Allerdings ist irgendwie die ganze gegenseitige Sympathie total flöten gegangen. Die häufigen Beißanfälle haben das Vertrauen und die Freude am Hund total zunichte gemacht. Wir kümmern uns um sie, spielen auch mit ihr, streicheln sie usw aber wir ringen derzeit sehr stark mit uns. Wenn sie gerade brav ist und wir spielen oder schmusen kommt eine Woge der Zuneigung für sie auf und ich denke mir das ich mich an sie gewöhnen könnte aber wenn sie dann wieder ihre Phase hat wo sie nur am beißen und kratzen ist wünschte ich mir die wäre nicht da, so böse wie es klingt aber so ist es leider.
Der Gedanke daran das Fremde kommen und sie weg holen ist irgendwie verkehrt aber glücklich bin ich gerade auch überhaupt nicht.
Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber dein Verhalten wirkt sehr unstetig. Der Hund ist noch gar nicht richtig bei dir angekommen und ich glaube dir, dass sein Verhalten heftig ist. Aber du hast dir einen 7 Monate alten LABRADOR gekauft. Dass da einige hyperaktive Kerlchen dabei sein können weiß man doch. Außerdem hast du doch schon einen Workaround gefunden: Wenn sie im Flur brav ist, pack sie dort hin, wenn du es gerade nicht mehr aushälst.
Übe Ruhephasen. Kurze Leine dran, hinsetzen, Buch lesen. Drinnen würde ich bis auf Weiteres gar nicht mit ihr spielen. Sie soll lernen, dass drinnen Ruhe angesagt ist. Wenn sie Leinen schreddert, dann nimmst du eben eine Kette. Belohne sie, wenn sie brav ist. Zeige, dass Ruhe erwünscht ist.
Mein Hund war zum Beispiel ein Quengler, wenn wir unterwegs waren. Ich habe dann ein Ruhekissen ausgepackt und ihn ignoriert. Erst wenn er sich hingelegt hat und den Kopf abgelegt hat, habe ich eine Knabberstange oder sein Abendessen oder seine Kauwurzel rausgerückt. Wichtig ist, dass wirklich der Kopf unten ist. Er soll nichts erwarten. Mittlerweile brauche ich in stressigen Situationen nur das Kissen auspacken. Er weiß, was er zu tun hat und was ich will.
Ich würde mit dem neuen Hund genauso arbeiten. Sprich sie daheim nicht an, ignoriere sie, komme keiner Spielaufforderung oder Kontaktaufnahme nach (auch "Schimpfen" ist Kontakt). Mindestens eine Woche lang. Drinnen passiert nichts. Punkt. Später kannst du dann langsam anfangen, sie zu streicheln, wenn sie gerade entspannt ist. Das klingt hart, aber ich bin mir sicher, du hast schnell Ergebnisse, wenn du konsequent bist. Das soll auch kein Dauerzustand sein, sondern eine kurzfristige Maßnahme, damit der Hund lernt, was du überhaupt von ihm erwartest.