Beiträge von Quarus

    Alba1001

    Versuch, das ganze auch mal aus einer anderen Perspektive zu sehen. Viele Vermehrer, die augenscheinlich nix schlimmes machen, und wo es den Hunden nicht schlecht geht, nehmen ja Rassehunde mit Papiere. Damit wird oft genug geworben "Eltern/Vater/Mutter hat Papiere vom Verein Soundso".

    Nun entstehen da mehrere Probleme:

    Sind Nachkommen aus diesen Herkünften krank, fällt es auf den Verein und die gesamte Rasse zurück (Eltern hatten doch Papiere!!!!). Oft genug gab es gute Gründe, warum diese Eltern in ihren Vereinen nicht hätten zur Zucht eingesetzt werden dürfen (gesundheitliche, charakterliche oder Formwert-Mängel). Das wird den Welpenkäufern aber tunlichst verschwiegen.

    Der Verein hält eine gewisse Infrastruktur vor und entwickelt Know how (Leistungsprüfungen, Untersuchungen, Datenbanken, Statistiken, internationaler Austausch), was nur funktioniert, wenn eine gewisse Mindestzahl an Aktiven diese finanzielle und ehrenamtliche Last schultern können. Vermehrer klinken sich aus diesem letztlich gemeinnützigen System aus, nutzen aber die Vorteile so gezüchteter Hunde. Das ist nichts anderes, als wenn mittels Wirtschaftsspionage ein Patent geklaut und der Markt mit billigeren Plagiaten überschwemmt wird, für die ja keine Entwicklungskosten angefallen sind.

    Und was auch eine Rolle spielt: Vermehrer besetzen mit ihren Welpen Plätze, die vielleicht sonst ein gut gezüchteter Rassehund ausfüllen würde, der später über Untersuchungen, Prüfungen, auch Ausstellungen der Zucht wieder nutzen könnte, selbst wenn mit ihm selbst nicht gezüchtet wird. Er wäre eine wichtige Datenquelle für die Zucht der Zukunft. Ein Vermehrerhund, so schön und gesund er auch immer ist, stellt da eine Sackgasse dar. Er fällt aus diesem zukunftszugewandten System raus.

    So tadellos im Einzelfall auch die individuelle Herkunft des papierlosen Rassehundes ist, seine Erzeugung und Kauf ist kurzsichtig, weil man nur sein persönliches Wohlergehen im Blick hat. Langfristig tut man sich selbst aber auch nichts gutes, denn geben die guten Züchter auf, bleibt der Nachschub für die Vermehrer auch aus, ergo: die Chance, einen guten, gesunden Hund von ihnen zu kriegen, sinkt weiter.

    Zitat

    Ich vermute mal, es liegt an der hohen Hundedichte auf den Plätzen und der erhöhten Verletzungsgefahr? Wenn sich das rumspricht, kann es früher disgnostiziert werden oder vorsoglich geimpft werden. Otto-Normal-Familienhund kommt aber wahrscheinlich nicht so schnell in den Kontakt mit.

    Kann ich nicht bestätigen. Es waren alles Hunde, die nicht oder nicht mehr sportlich geführt wurden und sich die infizierte Verletzung außerhalb des Hundeplatzes zugezogen hatten. Bloß das Netzwerk der Besitzer untereinander und zu Hundesportlern hat zur richtigen Diagnose geführt. Die eine Besitzerin hat die Symptome am Fr festgestellt, wurde vom TA zum Mo bestellt und hat zufälligerweise die Sprache Sa bei einer HF drauf gebracht. Die hat sich den Hund angesehen und die Besitzerin veranlaßt, sofort in die Notfall-Sprechstunde am Sa zu fahren.

    So gesehen, waren ausschließlich Familienhunde ohne direkten Hundeplatz betroffen, ich weiß aber auch von 2 Fällen, wo es aktive Sporthunde erwischte. Meines Wissens ist auch der Erreger flächendeckend verbreitet, weswegen ja auch Menschen den Tetanusschutz ernst nehmen sollten.

    Anne, Deinem Hund wünsche ich schnelle Genesung!

    Ob Tetanus wirklich soo selten vorkommt, bezweifle ich mittlerweile. In meinem Hundesportumfeld gab es in den letzten 5 Jahren 3 Fälle von Tetanus. Jedesmal wurde es nicht von den TÄ diagnostiziert, sondern von Sportfreunden, die die Symptome gottseidank richtig und schnell erkannten. Erst DANACH und konkret darauf hingewiesen, reagierten die TÄ richtig und begannen mit der Therapie.

    Alle Hunde haben überlebt, es war aber ein zeitweise harter Kampf und dauerte etwa ein Vierteljahr bis zur vollständigen Genesung.

    Ich habe meinen Hund nach dem letzten Fall im Herbst gegen Tetanus impfen lassen...

    Das ist vorweggenommener Welpen-Blues. Deine Züchterin wird Dich unterstützen, das spielt sich schon alles ein, wenn der Welpe da ist. Dann bist Du bald so chronisch müde, daß Du nicht mehr grübeln kannst! :lol:

    Aber hast Du nicht noch den Notfall-Junghund? Der lernt Dich doch bestimmt gut an....

    Ich könnte mir vorstellen, daß Dein Hund mit dem schnellen Wechsel und der Vielseitigkeit der Fütterung nicht klar kommt. Hast Du mal probiert, eine konstante Mischung über längere Zeit zu füttern?

    Gab es Versuche mit gekochter Schonkost? Wenn ja, wurde die vertragen?

    Ist der Kot mal untersucht worden? Parasiten, Bauchspeicheldrüse? Gibt es Untersuchungen zu Gastritis/Enteritis?

    Dann fällt mir auf, daß Du recht wenig Salz zugibst. Fleisch und Knochen brauchen aber zur Verdauung starke Magen (= Salz)-säure, sonst kommt es zu Fehlgärungen und auch Verdauungsstörungen. Auch eine mögliche Ursache...

    Bei Verdauungsstörungen allgemein würde ich unabhängig von der Ursache besonders hochverdaulich füttern, also minderwertiges, drüsiges Zeug wie Lunge, auch Knorpel und sogar Knochen weglassen. Gemüse gäbe ich nur gedünstet und püriert, dafür würde ich mal versuchen, konstant eine leicht verdauliche Kohlenhydratquelle zur Energieversorgung zuzuführen.

    Es ist schwer, bei solchen Geschichten die Ursache zu finden....

    Zu uns kommt hin und wieder ein Boston Terrier, der eigentlich auf einem anderen Platz Agi trainiert. Das Kerlchen hat Herz und Nerven, das ist eine wahre Freude. Unsere Helfer arbeiten den gern, ist mal eine schöne Abwechslung. Der arbeitet auch RICHTIG, macht also nicht nur beißbeiß am Geschirr.

    Aber den Verein nur mit solchen Hunden füllen und die begrenzte Freizeit opfern - dem muß man einfach Grenzen setzen, warum, das haben @Helfstyna und @ pakwerk schon beschrieben.

    Viele Hundebesitzer kühlen in ihrer Begeisterung für IPO ganz schnell ab, wenn sie merken, daß a) vor den großen Prüfungen eine BH steht, b) der Schutzdienst nur den kleinsten Teil der Ausbildung ausmacht, c) einmal Üben in der Woche wenig bringt und d) nicht ein Ausbilder oder Helfer den Hund bespaßt, sondern eigener Schweiß gefragt ist. Und dann muß auch noch der Hund Veranlagung zeigen!

    Bevor die Gruppe da ein halbes Jahr vergebliche Mühe reinsteckt, sieht man sich die Leute schon genauer an, ob das Zukunft hat. Ein/zweimal Probearbeiten unter Anleitung ist keine Frage, wer aber nur kommt, wenn er gerade mal nix besseres vorhat, mit dem wird gesprochen und Klartext geredet.

    Das gilt auch für "Platztouristen", die entdeckt haben, wie schön es doch ist, ohne Verpflichtung in einer Gruppe Leistung abzugreifen.