Beiträge von Quarus

    Das zeigt, wie absurd die Hoffnung ist, einfach so wie gehabt weitermachen zu können.

    Das zeigt in erster Linie, dass du keine Ahnung von Populationsökologie hast. Ich meine das wirklich nicht böse, aber so funktioniert Bestandsentwicklung einfach nicht. Es gibt viele, viele Möglichkeiten, wie sich ein anfangs exponentielles Wachstum weiterentwickeln kann und unendliches exponentielles Vermehren ist (in Bezug auf Populationen) keine davon.

    Es ist mir klar, daß exponentielles Wachstum innerhalb begrenzter Ressourcen nicht ins Unendliche geht. Aber was genau werden die begrenzenden Faktoren sein? Und wann beginnen sie ihre Wirkung zu entfalten? Wollen wir darauf wirklich warten? Sehe ich mir die Populationsentwicklung der Wildschweine an, habe ich meine Zweifel, dass "Laufenlassen" die richtige Methode ist.

    Bisher erfolgt jährlich eine Zunahme der Wolfspopulation um ca. 30 %. Abgänge durch Alter, Krankheit, überfahren, erschossen, abgewandert sind dabei berücksichtigt.

    Gegenwärtig (Ende 2021) schwankt die Zahl bestätigter Wölfe zwischen 403 und 429. Exponentiell wären wir in 10 Jahren bei 5555 Wölfen.

    Weiter so, wie in den vergangenen 20 Jahren: 76.580 Wölfe. Das zeigt, wie absurd die Hoffnung ist, einfach so wie gehabt weitermachen zu können. Und das es besser ist, exponentielles Wachstum FRÜH zu stoppen, durch die Entnahme einzelner Tiere, vorzugsweise natürlich den auffälligen! Sonst wird man später viel mehr Wölfe erlegen müssen. Davor graut mir.

    Es gibt keinen Grund zur Panik, das ist richtig. Aber es gibt einen Grund, langfristige Strategien zu entwickeln, die über Verharmlosen, Abwiegeln und Achselzucken hinausgehen. Das "Spielen" der Wölfe ist Stufe 7 des Eskalationsmodells.

    Finnland ist EU wie auch Schweden, und bei beiden Ländern gilt EU Recht! Norwegen wäre wieder etwas anderes. Übrigens hatten wir doch hier das Video vom Finnen mit Hund und Wolfsbegegnung in einer Siedlung! So etwas gab es hier noch nicht.

    Genau, NOCH nicht. Und es wäre besser, das bliebe so. Aber wieviele Prognosen über Wolfsverhalten mussten schon revidiert werden! Das enspricht der Abfolge der verschiedenen Eskalationsstufen. Besser wäre es, wir würden diesen Prozess stoppen können, bevor Stufe 7 erreicht wird. Dann wird nämlich die Sympathie für die Wölfe kippen...

    Bei weiterem exponentiellem Wachstum der Wolfspopulation werden auch Begegnungen in den Siedlungen häufiger werden.

    Der Biber, auch eine fast verschwundene Art, hat hier mittlerweile jeden kleinen Bach besetzt und wird in Bayern mittlerweile im Bestand reguliert. Ist halt blöd, wenn der Damm im Abflussgraben das Wohn- oder Gewerbegebiet flutet.

    Je grösser man die Probleme werden lässt, um so rigoroser und mehr Einzeltiere betreffend wird später die Problemlösung sein. Davor fürchte ich mich schon seit Jahren.

    Und doch, es gibt Wildhunde. Dingos, Afrikanischer Wildhund, Carolinahund, Waldhund, die ganze Gruppe der Pariahhunde eben. Und die kommen recht gut ohne Menschen aus. Sicher würden etliche Rassen aussterben, aber das liegt eher daran, daß sie für ein Leben in der Wildnis verzüchtet sind (keine Unterwolle, ewig wachsendes Fell, verfilzendes Fell...), nicht daran, daß ihre ökologische Nische der Mensch ist.

    Die Wildhunde gehören zur grossen Familie der Hundeartigen, sind aber keine Abkömmlinge von Canis Lupus, wie der Haushund. Mit Pariahunden (wie dem Carolina Dog) haben sie überhaupt nichts zu tun, das wiederum sind Haushunde, die entweder früher enger mit dem Menschen zusammenlebten, oder nie in einen menschlichen Haushalt aufgenommen wurden, aber zum Überleben die menschliche Zivilisation brauchen. Der Dingo ist auch durch menschliches Zutun nach Australien gekommen und hat dort seine Selbständigkeit nur bewahren können, weil er evolutionär völlig ausser Konkurrenz auftrat.

    Für den Haushund der Taxonomie gibt es nur die Koexistenz und Symbiose mit dem Menschen. Weiter ( Pariahunde) oder enger, das ist nur ein quantitativer Unterschied.

    Es gibt bestimmt Hunde, die so gefüttert werden können. Für die Nordischen stelle ich es mir z.B. als öfter möglich vor. Andererseits gibt es Hunde, die auf zuviel Protein und Fett mit verschiedenen Erkrankungen reagieren, HSH sind auf ziemliche Anspruchslosigkeit selektiert.

    Ob man nun einen Hund hat, der jeweils solche Ernährungsextreme toleriert, sieht man leider erst langfristig. Dann sind aber schon irreparable Schäden möglich. Deshalb halte ich mich an die Mitte und orientiere mich an der Bedarfsdeckung.

    Ja, dem Thüringeti-Eigentümer reicht das Geld auf dem Konto. Die gerissenen oder halbgerissenen Tiere müssen halt die Angestellten verräumen. Solange er noch welche findet, die das machen....

    Thüringeti gibts hier überall, auch wenn es nicht so heisst.