Beiträge von Quarus

    Wär ich dafür. Eine Rahmenzuchtordnung könnte das durchaus als Mindestvoraussetzung für Zuchthunde vorgeben. Jedem RZV stände es aber frei, diesen Test zu verschärfen, das könnte Strecke, Geschwindigkeit oder Regenerationszeit betreffen.

    Die letzten Wochen habe ich Matti sehr helfen müssen, um in das 1. OG mit meiner Wohnung zu kommen. Runter war tatsächlich schwieriger als hoch. Es war absehbar, dass dieses Stadium nur temporär war, aber wenn ein Hund schon jung stark eingeschränkt wäre, könnte ich mir ein grosses leerstehendes Zimmer im Erdgeschoss als Wohnraum einrichten. Anschliessend ist ein grosser, naturnaher Garten mit 2500 qm, den er aus diesem Zimmer leicht ereichen könnte.

    Hätte ich geschrieben, alle drei sind mit 3, 6 und 8 Jahren an Krebs, Herzerkrankung und whatever nach langer Leidenszeit gestorben und damit die These von der unrettbar kranken Rasse untermauert, wäre unter Garantie nix an den "einzelnen Tieren vs Probleme einer Population" bemängelt worden.

    Meine Angaben sind belegbar, das sind halt die Mutmaßungen über die Population nicht. Deshalb halte ich mich mit Pauschalisierungen eben zurück.

    Ich will niemandes Weltbild zerstören, aber meine drei verstorbenen Boxerrüden wurden 12 Jahre, 12 Jahre und 11,5 Jahre und waren bis etwa ein halbes Jahr vor ihrem Tod gut in Schuß und keine Tierarztkunden, außer zu Routineuntersuchungen. Ab 10 Jahre habe ich sie allerdings vollständig aus dem Sport genommen, Spass-Fährte und Spass-Unterordnung gab es aber noch länger. Matti wurde mit 10,5 Jahren ein Hoden entfernt, wegen gutartigem Tumor. Quarus hatte mit 6 Jahren ungefähr nach Unfall einen Bruch im Ellbogengelenk, der aber nach arthroskopischer OP folgenlos verheilt ist.

    Tucker

    "Aber ich habe weder Haus, Grund noch Geld, eine entsprechende Anlage zu finanzieren."

    Darum ging es mir nicht. Gehalten werden diese Hunde momentan so oder so. Und gesichert werden müssen sie auch so oder so. Ausser, man entschliesst sich zur Euthanasie. Mir geht es um den Anspruch, jeden Hund wieder irgendwie hinzubekommen und dazu Methoden anzuwenden, die noch mehr Stress verursachen, als die betreffenden Hunde einfach in Ruhe zu lassen. Beispiel der Kampf ums Futter.

    Es werden nicht alle Hunde ein krasses Artgenossenproblem haben und nicht alle Hunde "Menschenfresser" sein. Das wurde für verschiedene Hunde von VB ja schon herausgearbeitet. Nur in die "Zivilisation" können sie, realistisch gesehen, wohl nicht mehr eingegliedert werden, wegen eines Restrisikos. Also Euthanasie oder Dauerstress beim Resozialisieren à la VR?

    Die Frage stellt sich mir nach dem Sinn der Resozialisierung auch, aber anders. Wer sagt denn, dass solche Hunde nur in engster Interaktion mit dem Menschen ein lebenswertes Leben führen können? Vielleicht ist die Haltung in einer harmonischen Kleingruppe, die verlässliche Sozialkontakte bietet, und ohne den Menschen solchen Hunden ausreichend? Verschiedene Forschungseinrichtungen praktizieren es ja auch so, und wenn ein gut ausgestaltetes Gehege zur Verfügung gestellt würde, könnten diese Hunde durchaus mit vertretbarem Aufwand weiterleben?

    Nice Vorstellung, aber so einfach ist das halt nicht. In Gruppen muss immer Mal reguliert werden, die wenigsten dieser Hunde sind auf extreme Verträglichkeit selektierte Laborbeagle. Also muss man auch Mal trennen und intervenieren. Geht nur, wenn alle Beteiligten einen Maulkorb tragen. Und da fängt es schon wieder an, bei vielen der Hunde muss man ja tatsächlich erst erarbeiten, dass sie sich den Maulkorb aufsetzen lassen. Am Anfang ist natürlich oft der Dauermaulkorb am Start zum Üben, aber das geht halt nicht ewig wegens der Druckstellen. Bei allen mannigfaltigen Techniken um den Maulkorb aufzusetzen, gibt es leider Schwachstellen. Dann müssen die Tiere auch regelmäßig medizinisch versorgt werden. Mit einmal Fangen/Sedieren zur Impfung ist es in der Regel nicht getan. Da gibt es Mal einen kleinen Schnitt am Ballen und Zack muss der Hund medizinisch versorgt werden. Auch die Fell- und Krallenpflege etc. muss durchgeführt werden. Da muss man tatsächlich das Projekt SinL z.B. hervorheben, die kriegen das gut hin (und auch da werden die Hunde, die wirklich was auf den Kernholz haben (z.B. der Hovawart, der einen Pfleger vollkommen zerlegt hat und der Akita) nicht "resozialisiert" sondern von wenigen Personen handelbar gemacht mit einem minimierten Verletzungsrisiko.) Dieser Personalschlüssel der dort zum Einsatz kommt ..wir reden hier immer noch von der Minimalversorgung... ist im großen Stil absolut unrealistisch. Wer privat einen gefährlichen Hund im Projekt aufnehmen will, muss mindestens 1500 Euro pro Monat bezahlen, eher mehr. Damit man Mal weiß, welche Dimensionen das sind.

    Das ist mir durchaus bewusst, eine solche Unterbringung ist nur für einen Teil der Hunde geeignet und umsetzbar. Aber wenn "Resozialisierung für alle" einfach unrealistisch ist, weil die Ressourcen dafür nun mal begrenzt sind und manche Hunde mit allem Aufwand und aller Zeit nie gefahrlos gehandlet werden können, ist es eine Alternative zu Euthanasie oder ewigem Herumdoktern und Rumschieben. Was mit Raubtieren klappt, sollte auch bei Hunden nicht unmöglich sein. Es würde Kapazitäten im Training für wirklich resozialisierbare Hunde freisetzen.

    Die Frage stellt sich mir nach dem Sinn der Resozialisierung auch, aber anders. Wer sagt denn, dass solche Hunde nur in engster Interaktion mit dem Menschen ein lebenswertes Leben führen können? Vielleicht ist die Haltung in einer harmonischen Kleingruppe, die verlässliche Sozialkontakte bietet, und ohne den Menschen solchen Hunden ausreichend? Verschiedene Forschungseinrichtungen praktizieren es ja auch so, und wenn ein gut ausgestaltetes Gehege zur Verfügung gestellt würde, könnten diese Hunde durchaus mit vertretbarem Aufwand weiterleben?

    34 °C sind angekündigt, die 30 haben wir jetzt schon fast. Und ich darf in sengender Hitze und ohne Schatten kartieren gehen.

    Momentan sitze ich gerade unter einem Kirschbaum mit reifen Kirschen in tiefem Schatten und mache Pause...

    Eigentlich wollte ich vor 20 Minuten schon weiter... aber es ist soo schön angenehm hier!

    Ich war am Freitag bonitieren, mir hat es schon 14 Uhr gelangt...