Beiträge von lajosz

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    Bei einer normalen Begegnung im Hof, kann man nur leider nicht vermeiden, dass der Hund mal freundlich angelächelt wird etc. und genau da liegt das Problem. Wenn die Türe aufgehalten wird oder so... Naja, Übung macht den Meister :)

    doch. wenn ich auch nur die leiseste ahnung habe dass mich oder mein hund angeschaut oder angesprochen wird dreh ich kommentarlos um. zudem habe ich an der tür einen anschlag gemacht und den leuten freundlich nahe gelegt weder mit mir zu sprechen noch den hund anzuschauen. funktioniert.

    das problem beim von dir geschilderte verhalten ist dass je mehr sie dies anwendet umso mehr wird sie es anwenden. das macht auch sinn. der hund denkt sich "ei jetzt guckt sie mich an, jetzt spricht sie mit mir. ich habe angst, ich fange nun an zu bellen"... dann gehen die menschen wirklich weg wenn sie bellen. also hat sie ein funktionierendes verhalten gefunden.

    du lernst deinen hund kennen. bei einigen hunden braucht es schon mal ein strenges wort, andere quitschen schon wenn man sie nur streng anguckt.

    versuche einfach auch deine körpersprache bewusst einzusetzen. geh nicht auf den hund frontal zu, dreh dich ab. guck ihm nicht starr in die augen, mach keine schnellen bewegungen in richtung seines kopfes. achte beim streicheln auf beschwichtigungssignale wie züngeln abdrehen usw. sobald diese signale angewendet werden einfach die distanz vergrössern. einige hunde reagieren auch auf beschwichtigungssignale vom menschen, also du kannst gähnen, blick abwenden, mit der zunge deine lippen lecken.

    hier noch der unterschied zwischen angst und aktiver unterordnung:

    angsthaltung:
    Das Gewicht ist auf den Hinterbeinen und der Kopf ist gesenkt.
    Die Ohren liegen flach nach hinten am Kopf an.
    Sein Schwanz ist weit unten oder aber gar ganz unter dem Bauch. Der Fang ist geschlossen.
    Lippen gerunzelt und nach hinten gezogen. Der Hund will keine Konfrontation

    aktive unterordnung:
    Die Haltung ist leicht kauernd. Kopf gesenkt, Fang geschlossen, Ohren nach hinten an den Kopf gelegt.
    Rute hängt nach unten und wedelt leicht.
    Der Hund fügt sich dem Rang übergeordnetem Mensch/Hund.

    unser hund begrüsst uns auch mit der aktiven unterordnung, manche hunde tun sowas. weder schimpfen wir mit dem hund (tun wir nie) noch sind wir gemein, laut oder benutzen zwangmethoden. es kann einfach auch am wesen deines hundes liegen.

    ich würde solche situationen zuerst vermeiden in welchen andere deinen hund anschauen oder mit ihm sprechen.

    eine tolle methode wie man die freude an "fremden" aufbauen kann ist das verstecken eines futterbeutels. du übergibst deiner mutter zum beispiel den futterbeutel. sie geht nun den beutel verstecken (kann ganz einfach sein) und kommt dann zu euch zurück. nun gehst du mit dem hund den beutel suchen, wenn er gefunden wird dann gibts die belohnung aus dem beutel (der beutel verhindert dass der hund lernt draussen irgendwelchen müll zu fressen).

    eine andere möglichkeit ist das futter zum hund zu werfen.

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    dass fremde Leute nichts böses wollen und sie nichts zu befürchten hat?


    verbinde das positive mit dem negativen. halte die angst dabei auf geringer stufe. wenn sich ein fremder nähert und sie es bemerkt, gib ihr tolle leckerli. das wird sie im gehirn verbinden. aber lasse dabei die menschen nicht so nahe ran dass sie dann bellt.

    wir üben mit unserem sehr ängstlichen hund auch das kommando "hinten". dabei stellt sich der hund hinter deine beine. zuerst ohne ablenkung trainieren, sobald der hund 1-2 sekunden hinten stehen bleibt grosse belohnung.

    ich würde auch gezielt in bereichen üben wo sie mehr mühe hat. und auch hier diese orte (den hof zb) mit positivem verbinden.

    zudem würde ich alles negative bei solchen kontakten verhindern, also an der leine ziehen, am geschirr festhalten, schimpfen usw.

    würde es auch so machen wie stadtkind. grosser abstand, sobald dein hund den anderen hund wahrnimmt (aber noch keine körperspannung annimmt) mit leckerli oder spiel belohnen. dann die distanzen verkleinern (ganz langsam).

    und immer wieder: den hund nicht in situationen bringen in welchen er das ungewünschte verhalten zeigt.

    Zitat

    Klaro ist ein Training die beste Methode, aber wenn es nun mal im Moment nicht anders geht als den Hund anzubinden... die Lösung sollte ja möglichst irgendwie umsetzbar sein.

    ja, aber gewisse verhaltensweisen werden einfach stärker und schlimmer wenn sie immer wieder angewandt werden MÜSSEN. deffensives drohen ist genau eine solche verhaltensweise. solange der hund, auch mit maulkorb, angebunden wird kann man das training vergessen.


    was denkt sich denn der hund dabei:

    oh da kommt jemand, ei, jetzt guckt sie mich an, jetzt kommt die noch näher. ich fange mal an zu bellen, wow, sobald ich belle und reisse und schnappe geht die person weg. das mach ich beim nächsten mal wieder!

    unser hund zeigt agression aus angst, gegenüber hunden, aber auch menschen. click für blick ist auch die einzige methode welche wir anwenden können, sämtliche trainingsmethoden funktionieren nicht (einen ängstlichen hund noch ins sitz bringen wäre ja auch absurd).

    wir machen sehr tolle fortschritte. was aber wichtig ist: immer den angstreiz enorm klein lassen.

    also euli1988, du kannst natürlich deinen hund daran gewöhnen keinen stress zu haben wenn fremde menschen kommen. wie gut dies gelingt liegt zum einen an der genetik, aber in grossem masse daran wie ihr trainiert.

    in der ersten phase solltest du aber auf das anbinden verzichten. kommt nämlich jemand dann dem hund zu nahe kannst gleich wieder mit dem training von vorne anfangen.

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    Man KANN solche Situationen nicht immer vermeiden

    man muss solche situationen vermeiden, sonst verfestigt sich das verhalten immer weiter. meine hündin bellt und droht sämtlichen menschen welche in ihren 20 meter radius kommen. wenn ich sowas zulasse erziehlen wir keine erfolge.

    hier eine trainingsmethode:

    1. phase gegenkonditionierung
    jedes mal wenn sich ein fremder nähert und der hund dies wahrnimmt bekommt er etwas tolles, futter, spielzeug. wichtig ist dass der angstreiz klein gehalten wird. also eventuell mit grossen distanzen gearbeitet wird. dies tut man dann wochen oder gar monate lang. dann verkleinert man die distanzen.

    2. phase leckerliwerfer
    fremde menschen werfen nun deinem hund ein leckerli zu (niemals das leckerli hinhalten und den hund zu sich kommen lassen, das funktioniert nicht).

    3. phase streicheln
    nun wird der hund langsam daran gewöhnt von fremden gestreichelt zu werden. langsam.

    ich würde dazu einen hundetrainer konsultieren.