ZitatAuch wenn ich es erst nicht geglaubt hätte, sowas geht.
Aber nur wenn man das Training ganz genau plant und wahnsinnig viel Ahnung von der Materie und Erfahrung besitzt. Lustigerweise sind solche Leute oft Physiker oder Chemiker...
Bob Bailey kenne ich nicht und kann daher auch nichts dazu sagen.
ich sehe ja recht viel was so ausbildungstechnisch abläuft und mir ist durchaus bewusst, dass wenn ich den Hund von Anfang an habe, alles extrem genau plane und auch wirklich nichts dazwischen kommt ich das weitestgehend so machen kann. Aber sobald ein Hund einmal ein wirklich positives emotionales Schlüsselerlebnis mit einem Verhalten, was ich eigentlich nicht haben will hatte, dann wird die Luft schon sehr sehr dünn.
Gerade bei extrem triebigen Hunden (die ja in der Regel für den Dienst genommen werden) kann man den Trieb teilweise so extrem fokusieren, dass äussere Einflüsse unwichtig werden. Dann wird die Suche auch selbstbelohnend.
Was man aber auch nicht vergessen sollte.. wenn man Hunde in diesem Maßstab ausbildet, dann gibts da, auch aus oben beschriebenen Gründen, schon einiges an Ausschuss. Hunde die das so nicht zuverlässig bringen gehen. Das wird der private Hundehalter wohl aber kaum so handhaben können. Genauso wie ein privater HH den Tag über extrem viele Fehlerquellen hat, in denen es schon allein zu Konflikten mit dem HH kommt. Gerade im Diensthundewesen in den USA ist es aber gang und gebe , dass Hunde/Tiere allgemein unter Verschluss gehalten werden und definitiv kein "normales" Leben haben. Wenn ein soziales Tier den ganzen Tag keine Ansprache bekommt, sondern nur und ausschließlich wenn es dieses erwünschte Verhalten zeigt, ist die Motivation nochmal eine ganz andere - mal davon abgesehen, dass wenn ein Hund 99% seiner Zeit abgeschirmt irgendwo sitzt er sich auch kaum Verhaltensweise aneignen kann die weniger erwünscht sind.
Mal davon abgesehen bin ich sehr sehr vorsichtig mit solchen Beschreibungen geworden. Anfangs war ich da auch noch sehr leicht zu beeindrucken.. nur wo Licht is,t ist auch Schatten und gerade bei dieser Arbeit gibt es eben auch viel Schatten. Sagen kann ich viel.. denn das ich, wenn ich versuche andere für mein Modell zu gewinnen nicht sage, was alles schief geht, ist irgendwie klar. Das gilt aber nicht nur für positive Methoden, sondern auch für andere.
Da erinnere ich nur mal an diverse Seminare auf denen Techniken erläutert werden. Die Umsetzung kann man dann vielleicht noch nachstellen, aber es wird seltenst den gleichen Erfolg erreichen wenn man nicht auch die ganze Haltungsweise kopiert.
Edit: ich streite absolut nicht ab das man weitestgehend positiv auch in schwierigen Bereichen ausbilden kann, mit passendem Umfeld und auch dem passenden Hund. Garkeine Frage.
So weit haben mir das auch viele Leute bestätigt die versuchen so weit wie möglich alles positiv zu machen - aber auch diese haben mir auf Nachfrage ganz klar gesagt, dass es eben zwar weitgehend, aber nicht komplett ohne Zwänge geht. Ohne Starkzwänge schon.