Zitat
Als junger Hund wurde er versehentlich von einer Bedienung in einem Restaurant gegen den Kopf getreten. Das hat er nie vergessen und fängt immer wenn sich jemand Unbekanntes ihm in fremder Umgebung nähert an zu knurren und zu bellen.
das muss nicht mit deprivation zu tun haben. eine solche erfahrung kann auch bei perfekt sozialisierten hunden ein bleibendes trauma hervorrufen.
versuche doch zu verhindern dass er fremde menschen anknurren und verbellen muss. ich weiss, einfach gesagt und schwierig ausgeführt. trotzdem: jedes mal wenn sich dein hund gezwungen fühlt jemanden zu verbellen oder anzuknurren wird er auch bestätigt. sobald die person das weite sucht ist die mission erfüllt. gerade bei solchem defenssiv agressivem verhalten solltest du alles möglich machen damit der hund solche situationen nicht erlebt.
frag dich doch mal bei welchen menschen der hund grosse angst hat, und welche menschen er nicht so erschreckend empfindet. dann fängst du ganz klein an. meine hündin mag zb lieber frauen, jedoch auch die machen angst. setzt die frau die körpersprache richtig ein dann ist sie weitaus weniger erschreckend. also übe ich zuerst dass solche frauen etwas positives sind. verknüpfe sie mit etwas tollem, einem spielzeug oder dem lieblingsleckerli. ist der hund soweit arbeite dich vor zu schwierigeren menschen. ganz langsam.
deprivationssyndrome können auch als stempel benutzt werden um starke angst schon fast zu rechtfertigen. sowas ist falscch. egal ob ein hund gut sozialisiert ist oder nicht, die vorgehensweise bei solchem verhalten bleibt gleich. ein an deprivationssyndrom leidender hund zeigt früher oder später verhaltensstörungen. lecken der pfoten (bis zum kompletten abknabbern der fusballen). deprivate hunde essen oft nur im dunkeln und wollen nur dann raus. wenn alles schläft. sie vermeiden den kontakt zu allem und empfinden die situation nur entspannt wenn nichts sie stört. zudem reagieren diese hunde oft mit defensiver agression, was aber kein kriterium ist. defensive agression kann auch ganz einfach erlernt sein. bringt man seinen hund immer wieder in solche situationen dann entsteht ein lerneffekt- weil die strategie funktioniert. zudem haben studien erwiesen dass wenn man defensiver agression mit schimpfen und strafe begegnet sie keinen anderen ausweg finden.
Zitat
Ist das ein leichtes Deprivationssyndrom oder einfach ein schwieriger/schlecht erzogener Hund?
aufgrund der geschichte macht das sinn und es könnte sein. es spielt aber eigentlich keine rolle. zudem ist die bezeichnung "schlecht erzogener hund" äusserst zweifelhaft. das hat nichts mit erziehung zu tun. es hat mit angst zu tun und diese sollte man ernst nehmen. das wichtigste bei stark ängstlichen hunden ist die führung.