Also Dragonwog..
Ich hab mir einiges durchgelesen - sowohl von Bob Bailey, als auch von den anderen, wie Anke Lehne. Dort steht nirgends, aber wirklich nirgends, dass sie alles ohne positive Strafen machen. Aussagen die dort stehen, halten sich im Stil von " Dies geschieht so positiv wie möglich mit so wenig negativen Einwirkungen wie möglich. ". Das ist etwas was ich so auch absolut unterschreiben kann. Auch Bob Bailey formuliert das mehr als einmal so, gerade eben auch im Bezug auf seine Diensthunde, bzw die anderen Tiere die er ausbildet.
Mal davon abgesehen, solltest du bei den Dienst/Militärgeschichten nicht ausser Acht lassen, dass weder Hunde noch Haltungsbedingungen im entferntesten mit dem vergleichen kannst was bei den meisten HH vorliegt!
Wie Krambambuli schonmal gesagt hat, das fängt schonmal so an.. die Hunde die für diesen Bereich angekauft werden, sind trieblich so hoch, dass ihr höchstes absolutes Ziel ihre Beute ist, kein Wild, kein sonstwas. Das sind Hunde, die sich für ihren Ball umbringen würden - zum Suchen danach brauch ich die nicht zwingen, egal wie ich ausbilde! Soeinem Hund könnte ich das Jagen auch mit nur einem Ball abgewöhnen - so wie jegliches sonstiges Verhalten.
Alles was sich im Verlauf der Ausbildung als nicht ganz so ballverrückt erweist, geht eben wieder.
Desweiteren die Haltung. Die Haltung der meisten (gerade der militärischen) Diensthunde schaut so aus, dass der Hund die meiste Zeit irgendwo sitzt, ohne wirkliche Ansprache. Zumindest während der Ausbildung, wenn nicht sogar darüber hinaus. Dadurch bleiben schonmal ein ganzer Haufen von "Fehlerquellen" aus die ich im normalen Leben eben habe. Inkonsequent gibt es nicht wenn ich den Hund nur zum arbeiten raushole. Soein Hund geht nicht Gassi, besucht keine Junghundgruppen wo man netten Ungehorsam lernt und wird auch nicht von der Schwiegermutter mit Plätzchen gefüttert.
Man kann sich vielleicht denken, was das für ein eh schon bindungsfreudiges Lebewesen (die Hunderassen die dafür verwendet werden sind das idR ja) bedeutet, wenn soziale Ansprache und Beschäftigung ausschließlich über diese eine Verhaltensweise erzielt werden kann - eine nochmals höhere Motivation.
Dazu kommt dann noch, dass in diesen Einrichtungen (konträr zum deutschen Modell, wo die Hunde meist dual geführt werden) die Hunde eben meist genau eine Verhaltensweise lernen - suchen. Die kennen meistens kein Fuß, kein Platz, kein Aus.. mit etwas Glück vielleicht ein Sitz.
Ähnlich läuft das auch mit den anderen Tierarten ab. Da wird kein netter, freilebender Delphin genommen der da so rumschwimmt, sondern es läuft auf haargenau das gleiche Modell raus.
Der geneigte Leser wird evtl mitbekommen haben, dass diese Modelle daher auch schon scharfe Kritik vom Tierschutz eingesteckt haben.
Ich möchte diese Leistungen auf keinen Fall niedermachen! Wirklich nicht! Mit den Aussagen, so wie ich sie finden konnte, stimme ich auch ziemlich überein - ich konnte da allerdings nichts finden was behauptet das alles nur positiv erreichbar wäre..
Nur sollte man eben daran denken, dass Diensthundeausbildung und das "normale" Leben eben schon zwei Paar Schuhe sind.