Beiträge von Geckolina

    Fiktiver Fall: Ich züchte Schäferhunde. Ich bitte die Welpenkäufer nach einem Jahr die Hüfte der Tiere zu röntgen. Werden diese Ergebnisse nur bei mir als Züchterin erfasst oder auch dem Verband gemeldet?

    Trotz großer Sorgfalt hätten jetzt von 7 Welpen 3 einen Befund. Meldet sich dann der Verband?

    Oder alle meine Hunde sind arbeitsuntauglich, weil sie komplett instabil sind. Kommt dann jemand und fragt nach, was ich da gemacht habe?

    Kann man sagen, dass Hunde von Züchtern, die nur wenig ausstellen und deren Hunde nicht oder nur geringfügig sportlich geführt wurden, eher unsichere Kandidaten sind? Weil es eben wenig Dokumentation zu den Hunden gibt?

    Alleine die Unterscheidung Krankheit durch Zucht oder Krankheit die zum Leben dazu gehören scheint für einige schwer zu sein.

    Darum geht es mir doch gar nicht. Lebewesen können krank werden und sterben irgendwann. Egal, wie gewissenhaft sie gezüchtet werden.

    Mein Thread zielt drauf ab, wie man die Spreu vom Weizen trennt.

    Wann sollte ich als Interessent hellhörig werden und wie erkenne ich an den Unterlagen, dass da gehudelt wurde.

    Gehen wir davon aus, dass ich das Typische ( Züchter und Elterntiere besichtigen und auf rassebedingte Krankheiten checken- bei den Hunden natürlich, nicht die Züchter) erledigen werde. Gibt s da noch was?

    Klar werden solche Leute beschissen

    Also Leute bescheißen, weil es geht, ist in Ordnung?

    Ich mache gerade eine Liste bezüglich der möglichen Krankheiten der Rassen, die mich interessieren. Aber viele Dinge wissen doch nur absolute Insider. Die wissen, wenn sie den Namen des Rüden hören, wie die Nachkommenschaft vermutlich tickt. So aufgestellt kann doch jemand, der sich ganz neu für eine Rasse interessiert, gar nicht sein.

    Ich dachte, dass der Verband schon ein Qualitätssiegel ist und dass ich mich als "Neukunde" darauf verlassen kann, dass ein Verbandszüchter seriös arbeitet und züchtet.

    Mal rein fiktiv: Was passiert, wenn man solche Züchter (die wissentlich kranke Hunde verlassen oder HH wie oben bedrohen) dem Verband meldet? Haben die irgendwas zu erwarten?

    Das Risiko von Cauda Equina kann man verringern [...]


    Dafür jetzt den Züchter zu verurteilen, kann ich nicht nachvollziehen.

    Ich verurteile keinen Züchter, weil er einen kranken Hund gezüchtet hat, sondern ich verurteile die, die das vertuschen wollen und kranke Hunde in der Zucht belassen.

    Der Diabetes-Hund ist weder übergewichtig noch alt. Ich hatte ebenfalls gelesen, dass es möglicherweise vererbliche Komponenten gibt. Wäre ich Züchter, wäre für mich das Risiko zu groß, mit einem Hund zu züchten, der schon als Junghund so krank ist. Allein aus Sorgfaltspflicht.

    Verschiedene Ursachen machen die selben Probleme. Übergangswirbel sind ein Risikofaktor. Aber kein zwingender Auslöser.

    [...]

    "Cauda Equina" ist oft (aber nicht immer) eine Verschleißbegleiterscheinung und eher Thema bei älteren Hunden. Da sind sie womöglich längst nimmer in der Zucht.

    Röntgenauswertungen bringen maximal bedingt was. Viele Ursachen für CES sieht man am Röntgen nicht, nur im MR oder CT. Dazu muss das Problem aber meist schon manifest sein.

    Bei dem Hund, den ich gut persönlich kenne, zeigte sich nach etwa 10-12 Monaten die Nierenproblematik. Es gab vorher mehrfach Probleme mit dem Bewegungsapparat, Diagnose Cauda Equina stand vor dem 3. Lebensjahr. Die HH sprach darüber offen in der Facebook-Gruppe, fand eine weitere Hündin, die betroffen war. Sie wurde aus der Gruppe geworfen und ihr wurde durch die Blume gesagt, wenn sie jemals wieder einen Hund dieser Rasse haben will, sagt sie besser gar nichts mehr.

    Natürlich kann man jetzt diskutieren, inwieweit man sich von so einem Verhalten einschüchtern lässt. Ich hätte es vermutlich dem Verband gemeldet, weil ich sowas mafiös und unseriös finde. Aber mit schwer krankem Hund hatte sie da sicher andere Prioritäten.

    Auf die, die nur klüngeln und wissentlich Sch**** bauen und ihr Geld damit verdienen (müssen), möchte ich mich nicht mehr konzentrieren. Man kriegt so viel mit, Schwarz auf Weiß, mit Belegen, dass man sich nur an den Kopf fassen kann.

    Da gehen aber all die Leute unter, die ihre Hunde und ihre Rasse lieben und ehrlich betroffen sind, wenn eine Nachzucht krank wird, Hunde wieder aus der Zucht nehmen, Hunde aus schlechter Haltung zurückkaufen, am Wochenende in stickigen Räumen sitzen und mit dem Vorstand diskutieren, die nachts Ahnentafeln und Datenbanken wälzen, die jungen Züchtern weiterhelfen usw usf.

    So in etwa stelle ich mir aber verantwortungsvolle Zucht vor. Hinterfragen, warum Dinge passieren. Offener Austausch, um voneinander zu lernen. Welpenhalter informieren, wenn die Wahrscheinlichkeit besteht, dass was schief gelaufen ist. Ich kaufe lieber bei einem Züchter, der einen seiner Hunde aus der Zucht genommen hat, weil es charakterlich oder gesundheitlich doch nicht gepasst hat, als bei einem, der lieber den Mund hält und kassiert.

    Bonadea Ich finde es toll, dass du da so offen drüber sprichst, ich hätte erwartet, dass ich jetzt ziemlich die Hupe kriege. Ist ja doch ein recht heikles Thema.

    Mein Ding ist auch überhaupt nicht, dass ein Hund krank sein kann oder charakterlich oder optisch nicht den Standards entspricht. Das sind Lebewesen, da kann man nicht alles durchplanen, schon klar.

    Sondern mir geht es um den Umgang mit Misserfolg. Dass man offen darüber informiert, wenn möglicherweise problematische Diagnosen vorliegen. Dass man Austausch nicht unterbindet, sondern zu seinen Fehlern steht. Alle Züchter schreiben auf den Webseiten, dass Welpenverkauf Vertrauenssache ist und was sie alles vom Interessenten erwarten. Das Mindeste, was ich erwarte ist, dass mir die gleiche Ehrlichkeit entgegengebracht wird, wie sie von mir erwartet wird.

    Aus leidvoller Erfahrung kann ich sagen, da steckt meist mehr (persönlicher Groll) dahinter, als dass da nur eine Partei böse was unter den Tisch kehren will.

    Was schläfst du also vor? Sich auf die eigenen Recherchen und das Bauchgefühl beim Besuch verlassen? Je mehr ich mit Leuten aus der jeweiligen Szene spreche, um so mehr verunsichert mich das. Gefühlt hat jeder über jeden was zu sagen. Ist das so üblich? Viel Neid und Missgunst ?

    Danke für eure Erfahrungen.

    Leider ist die Transparenz für einen Außenstehenden wirklich sehr schwer einzuschätzen und auch bei "Insider-Infos" muss man immer aufpassen, da man ja nie weiß, wer wem mal wieder nicht den Dreck unter den Fingernägen gönnt und leider manchmal auch zu Unrecht falsches Zeug verbreitet wird.

    Das ist leider mein Eindruck. Dass das Ganze ein ziemlicher Sumpf ist und dass man ohne selbst Mitglied der Szene zu sein, äußerst schwierig an Informationen kommt. Ich bin grad wirklich etwas frustriert.

    Von welchen Erkrankungen reden wir?

    Und jetzt mal ganz dumm gesagt... ist es mir wichtig, dann kaufe ich nur bei einem Züchter, der mir Ergebnisse zur entsprechenden Krankheit vorlegen kann und lass mich nicht abbringen, nur weil die Welpen süß sind.

    Wie transparent ist Zucht? So transparent wie nie zuvor und so transparent wie man es selbst einfordert.

    Bei dem einen Rüden reden wir von Cauda Equina in Kombination mit einer degenerativen Veränderung des Nierengewebes. Bei dem anderen Hund ging es um eine schwere Form von Diabetes.

    Mein Eindruck ist eben, dass wenn es keine Standard-Krankheit ist, die untersucht wird, um die Zuchttauglichkeit zu bescheinigen, ich nur schwer herausfinden kann, ob da was ist.

    Ich habe gedacht, dass ich ganz gewissenhaft recherchiert habe und jetzt kommen trotzdem Sachen ans Licht.... Das ist wirklich nervig und dabei geht es nicht darum, dass ein Hund nicht krank werden darf, überhaupt nicht. Sondern darum, dass man wissentlich etwas verschweigt und Haltern verbietet, sich über Erkrankungen auszutauschen. Die schlimmsten Lügen sind immer die Auslassungen.

    Wie bekomme ich als Laie und Nicht-Szenen-Mitglied an einen Züchter, der mit mir Tacheles spricht?

    Es gibt ja sicherlich gewissenhafte Leute. Wie erkenne ich die? Worauf kann ich noch schauen, abgesehen von standardisierten Untersuchungen? Ich schaue grad immer auf das Alter der Hunde und wie lange sie im Sport mitlaufen. Aber wahrscheinlich sind das auch eher unscharfe Kriterien, die außerdem schwer zu recherchieren sind.

    Hallo zusammen,

    ich mache mich mit Sicherheit nun bei einigen richtig unbeliebt. Aber im Zuge meiner Recherchen zum Thema 2.Hund und meiner Bemühungen, einen guten Züchter für den selbigen zu finden, habe ich den Eindruck, im Trüben zu fischen.

    Ich poltere jetzt einfach drauf los:

    Wie oft werden kranke Tiere zur Zucht eingesetzt? Hierbei geht es speziell um Krankheiten, die nicht zu denen gehören, die in die Standarduntersuchungen fallen.

    Ich kenne nun zwei Fälle, denen verboten wurde, darüber zu sprechen, einen kranken Hund erworben zu haben. Die eine durfte keinen Kontakt zu Wurfgeschwister-Haltern aufnehmen und nachzuforschen, ob weitere Hunde betroffen sind. Auch durfte sie in der Facebook-Gruppe nicht mehr über den Verlauf der Krankheit sprechen. Eine Blutuntersuchung des Muttertieres wurde von Seiten der Züchterin abgelehnt. Die andere HH ist Halterin eines preisgekrönten Hundes, der aber ebenfalls sehr krank ist. Sie bekam trotzdem Deck-Anfragen von Züchtern, die sagten, solange es sich nicht um eine Krankheit handeln würde, die durch die Standarduntersuchungen nachgewiesen werden kann, sei diese Erkrankung kein Thema.

    Dann unterhielt ich mich mit Hundeleuten über die Züchter, die ich nach meinen Recherchen ins Auge gefasst habe. Über jeden einzelnen gab es eine Story. Ist das in der Szene normal?

    Ganz provokant gefragt: Ist es möglich, in der Rassehundezucht zu seinen Fehlern zu stehen und in der Öffentlichkeit zuzugeben, wenn z.B. eine Verpaarung "schlechte Ergebnisse" gebracht hat? Oder verliert man dann gleich das Gesicht? Ich bin gespannt, was ihr berichtet. Wie gesagt, für mich ist das Thema Rassehund neu und irgendwie habe ich mir das alles etwas transparenter vorgestellt.

    Beste Grüße

    Geckolina

    Da bist du dann allerdings ne weile beschäftigt obwohl es wohl für dich zum coolen Shit gehört.

    Du hast mich nicht verstanden. Ich wollte sagen, dass es Kommandos (Hinweise) gibt, die gefälliger zu lernen sind als andere. Der "coole Shit" bezog sich auf Sachen, die dem Hund gefallen.

    Es war viel schwieriger, das Warten bei flüchtenen Rehen aufzutrainieren als ein Fuß oder zählen, Hinterbein auf Kommando heben, etc. Bei vielen Spaßtricks braucht man keine Woche und der Hund trainiert freudig mit. Bei Dingen, die entgegen der Hundenatur stehen, braucht es dagegen mehr Zeit, weil man für Belohnung erstmal einen ansprechbaren Hund braucht ( um beim Beispiel Jagd zu bleiben). Ich brauche da mehr Zwischenschritte, mehr Wiederholungen....Man muss mehr ausprobieren, wie man interessanter wird als das Reh. Das wollte ich sagen. Hoffe, das ist nun verständlicher...