Das Risiko von Cauda Equina kann man verringern [...]
Dafür jetzt den Züchter zu verurteilen, kann ich nicht nachvollziehen.
Ich verurteile keinen Züchter, weil er einen kranken Hund gezüchtet hat, sondern ich verurteile die, die das vertuschen wollen und kranke Hunde in der Zucht belassen.
Der Diabetes-Hund ist weder übergewichtig noch alt. Ich hatte ebenfalls gelesen, dass es möglicherweise vererbliche Komponenten gibt. Wäre ich Züchter, wäre für mich das Risiko zu groß, mit einem Hund zu züchten, der schon als Junghund so krank ist. Allein aus Sorgfaltspflicht.
Verschiedene Ursachen machen die selben Probleme. Übergangswirbel sind ein Risikofaktor. Aber kein zwingender Auslöser.
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"Cauda Equina" ist oft (aber nicht immer) eine Verschleißbegleiterscheinung und eher Thema bei älteren Hunden. Da sind sie womöglich längst nimmer in der Zucht.
Röntgenauswertungen bringen maximal bedingt was. Viele Ursachen für CES sieht man am Röntgen nicht, nur im MR oder CT. Dazu muss das Problem aber meist schon manifest sein.
Bei dem Hund, den ich gut persönlich kenne, zeigte sich nach etwa 10-12 Monaten die Nierenproblematik. Es gab vorher mehrfach Probleme mit dem Bewegungsapparat, Diagnose Cauda Equina stand vor dem 3. Lebensjahr. Die HH sprach darüber offen in der Facebook-Gruppe, fand eine weitere Hündin, die betroffen war. Sie wurde aus der Gruppe geworfen und ihr wurde durch die Blume gesagt, wenn sie jemals wieder einen Hund dieser Rasse haben will, sagt sie besser gar nichts mehr.
Natürlich kann man jetzt diskutieren, inwieweit man sich von so einem Verhalten einschüchtern lässt. Ich hätte es vermutlich dem Verband gemeldet, weil ich sowas mafiös und unseriös finde. Aber mit schwer krankem Hund hatte sie da sicher andere Prioritäten.
Auf die, die nur klüngeln und wissentlich Sch**** bauen und ihr Geld damit verdienen (müssen), möchte ich mich nicht mehr konzentrieren. Man kriegt so viel mit, Schwarz auf Weiß, mit Belegen, dass man sich nur an den Kopf fassen kann.
Da gehen aber all die Leute unter, die ihre Hunde und ihre Rasse lieben und ehrlich betroffen sind, wenn eine Nachzucht krank wird, Hunde wieder aus der Zucht nehmen, Hunde aus schlechter Haltung zurückkaufen, am Wochenende in stickigen Räumen sitzen und mit dem Vorstand diskutieren, die nachts Ahnentafeln und Datenbanken wälzen, die jungen Züchtern weiterhelfen usw usf.
So in etwa stelle ich mir aber verantwortungsvolle Zucht vor. Hinterfragen, warum Dinge passieren. Offener Austausch, um voneinander zu lernen. Welpenhalter informieren, wenn die Wahrscheinlichkeit besteht, dass was schief gelaufen ist. Ich kaufe lieber bei einem Züchter, der einen seiner Hunde aus der Zucht genommen hat, weil es charakterlich oder gesundheitlich doch nicht gepasst hat, als bei einem, der lieber den Mund hält und kassiert.