgerissen?

    klar, es gibt viel schlimmeres, zb. menschen welche ihre hunde in der angst alleine lassen, kupieren von ruten usw.

    ich seh das wie sheltiepower, das verhalten hat sich 7 jahre verfestigt und wird wohl nur mit grossem aufwand und training verbessern kann.

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    kommt es häufig vor, dass sie einem den Bauch zeigt, aber knurrt, wenn man sie anfässt, gleichzeitig wedelt sie aber mit dem Schwanz.

    das ist unsicherheit, auch das schwanzwedeln. schimpft ihr wenn sie bellt? das wäre der grösste fehler.

    ich denke ihr müsst mit eurem hund ganz von vorne anfangen. nicht angucken, angstauslösende reize (in eurem fall bewegungen) vermeiden oder verlangsamen. ich weiss das ist fast nicht möglich, ist aber wohl der einzige weg.

    ich würde zudem ein verhaltenstierarzt aufsuchen, sie abchecken lassen. eventuell ist sogar eine medikamentöse behandlung des hundes nötig, da ihre reaktion bereits dermassen reflexartig passiert.

    wir können nun an fussgänger, jogger, radfahrer oder gar pferden ruhig und entspannt auf dem bürgersteig vorbeigehen. alles nur weil die kleine in keine situationen gebracht wird in welcher sie drohen muss. am anfang haben wir uns fussgänger aus ca. 50 metern angeguckt und uns damit auseinandergesetzt. dann ganz langsam die distanz verkleinert. es funktioniert einfach super.

    ich komme auch immer mehr von der idee eines deprivierten hundes ab. ich mag dieses label nicht. die hündin ist extrem ängstlich, lernt aber mitlerweile sehr schnell. es scheint als wäre ihre tierheim-jugend und dann die starke autoimmunkrankheit einfach zu viel gewesen.

    manchmal fühlt es sich ganz eigenartig an nicht ständig auszuweichen, zu warten, strassenseite zu wechseln. es ist unglaublich entspannt. in einiger zeit können wir dann auch einmal anfangen besuch zu hause zu haben (ist momentan noch viel zu schwer für die kleine).

    erstens versetzt du einen solchen hund jedesmal in stress, zudem wird er das verhalten (drohen aus unsicherheit) dann immer häufiger zeigen. es funktioniert ja. die menschen welche zu nahe kommen werden angebellt und gedroht, dann gehen die. lässt du es zu dass der hund dieses verhalten einige male zeigen muss wird er bald auch in richtung menschen schnappen welche ihn ignorieren.

    zweitens, beissen ist auch für den hund eine schreckliche erfahrung. zudem macht er den oben genannten lernprozess. er findet also raus dass man mit beissen angstauslösende objekte vertreiben kann. dass ist sehr gefährlich.

    ich stelle infrage ob schimpfen oder chilli die beste methode sein kann. klar, jeder hund ist anders und reagiert auf schimpfen sehr unterschiedlich.

    ich jedenfalls benutze die positive verstärkung. auf jedes erfolgreiche "aus" erfolgt eine belohnung welches in qualität kaum zu überbieten ist. müll sammeln, gerade wenn es kot ist, ist hochgradig selbstbelohnend.

    die von mir präferierte methode ist müllsammlern gar nicht erst die möglichkeit zu geben müll zu sammeln. ich wohne in der agglo und da gibt es bei bei jedem schritt viel müll. hat der hund es erstmals im mund dann belohnt er sich selbst. wenn dann herrchen oder frauchen noch hinrennt und laut "AUS" schreit dann motiviert es den hund diesen müll ganz schnell zu schlucken. grundsatz: hat der hund den unrat bereits im maul, dann versuche ich es ihm nicht "auszureden". solches verhalten ist fatal. es könnte auch etwas giftiges sein welches meinem hund schadet.

    besser man trainiert seinem hund eine alternativhandlung. mein hund reagiert mit grösster freude auf ein sher rares spielzeug. oder einen futterjackpot. der hund fängt nun an zu "fragen" falls er etwas verlockendes gefunden hat. lässt er es liegen wird er überschwänglich belohnt.

    eientlich sollten solche momente gar nicht stattfinden. da man aber nicht alle menschen erziehen kann passiert sowas. ich machs so: ich werfe eine handvoll (genügend) leckerlis auf den boden. kommt der hund bedohlich nahe dann stelle ich mich vor meinen hund und sage bewusst aber nicht agressiv "nein", "schluss" oder was auch immer. spielt keine rolle, deine körpersprache muss bewusst und verstehbar sein. ein solches verhalten ist natürlich die letzte wahl da du deinem hund vermittelst dass du drohst. deshalb ist die leckerli-variante vorzuziehen.

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    Als junger Hund wurde er versehentlich von einer Bedienung in einem Restaurant gegen den Kopf getreten. Das hat er nie vergessen und fängt immer wenn sich jemand Unbekanntes ihm in fremder Umgebung nähert an zu knurren und zu bellen.

    das muss nicht mit deprivation zu tun haben. eine solche erfahrung kann auch bei perfekt sozialisierten hunden ein bleibendes trauma hervorrufen.


    versuche doch zu verhindern dass er fremde menschen anknurren und verbellen muss. ich weiss, einfach gesagt und schwierig ausgeführt. trotzdem: jedes mal wenn sich dein hund gezwungen fühlt jemanden zu verbellen oder anzuknurren wird er auch bestätigt. sobald die person das weite sucht ist die mission erfüllt. gerade bei solchem defenssiv agressivem verhalten solltest du alles möglich machen damit der hund solche situationen nicht erlebt.

    frag dich doch mal bei welchen menschen der hund grosse angst hat, und welche menschen er nicht so erschreckend empfindet. dann fängst du ganz klein an. meine hündin mag zb lieber frauen, jedoch auch die machen angst. setzt die frau die körpersprache richtig ein dann ist sie weitaus weniger erschreckend. also übe ich zuerst dass solche frauen etwas positives sind. verknüpfe sie mit etwas tollem, einem spielzeug oder dem lieblingsleckerli. ist der hund soweit arbeite dich vor zu schwierigeren menschen. ganz langsam.

    deprivationssyndrome können auch als stempel benutzt werden um starke angst schon fast zu rechtfertigen. sowas ist falscch. egal ob ein hund gut sozialisiert ist oder nicht, die vorgehensweise bei solchem verhalten bleibt gleich. ein an deprivationssyndrom leidender hund zeigt früher oder später verhaltensstörungen. lecken der pfoten (bis zum kompletten abknabbern der fusballen). deprivate hunde essen oft nur im dunkeln und wollen nur dann raus. wenn alles schläft. sie vermeiden den kontakt zu allem und empfinden die situation nur entspannt wenn nichts sie stört. zudem reagieren diese hunde oft mit defensiver agression, was aber kein kriterium ist. defensive agression kann auch ganz einfach erlernt sein. bringt man seinen hund immer wieder in solche situationen dann entsteht ein lerneffekt- weil die strategie funktioniert. zudem haben studien erwiesen dass wenn man defensiver agression mit schimpfen und strafe begegnet sie keinen anderen ausweg finden.

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    Ist das ein leichtes Deprivationssyndrom oder einfach ein schwieriger/schlecht erzogener Hund?

    aufgrund der geschichte macht das sinn und es könnte sein. es spielt aber eigentlich keine rolle. zudem ist die bezeichnung "schlecht erzogener hund" äusserst zweifelhaft. das hat nichts mit erziehung zu tun. es hat mit angst zu tun und diese sollte man ernst nehmen. das wichtigste bei stark ängstlichen hunden ist die führung.

    vielen dank für die info anni!

    von diesem gedanken haben wir uns längst verabschiedet, die kleine mit an familienfeste o.ä. mitzunehmen. es wäre toll wenn sie es schaffen würde menschen zu kreuzen (in ländlicher umgebung) und eventuell ab und zu in's büro (sehr ruhig, mit eigenem platz und box) mitzukommen. zudem wäre es toll wenn sie ruhigen besuch von bis zu 2 personen aushalten könnte. wir sind daran unser leben umzugestalten damit wir dem hund die nächsten 15 jahre einen angenehmen platz bieten können.

    wir sind unglaublich froh das meine mutter nicht arbeitet und grosse hundeerfahrung hat. zum glück liebt sie den hund auch, so können wir sie ab und zu abgeben wenn's im büro stressig wird. und einmal im monat gönnen wir uns einen tag auszeit. das müssen wir unbedingt weil wir sonst drohen einen nervenzusammenbruch zu erleiden. die kleine muss jede sekunde beaufsichtigt werden (nicht zu denken was passieren würde wenn sich jemand dem hund nähert, oder gar ihr verhalten nicht versteht).