Beiträge von Dimmalimm

    Ich wollte euch mal ein Update geben:

    Nachdem wir noch Herzwürmer und Lungenwürmer ausgeschlossen hatten, habe ich beschlossen, Candy erst einmal völlig in Ruhe zu lassen und alle meine Gedanken zu sammeln und zu sortieren. Die häufigen Tierarztbesuche haben sie massiv gestresst, und da die Aussichten, etwas gut Behandelbares zu finden, immer kleiner wurden, wollte ich das für sie nicht mehr. Sie mochte kaum noch spazieren gehen, war nicht mehr so richtig fröhlich, und ich war auch mit den Nerven am Ende. Meine Tierklinik hatte noch auf ihre Kosten das Thorax-CT zur Fremdbefundung an einen Radiologen geschickt - ohne Befund.

    Mittlerweile geht es ihr deutlich besser; sie geht wieder ca. 45 Minuten am Stück spazieren, spielt wieder mit mir, hat Spaß an kleinen Suchspielchen usw. Morgens macht sie fröhlich ihre Gymnastik-Übungen, ist dabei konzentriert und auch gut koordiniert, sie geht wieder regulär mit auf den Hundeplatz für kurze, seniorengerechte Trainingseinheiten und ist mit Freude dabei.

    Gestern hat mein Verein die RO-Kreismeisterschaft ausgerichtet und ich bin nach Rücksprache mit den Tierärzten wie geplant gestartet. Candy hat sich völlig normal verhalten und in der Senioren-Klasse ein solides Sehr Gut erlaufen. Es tut ihr gut, dass ich sie so normal wie möglich behandle - und mir auch.

    Der letzte Vorfall ist jetzt 23 Tage her - zuvor waren wir bei 10 und 6 Tagen Abstand. Ich weiß nicht, ob das ein gutes Zeichen ist, aber ich sehe es einfach so und freue mich über jeden Tag, an dem es Candy gut geht.

    ...ich schreibe hier einfach weiter, falls noch irgendjemand mit liest und eine zündende Idee haben sollte.

    Heute früh ist Candy wieder umgekippt, nachdem sie sehr zügig die Treppe ins 2. OG hochgerannt ist. Sie hat wieder so komisch gehustet wie bei dem Zusammenbruch im Wald, dann ist sie zur Seite an die Wand getaumelt und zusammengesackt. Während ich schnell in die Wohnung lief um das Handy zu holen zum filmen, war sie schon wieder auf den Beinen und kam mir entgegen - wieder alles ganz normal.

    Ich war wieder bei der TÄ, sie haben sich mit mehreren Ärzten darüber ausgetausch und sagen, für alle vagen Verdachtsdiagnosen wäre das Bild eher untypisch. Nachdem ich jetzt mehrere dieser Vorfälle erlebt habe und beschreiben konnte, sind wir ein bisschen von der Neuro-/Hirntumor-Schiene weg; es scheint wohl doch eher in Richtung kurzzeitiger Sauerstoffmangel o.ä. zu gehen.. Ich habe in den letzten Tagen vermehrt beobachtet, dass Candy schnell hustet, wenn sie sich aufregt oder freut. Ich traue mich zur Zeit gar nicht mehr auf den Hundeplatz oder Leute zu treffen, die sie sehr mag, weil sie dann ganz schnell so hustet und ich sofort Angst habe, dass sie jetzt wieder umkippt.

    Wir werden jetzt auf Anraten der Ärztin noch auf Herzwürmer und Lungenwürmer untersuchen und der nächste Schritt wäre dann wohl doch ein CT von Luftröhre/Speiseröhre/Kehlkopf... Sie werden alles noch mal im Team besprechen und wir reden dann am Dienstag, wie ich am sinnvollsten weiter mache. Ich möchte jetzt auch nicht mehr irgendwas rumdoktern, nur weil es nicht-invasiv ist und der Hund nicht in Narkose muss, sondern ich möchte eine Diagnose. Dann lieber Nägel mit Köpfen machen. Alle Untersuchungen waren bisher so zufriedenstellend, dass sie ansonsten ja total fit zu sein scheint für ihr Alter. Ich hoffe, dass das Wochenende ruhig bleibt, ich habe mittlerweile wirklich Angst bei jeder Aufregung und jedem Treppensteigen :(

    Ich sortiere hier auch ein bisschen meine Gedanken beim Schreiben - seid gnädig mit mir, falls es ewtas wirr ist ;-)

    Ich wollte eigentlich gar keinen Hund, und diesen schon gleich dreimal nicht.

    Ich war ehrenamtlich im örtlichen Tierheim tätig und habe Candy 2 Jahre lang begleitet, trainiert, versorgt und einfach probiert sie bestmöglich auf eine Vermittlung vorzubereiten. Sie war einfach nur furchtbar. Laut, hysterisch, völlig überbordend, pöbelig, prollig, jagdaffin, mit Hang zu stereotypen Verhaltensmustern. Ich wünschte mir für sie so sehr einen in sich ruhenden Menschen mit sowas wie "natürlicher Autorität". Niemand wollte sie haben. Wenn es mal Interessenten gab, hat sie beim Spaziergang kurzerhand die Leine durchgesäbelt und kam zurück ins Tierheim geballert.

    Und während ich mir einredete, dass ich einfach nicht der richtige Mensch für sie bin, dass ich zu unsicher, zu unerfahren, zu keine-Ahnung-was bin, hat sie sich einfach in mein Herz geschlichen. So kontinuierlich, penetrant und charmant wie es nur ein Terrier kann.

    9,5 Jahre ist sie jetzt bei mir und ich wünsche mir nichts mehr als dass wir unser 10jähriges noch erleben :smiling_face_with_hearts:

    Gibt es bisher eine Neurologische Differentialdiagnose?

    Nein, bisher nichts.

    Langzeit EKG vielleicht mal testen?

    Ansonsten dachte ich zwischendurch an an so was wie ein Insulinom.

    Ja, Langzeit-EKG steht auch im Raum, wobei die Symptome laut Kardiologin nicht gerade den Verdacht auf Herzrhythmusstörungen erhärten.

    Das Insulinom werde ich beim nächsten Gespräch ansprechen. Bisher war zwar nichts auffällig im Blut und auch die Bauchspeicheldrüse war im Ultraschall ohne Befunde, aber das muss es, soweit ich jetzt nachgelesen habe, ja nicht ausschließen.

    So, wir sind wieder da vom Herzultraschall und EKG und es war alles komplett unauffällig. Es mag blöd klingen, aber ich hatte mir eigentlich gewünscht, dass wir dort etwas finden, das man dann hoffentlich auch behandeln könnte... Jetzt geht das Rätselraten weiter.

    Die Kardiologin möchte unseren Fall jetzt mit in die nächste Teambesprechung nehmen. In der Klinik arbeiten viele erfahrene Tierärzte aus ganz unterschiedlichen Fachrichtungen, und sie würde gerne hören, wie andere diese Ausfälle einschätzen und ob noch jemand eine zündende Idee hat. Außerdem schauen sie noch mal das Thorax-CT von März an, das wir vor der Milz-OP gemacht hatten, um Lungenmetastasen auszuschließen. Vielleicht finden sich dort doch noch Hinweise...

    Danach sehen wir weiter und ich werde genau besprechen, welchen echten Nutzen ein MRT für den Hund tatsächlich hätte außer dass wir dann ggf. Bescheid wüssten.

    Synkopen vl?

    Sie war halt nie wirklich bewusstlos, es wirkte auf mich immer nur wie extrem müde... aber da würde die Herzuntersuchung hoffentlich nähere Hinweise zeigen.

    oregano Sowas würde ich mal nicht hoffen... im großen Blutbild letzte Woche gab es zumindest keine Auffälligkeiten, Glukosewerte waren super und im Organultraschall vor 2 Monaten sah die Bauchspeicheldrüse auch noch prima aus.

    Wenn ich mich richtig erinnere, musste die Milz wg. eines Tumors raus?

    Richtig, sie hatte einen kleinen Tumor und Veränderungen in der Gewebestruktur, was sich aber bei der histopathologischen Untersuchung alles als gutartig herausstellte.

    Selkie Danke dir für deine Worte - ich sehe das tatsächlich sehr ähnlich.

    Leider ist am Samstag wieder ein solcher Vorfall passiert; wir waren über das WE bei meinen Eltern und Candy ist dort am Gartenzaun der verhassten Nachbarshündin begegnet. Sie sind beide keifend 2x am Zaun entlang gerast, bis Candy sich von meiner Mutter stoppen ließ (ich war gerade im Haus und gar nicht direkt dabei). Meine Mutter wollte ihr dann ins Halsband greifen um sie festzuhalten, Candy ist ein paar Schritte auf sie zu getorkelt und dann einfach umgekippt, diesmal komplett auf die Seite. Als ich in den Garten kam, lag sie noch auf der Seite, war aber bei Bewusstsein und hat mich auch wahrgenommen. Sie hat sich dann aufgerichtet in ein normales Platz, ich hab dann eine Weile bei ihr gesessen, und sie ist irgendwann wieder ganz normal aufgestanden. Sie hat wahrscheinlich keine Minute auf der Seite gelegen und hat trotz der körperlichen Anstrengung (der Garten ist riesig und die Zaunstrecke ca. 40m lang) überhaupt nicht gehechelt. Wie auch zuvor war sie danach wieder völlig normal und wirkte auch nicht besonders erschöpft o.ä.

    Wir konnten den Herzultraschall jetzt auf Mittwoch vorziehen und ich hoffe, dass ich danach ein bisschen schlauer bin...

    Schau dir beim Nächstenliebe direkt das Zahnfleisch an, mach evtl ein Foto für den Tierarzt. Wenn es Blass/grau ist, könnte es auf ein Kreislaufproblem hinweisen.

    Die Schleimhäute waren beide Male unauffällig, darauf habe ich sofort geschaut.

    Wurde der Hund schon mal auf DCM untersucht?

    Nein, dafür gab es bisher keine Veranlassung. Sie war ja bisher immer topfit und ist auch jetzt im Alter von 13,5 eigentlich noch sehr gut drauf. Vor 2 Monaten hatte sie noch eine größere OP (Milz-Ex), wo alles inkl. Narkose total geschmeidig gelaufen ist.

    Wir werden sehen, was die nächsten Untersuchungen zeigen!

    Hallo ihr Lieben,

    heute ist Candys Milz-OP auf den Tag genau 2 Monate her, sie hat sich wirklich fantastisch erholt, und nun habe ich leider schon die nächsten Sorgen.

    Vorab: Ich war bereits deswegen beim Tierarzt und es wird weiter diagnostisch abgeklärt, aber ich zermartere mir trotzdem den Kopf und würde mich über Austausch mit den vielen erfahrenen HH hier freuen.

    Der erste Vorfall ist ca. eine Woche nach der OP passiert. Candy ging langsam mit mir die Treppe hoch (ins 2. OG), und während ich mir vor der Wohnungstür die Schuhe auszog, ließ sich ganz plötzlich hinfallen, als wären ihr die Beine weggeknickt. Sie lag dann auf der Fußmatte (nicht auf der Seite, sondern mit den Beinen unter sich geklappt) und starrte vor sich hin. Sie wirkte total schläfrig und irgendwie abwesend, hat wie ins Leere geschaut, war aber bei Bewusstsein. Zuerst dachte ich, es wäre im Bauch irgendwas aufgeplatzt, innere Blutungen o.ä. - Schleimhäute waren aber ganz normal rosig, sie hat nicht gehechelt, und nach ca. 1 Minute ist sie aufgestanden, in die Wohnung rein marschiert und hat sich komplett normal verhalten. Hat mit ihrer Kauwurzel rumgeworfen (was sie morgens immer kurz macht), war total fröhlich und einfach komplett wie immer. Im Nachhinein dachte ich dann, sie hatte vielleicht kurz starke Schmerzen (sie ist recht empfindlich) und habe mir dann nichts mehr dabei gedacht und den Vorfall fast vergessen, weil sie einfach total normal, fröhlich und unauffällig war.

    Am 1. Mai ist dann diese Situation bei einem Spaziergang plötzlich wieder passiert: Sie kam gerade aus einem Bach geklettert, ich dachte, sie will sich jetzt im Laub wälzen, und dann ist sie wieder wie ein Taschenmesser zusammengeklappt und lag da. Auf Ansprache hat sie nicht reagiert, wieder nur vor sich hin gestarrt, ich wollte sie zum Aufstehen bewegen, aber sie hat es gar nicht versucht (also weiß ich nicht, ob sie von den Beinen her nicht konnte oder ob sie einfach so "abwesend" war, dass sie mich gar nicht richtig wahrgenommen hat). Während ich überlegt habe, wie ich den Hund jetzt zum Auto bekomme, ist sie nach ca. 1-2 Minuten wieder aufgestanden, hat sich dann im Laub gewälzt, durchs Laub gerobbt - alles, was sie immer macht, wenn sie aus dem Wasser kommt - und war wieder komplett normal. Ich habe sie dann angeleint und bin mit ihr langsam zurück zum Auto (war zum Glück nicht weit); sie war ab dann, auch im Auto und zu Hause wieder so, als wäre nie etwas gewesen. Ist auch total koordiniert die Treppe ins Auto hoch gegangen und war einfach völlig wie immer.

    Beide Male war der Spuk so schnell vorbei, als hätte jemand einen Schalter wieder umgelegt, dass ich schon fast an meiner Wahrnehmung gezweifelt hätte...

    Die erste Einschätzung beim Tierarzt war, dass es rein von den klinischen Symptomen schwierig einzugrenzen ist - grundsätzlich käme fast alles infrage von Herz-Kreislauf über Diabetes über unytpischen epileptischen Anfall bis zum Hirntumor/entzündliche Erkrankung des ZNS. Zunächst wurde jetzt ein großes Blutbild mit Elektrolyten gemacht worden, da war alles äußerst zufriedenstellend. Als nächster Schritt steht eine Untersuchung des Herzens an, wenn da gar nichts bei raus kommt, müssen wir eben ggf. über MRT/Liquorpunktion sprechen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich ihr das wirklich schon wieder zumuten möchte, nochmal in Vollnarkose, sie hat immer große Angst in der Klinik; und dann ist ja auch nicht klar, ob und wie man eine neurologische Erkrankung überhaupt zielführend behandeln könnte.

    Vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen oder hat sonst irgendeinen wertvollen Hinweis für mich.

    Ich bin mit Candy in einer größeren Tierklinik in Behandlung mit einem interdisziplinären Team und allen Geräten vor Ort. Grundsätzlich bin ich jemand, der gerne alles sehr genau weiß - aber mein Ziel ist nicht, ihr Leben um jeden Preis länger zu machen, sondern vor allem noch so schön und unbeschwert und glücklich wie möglich (sie wird im Herbst 14).

    Wenn ihr den Text bis hierhin gelesen habt: DANKE :)