Beiträge von Emma89

    Und weiter? Was habt Ihr dann getan?

    Wir haben ihn gelobt, wenn er sich etwas entspannt hat, haben ihn aber nicht bemitleidet. Wenn er sich an uns ran schmeißen wollte, haben wir ihn ignoriert. Ich habe mich sehr darauf konzentriert Sicherheit auszustrahlen. Ich muss ehrlich sagen, dass es uns sehr schwer gefallen ist uns richtig zu verhalten. Wir hatten damit nach den Gesprächen im Tierheim nicht gerechnet. Mit Hundebegegnungen an der Leine (im TH leider nicht anders möglich) gab es nie Probleme. Gestern habe ich viel über Eifersucht, Kontrolle, Schtztrieb/-motivation, Frustrationstoleranzgrenze, etc. gelesen, aber Sicherheit wird mir wohl eher ein Hundetrainer geben...


    Das ist nicht die Aufgabe eines anderen Hundes! Das ist EUER Job. Und zwar präventiv!

    Die zwei sollten sich ja kennenlernen. Balou hat ihn ohne zu drohen plötzlich weggezwickt, nur in die Luft, wollte Emil nicht treffen. Vielleicht hätten wir genauer auf seine Signale achten sollen, oder was meinst du?


    Solange ihr keinen Trainingsplan an der Hand habt, nützt das Zusammenbringen vermutlich gar nichts bzw. es wird wieder schief laufen.

    Ja, das befürchte ich eben auch :( Bin aber einfach unsicher, wie wir weitermachen sollen. Ich will ja den Hund nicht verderben, aber im Tierheim können wir nicht trainieren. Wenn er bei uns einzieht, muss es (nach vier Wochen) eine Möglichkeit geben ihn, wie auch immer, mit gutem Gewissen betreuen lassen zu können.


    Das ist übrigens ein ganz schlechtes Handling bei einem Ressourcenverteidiger.

    Das glaube ich mittlerweile auch. Als ich das schrieb, gingen wir noch von einer anderen Art von "Eifersucht" aus. Wir haben aber auch schon einmal beobachtet, dass wir Emil ignoriert und weggeschoben haben um den anderen zu streicheln und er dann wegen einer Lapalie (schnüffeln an der gleichen Stelle) plötzlich geknurrt hat. Da hört man aber, wie so oft, verschiedene Meinungen.

    Hallo,

    in fünf Wochen kann Emil endlich bei uns einziehen! Bei unserem ersten Probetag hat er sich von seiner besten Seite gezeigt und wir sind völlig begeistert. Autofahren, Alleine bleiben, Menschen und Hunde auf der Straße, alles kein Problem!

    Gestern waren wir dann zum Probetag bei einer ganz tollen HuTa, die wir nach wirklich langer Suche für uns entdeckt haben.
    Und was soll ich sagen: Das ist leider nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Emil gilt im Tierheim als gut verträglich, lebt mit einem Hundekumpel zusammen und soll sich in seiner ehemaligen Pflegestelle toll an dem anderen Hund orientiert haben.
    Im Tierheim staunten wir dann nicht schlecht, als er schnell Vertrauen zu den Menschen fasste (womit wir ebenso absolut nicht gerechnet hätten), die Hunde aber kurzerhand wegbiss :fear: Er schnappte sich den erstbesten, und packte ihn am hinteren Oberschenkel. Das passierte trotz ganz deutlicher Ansagen (die er auch definitiv verstand und dann abließ) noch zweimal, so schnell konnten wir nicht einschreiten. Er knurrte jeden Hund an, der ihm oder uns zu nah kam und zog die Nase kraus und die Lefzen hoch, was wir umgehend unterbunden haben.
    Seine Überforderung war spürbar. Er zog den Schwanz ein und lief im Kreis um meinen Freund und mich bestmöglich "zu beschützen". Wir sind in den letzten Monaten zu seinen einzigen Bezugspersonen geworden. Er ließ sich erstaunlicherweise auch von der Besitzerin der HuTa streicheln und wollte sie davon abhalten auch andere Hunde zu streicheln, indem er die anderen vertrieb.

    Um die Situation nicht auzureizen, haben wir einen neuen Termin für nächsten Samstag vereinbart.
    Ich bin echt verzweifelt, weil wir auf die HuTa angewiesen sind und wir uns fatalerweise sicher waren, dass Emil diese Option sehr gefallen würde :verzweifelt:
    Wir können den Hund im Notfall auch zur meiner Schwiegermutter bringen, aber dann fahre ich pro Arbeitsweg eine und eine viertel Stunde. Abgesehen davon, dass das ziemlich anstrengend ist, wissen wir nicht, ob sie auf Dauer tagsüber arbeiten gehen wird (Nachtschwester) und sie hat auch einen Hund. Mit diesem hat Emil sich auch getroffen. Da hat Emil sich vorbildlich benommen, war interessiert, aber nicht aufdringlich. Balou hat ihn dann weggezwickt, worauf Emil ihm das Feld sofort überlassen hat. Leider ist Balou, was andere Hunde angeht im Alter auch schwierig geworden.
    Wir können auch parallel nach einem kompetenten Gassigeher suchen. Ich habe mich in den letzten Monaten interessehalber schon etwas danach umgesehen (betreut, FB-Gruppen, leinentausch...). Ich stelle es mir aber sehr schwer vor jemanden zu finden, dem ich meinen Hund anvertrauen würde und, der ihn nehmen würde, weil Emil eben sehr sensibel ist und nicht gleich jedem vertraut. Er ist halt auch kein kleiner süßer Wattebausch.

    Meine Idee für nächsten Samstag wäre jetzt Emil ersteinmal nur mit den drei hauseigenen Hunden bekannt zu machen. Vielleicht war das große Rudel einfach zu viel für ihn.
    Außerdem überlege ich bei einer Hundetrainerin anzufragen, ob ein Einzeltermin in der HuTa möglich wäre. Macht das Sinn? Nur ein Termin zur Einschätzung? Sind kompetente Trainer überhaupt so kurzfristig buchbar?
    Wir können ja auch von der Besitzerin der HuTa nicht erwarten, dass sie mit Emil geduldig trainiert.
    Daher überlegen wir Emil, falls es Samstag wieder nicht klappt, zunächst von meiner Schwiegermutter betreuen zu lassen und mit ihm auf die HuTa hin zu trainieren. Vier Wochen habe ich zur Eingewöhnunh Urlaub genommen, aber mir ist bewusst, dass das nicht ausreichen wird. Die Frage ist: Kann man den Hund überhaupt soweit trainieren, dass er sich in der HuTa wohlfühlt? Wenn er täglich unter Stress stünde, könnte ich NIE ruhigen Gewissens zur Arbeit fahren.

    Entschuldigt den langen Text und bitte keine Kommentare zur Fremdbetreuung an sich. Wir planen den Hundeeinzug seit Jahren, ziehen extra um, würden alles für den Vierbeiner tun und Emil hatte im Tierheim seit zwei Jahren nicht einen Interessenten. Alternative für ihn wäre daher wohl auch noch ein sehr langer Tierheimaufenthalt.

    Liebe Grüße und vielen Dank!
    Emma

    Ich freue mich auch, dass ihr geantwortet habt :)
    Soll ich euch dann einfach im Oktober nocheinmal hier oder per "Konversation" anschreiben?

    Emil zieht erst in der ersten Oktoberwoche ein, wir gehen aber schon seit über einem Jahr im Tierheim mit ihm Gassi. Da ich dort schon einige Hunde kennenlernen durfte, habe ich auch nichts gegen stürmische Hunde, Nathalie ;) Emil braucht auch Zeit um aufzutauen.
    Britta, trotzdem macht Spazierengehen mit mehreren auch mal Spaß.

    Liebe Grüße

    Wenn meinem Hund Leckerchen um die Ohren und auf den Kopf fliegen, bleibt mein Hund bestimmt nicht ruhig und unaufgeregt liegen.
    Die Gier würde siegen um noch mehr abzustauben und mein Hund würde hin gehen, damit ist die Ruhephase unterbrochen und der Hund ist wieder aufgeregt. Der werfende Mensch freut sich, das der Hund kommt, es wird wieder falsch interpretiert und der Hund wird wieder angetatscht, weil er ja so brav gekommen ist.
    Kann man nich einfach nur mal einen Hund in Ruhe lassen ohne ihn zu zwingen ? Muss man immer alles antatschen ? Locken und aus der Ruhe bringen ?

    Ja, da hast du auch Recht... Der Hund soll den Besuch eben positiv verbinden (vielleicht ist das genauso gut durch Lob seitens des Frauchens möglich?) und wie gesagt, der Besucher muss vorher genau instruiert sein und der Hund soll strikt auf seinen Platz zurückgeschickt werden, wenn er ihn verlässt bis man sicher ist, einen Schritt weitergehen zu können.
    Ich bin auch dafür, dass man den Hund in Ruhe lässt, wenn er nicht mag, aber was, wenn der Hund mit - ich sage mal ungewissen Absichten - auf den Besuch zukommt? Meiner Meinung nach, sollte man dem Hund ersteinmal grundsätzlich beibringen, wie er sich zu verhalten hat, wenn Besuch da ist. Die Alternative den Hund jedes Mal wegzusperren, weil man Bedenken hat, dass sonst ein Unglück passiert, ist doch auch nicht schön?

    Hallo,

    vielleicht habe ich es überlesen, aber tvtan schreibt doch garnicht, dass er keine Rückzugsmöglichkeit hat und in die Situation getrieben wird, oder? Eine Rückzugsmöglichkeit ist natürlich sehr wichtig und es darf diese GRenze wirklich nie überschritten werden.

    Ich würde das Besuch bekommen mit dem Hund trainieren, indem ich ihn auf seine Decke schicke (anfangs vielleicht sogar angeleint) und ältere Kinder bitte reinzukommen, den Hund aber zu ignorieren (auch nicht angucken) und zwischendurch mal ein Leckerchen in Richtung Hund fliegen zu lassen. Bleibt dieser irgendwann ruhig und unaufgeregt auf seiner Decke, könnt ihr ihn Schritt für Schritt rankommen lassen und wenn er freundlich und interessiert auf den Besuch zukommt, darf dieser ihn auch mal ansprechen. Das ist aber ein langer Prozess.

    Vielleicht ist ein gut sitzender Maulkorb nach positivem Maulkorbtraining auch eine Notfalloption?

    LG
    Emma