Beiträge von Dimmalimm

    Du stellst sehr hohe Ansprüche an einen Hund, der sie aufgrund seiner Prägung und Epigenetik wahrscheinlich niemals erfüllen kann.

    Das bedeutet nicht, dass man einen solchen Hund nicht in sein Leben holen kann - aber dann sollte das völlig unvoreingenommen und ohne jede Erwartungshaltung passieren.

    Es ist ein (leider unter Hundeanfängern sehr verbreiteter) Trugschluss, dass man mit viel Training, harter Arbeit und gaaanz viel Liebe alles möglich machen kann. Ich bin sicher, dass du die besten Absichten hast, und wahrscheinlich ist es auch wirklich schwierig, als Anfänger das mögliche Ausmaß einer genetischen Vorbelastung einzuschätzen. Aber dir schreiben hier viele wirklich kompetente und erfahrene Menschen, deshalb nimm dir bitte noch einmal die Zeit, diese Beiträge in aller Ruhe sacken zu lassen.

    All deine Ansprüche und Erwartungen in ausgerechnet einen solchen Hund zu legen finde ich in höchstem Maße unfair.

    Das ist zum Beispiel schon so eine Situation, die ich in dieser Konstellation nie zulassen würde. Kein Wunder, dass es da immer wieder knallt.

    Okay, kannst Du das näher erläutern?

    Ich weiß, dass hier viele erfahrene Hundehalter unter Euch sind. Bedeutend erfahrener, als ich es bin - und ich bin dankbar über jeden Rat, ob ich ihn nun annehme oder nicht. Aber was soll ich mit solchen Aussagen anfangen - dienen sie dazu, mir weiterzuhelfen oder mit dem Finger auf mich zu zeigen? Wer sein Wissen weitergeben möchte, um Gottes Willen bitte ja, aber so hat es einen ziemlich blöden Beigeschmack.

    McChris hat es ja schon sehr schön erläutert. Es ist einfach sehr fahrlässig, drei Hunde, die sich immer wieder prügeln, in einer Situation mit derartig hohem Erregungslevel komplett unkontrolliert und unmoderiert laufen zu lassen. Die Gefahr, dass das in null komma nichts kippt, liegt doch auf der Hand.

    Meine (Terrier-Mix-)Hündin hat über längere Zeit immer wieder die Hovawart-Hündinnen meiner Eltern aufgemischt, es gab auch 2-3x Kloppereien, bis ich den Terrier irgendwann im Haus meiner Eltern drastisch eingeschränkt habe. Sie darf sich dort nicht mehr frei im Haus bewegen (sie ist entweder angeleint oder in einer Box oder mit uns Menschen in einem Zimmer mit geschlossener Tür). Wenn sie mit der anderen Hündin im Garten ist (die ältere ist mittlerweile verstorben), ist immer eine der beiden angeleint, und zwar genau wegen dieser "Bewachungs-Situtation". Beide verstehen sich mittlerweile eigentlich gut, liegen gerne beieinader, schnüffeln gemeinsam usw., aber ich unterbinde einfach grundsätzlich jede Form von Dynamik.

    Das ist für solche Besuchssituationen (auch über mehrere Tage) gut machbar, aber in einem Haushalt leben wollte ich mit so einer Konstellation tatsächlich nicht.

    Durch den Austausch mit anderen Hunde- und Katzenhalter/innen weiss ich, dass es sowohl solche gibt, die selbst bei gut behandelbaren Krankheiten wie Morbus Cushing oder Diabetes das ihrem Tier und ihrer Geldbörse nicht antun wollen und das Tier euthanasieren lassen, als auch solche, die für ihr Tier den letzten Cent geben, den sie haben.

    Das finde ich aber auch sehr eindimensional gedacht. Bei solchen Entscheidungen geht es doch häufig gar nicht ums Geld, sondern einfach darum, wieviel man bereit ist seinem Hund zuzumuten.

    Selbstverständlich würde ich prinzipiell mein letztes Hemd für meinen Hund geben, und ich bin auch in der privilegierten Lage, dass ich mir auch teurere Behandlungen leisten könnte - aber ich würde es eben trotzdem nicht auf Teufel komm raus tun.

    Ich bin ganz ehrlich: Wäre ich in deiner Situation, hätte ich meinen Hund schon längst erlöst. Nicht, weil ich meinen Hund weniger liebe - sondern weil ich sie so sehr liebe, dass ich mich zu diesem Schritt verpflichtet fühle. Das ist keine finanzielle Frage, sondern eine ethische.

    Vielleicht täuscht es mich ja auch, doch bei manchen hier habe ich wirklich den Eindruck, sie wären insgeheim sogar froh darüber, wenn sich herausstellt, für Sandy ist definitv nichts mehr zu machen.

    Ich glaube, du nimmst unsere Aussagen (vielleicht verständlicherweise) zu persönlich. Aber alle, die sich hier so skeptisch zu einer großen OP äußern, tun das nicht GEGEN, sondern FÜR deinen Hund. Und weil viele hier einfach schon viele Hunde loslassen mussen und wissen, dass es nach 14 Jahren genau so weh tut wie nach 14,5, nach 16 oder nach 18.

    Sie ist alt und sie ist unheilbar krank. Der sehr risikoreiche Eingriff, der ihr bevorsteht, wird ihr Leben nicht einfach nur ein wenig hinauszögern, sondern er wird ihrem alten und eh schon stark belasteten Körper zuerst einmal Schmerzen und noch mehr Belastung verursachen. Welchen Mehrwert hat ein etwas längeres Leben für deine Hündin(!!!), wenn ihr Körper vielleicht über seine Maßen kämpfen muss?

    Hast du dir überlegt, wie du damit umgehen kannst, wenn die Hündin den Eingriff nicht überlebt?

    Ich weiß, dass es eine sehr persönliche Entscheidung ist - aber wenn meine Hündin in diesem Zustand wäre, würde ich ihr die härtesten Schmerzmittel reinpfeifen, die ich kriegen kann, ihr noch ein paar richtige geile Tage machen und sie dann in Würde und Frieden gehen lassen.

    Der Mensch hat es auf den Mond und weiss sonst noch was alles an Errungenschaften geschafft, aber er hat es bis heute nicht gebacken bekommen, nicht mal eine einzige der verdammten zahlreichen Krebsarten zu bekämpfen.

    Weißt du, Minipin-Jack , es geht ja hier gar nicht darum, irgendeinen Krebs zu heilen. Es geht darum, dass das Leben endlich ist, und das wird sich in näherer Zukunft (hoffentlich) nicht ändern.

    Minipin-Jack , es kam nicht plötzlich. Die Hündin war 12 Jahre alt, und es waren 12 ganz wundervolle Jahre. Und von dem Tag an, als sie mit 8 Wochen bei meinen Eltern einzog, war klar, dass auch dieser Tag kommen würde.

    Ja, es tut weh. Ja, es zerreißt einem das Herz. Aber der Tod gehört zum Leben dazu. Und der verantwortungsvolle Umgang damit ist vielleicht die traurigste Pflicht eines Hundehalters - aber auch sie ist unsere Pflicht.

    Minipin-Jack Pickst du dir hier eigentlich nur das raus, was du hören willst, und die restlichen 90% blendest du aus?

    So viele haben dir jetzt schon mit möglichst schonenden, aber doch deutlichen Worten gesagt, wie schlimm es um deine Hündin steht - aber scheinbar gehst du darauf überhaupt nicht ein. Deine Hündin LEIDET, und du philisophierst hier im Forum rum und wartest auf ein Wunder. Mir geht echt langsam jedes Verständnis aus.