Beiträge von Quarus

    An dem Dogma, den Menschen als Krone der Schöpfung zu betrachten, wird von den Verhaltensbiologen zunehmend kräftig gerüttelt. Gerade was das "Ichbewusstsein" betrifft, aber auch die Fähigkeit zu beginnenden kulturellen Leistungen. Oder sozialen Beziehungen usw. - der Abstand schwindet.

    Ich akzeptiere, dass es evolutionsbiologisch sinnvoll ist, die eigene Spezies zu bevorzugen. Das beinhaltet aber nicht den Zwang, andere Spezies grottenschlecht zu behandeln. Gerade, wenn man sich kognitiv und leidensfähig als Spitze der Pyramide sieht.

    Bei dem Autobeispiel könnte man noch ungezählte andere Varianten konstruieren. Wenn die Wahl zwischen A.H. und Deinem Hund liegt, z.B. Dieses moralische grundsätzliche Dilemma konnten auch die Autopilot-Entwickler nicht zufriedenstellend klären.

    "Stabil" schlecht ist eben nix anderes als schlecht.

    Und Menschen haben oft genug den Wunsch, erwartbar auswegloses Leiden bis zum Tod abzukürzen, dürfen oder können aber leider diese Entscheidung für sich nicht fällen. Diese Vermischung finde ich nun wieder unnötig.

    Ich habe einen schwerstkranken Menschen und einen schwerstkranken Hund zuhause. Beides ist furchtbar mit anzusehen - aber für meinen Hund werde ich die letzte Entscheidung treffen, das kann ich und das bin ich ihm schuldig, so wie ich meinem Angehörigen anderen Beistand schulde.

    Bevor dem Hund ein (noch höherer) Sonderstatus eingeräumt wird, wäre es aus meiner Sicht dringend nötig, ALLEN Nutztieren ein Leben ohne Streß und Angst zu ermöglichen, in dem sie arteigenes Verhalten ausleben können. Auch, wenn dieses Leben irgendwann durch den Menschen beendet wird, um das Tier zu nutzen. Es ist allerdings so, daß Hund, Katze und Pferd zumindest in D "Leuchtturmarten" sind. Unsere hohe emotionale Verbundenheit mit bestimmten Haustieren lassen uns die Abgrenzung im Denken über andere Spezies aufweichen, mit zeitlicher Verzögerung profitieren auch weniger im Focus stehende Arten. Je weniger diese Tiere allerdings sichtbar sind, um so weniger Mitgefühl können sie erwarten. Deshalb sehe ich Bemühungen, die Heimtierhaltung zu erschweren (CO2-Fußabdruck!), sehr kritisch. Empathie können Menschen gegenüber Tieren nur entwickeln, wenn sie sie als fühlende Individuen wahrnehmen, nicht als abstrakte Bilder.

    Der Beihund wurde in der Nähe des Schäfers behalten, das war ja der Hütehund in Ausbildung. Dem wurde schon intensiv beigebracht, "Kadavergehorsam" zu zeigen. Erst später stieg er zum Halbenhund auf und arbeitete auf Entfernung zum Schäfer auch auf der entgegengesetzten Seite der Herde. Da die Herden hier zwischen 500 und 1000 Schafe umfassen, die im engen Gehüt oder beim Treiben unter Kontrolle zu halten einen sehr energischen, durchsetzungsbereiten Hund benötigen, sind auch die Hunde eher "knackig" und manchmal übermotiviert, was das Ausleben der Jagdsequenzen innerhalb des Hütens betrifft.

    Absoluter Gehorsam AN den Schafen. Altdeutsche wehren und treiben nach meiner Beobachtung schon sehr mit intrinsischer Motivation und können dann die Anweisungen des Schäfers "überhören". Früher wurde dann mit der Schäferschippe korrigiert, heute übernimmt diese Aufgabe das E-Gerät.

    Noch was: ist sicher auch abhängig vom Können und dem Einsatz des Schäfers. Aber die wenigsten Schäfer betreiben die Hundeausbildung als "Hobbby". Der Hund muß mit geringst möglichem Aufwand sicher funktionieren, das ist alles.

    Solche Bilder darf ich nicht angucken! Genau mein Beuteschema - schlanker gelber Rüde, sogar mit Blesse. :smiling_face_with_heart_eyes: Und auch so verkuschelt, wie mein bald vierjähriger Canto immer noch. Ach, geniesst die Zeit, sie werden so schnell groß (wie man an den langen Beinen schon sehen kann).

    Übrigens - er hat die Ohren schön! :upside_down_face:

    Der Papa ist ja bekannt dafür, ein ausgeglichener, freundlicher Rüde zu sein. Das wünsche ich Gustaf :face_blowing_a_kiss: auch.

    Hier kenne ich keinen Cattle dog im Einsatz. Aber ich kenne (leider) genug Schäfer, die ihre altdeutschen Hütehunde mit E-Gerät konditionierten (schreibe sicherheitshalber in der Vergangenheitsform, da die Teile betriebsbereit in den Büros rumlagen, nicht am Hund).

    Bei Jagdhunden geht es auch ziemlich "robust" zur Sache, gerade bei den Allroundern und Vorstehern.

    Meine Jungs lieben das Gassigehen bei jedem Wetter und jeder Streckenlänge. Aber ausgelastet im Sinne von "zufrieden" kriege ich sie damit allein nicht. Da macht es die Abwechslung. Neben den Spaziergängen gibt es auch "Übungstage", für die Abteilungen von IGP, und da sind sie so fokussiert und konzentriert, dass ich daneben echt nur kurz zum runterfahren mit ihnen laufe. Danach sind sie sehr ruhig und schlafen tiefenenspannt. Mehrere Tage nur mit Spaziergängen lassen sie eher heftig werden und vermindert ihre Impulskontrolle. Mehrere Tage nur Training eigentlich desgleichen. Wir gehen im Sommer auch viel Schwimmen, fahren in der schneefreien Zeit Rad und wechseln die Spazierstrecken öfter mal. Während der Spaziergänge gibt es nur selten mal einen Rückruf, solange sie sich im Radius bewegen und ansprechbar sind, können sie machen, was sie wollen, auch mal ein Leckerli abholen oder einen Streckenvorschlag anbringen.