Beiträge von Quarus

    Über den Gledbeutel anderer Leute steht weder mir noch dir ein Urteil zu.

    Es ist ja immer so leicht, zu urteilen.

    Wir sind hier - so sehe ich es und ich nehme mich da nicht aus - in einer Blase. Ich glaube, die Mehrheit, die hier schreibt, ist überdurchschnittlich gebildet und krebst nicht am unteren Ende der Einkommensskala rum.

    Oh, ja, wirklich, ich hänge an deinen Lippen. Es ist faszinierend.

    Ach mensch, was das nun wieder soll.... gibt es keine Argumente, die Deine Meinung untermauern können?

    Spezialisierung ist teuer. Beim Überweisen verliert man uU viel Zeit, die man nicht hat. Oder man muss weite Wege auf sich nehmen, die man ohne Unterstützung nicht leisten kann.

    Und du findest es nicht einmal ein ganz kleines bisschen bedenklich, dass hier ein Privatmensch freiwillig emotionale und körperliche und finanzielle Belastung ohne Entlohnung auf sich nehmen muss, weil der Staat es nicht auf die Kette kriegt.. wenn man jetzt mal nur von Tierhaltern spricht, die sich ihre tierischen Mitbewohner unverschuldet nicht mehr richtig leisten können?

    Ja, Spezialisierung ist teuer. Deshalb erwarte ich weder vom Allgemeinmediziner, noch vom normalen TA, daß er auf allen Gebieten perfekt ist. Mein Hausarzt überweist mich bei gravierenden Problemen auch.

    Ich finde es nicht "bedenklich", sondern habe Hochachtung vor seinem Handeln. Ich bin froh, selbst nicht darauf angewiesen zu sein und bezahle die Behandlungskosten für ein verletztes Fundtier lieber selbst, als sein großzügiges Angebot der unentgeltlichen Behandlung anzunehmen. Ich sehe andere, die es wirklich nötig haben und versuche, mich in ihre Lage hineinzuversetzen.

    Und wenn sich jetzt viele Tierärzte aus nachvollziehbaren Gründen weigern, Tiere aus finanziellen Erwägungen heraus einzuschläfern, tragen sie ungewollt zur Verschärfung des Problems bei.

    Nein, das Problem erzeugt, der, der ein Tier hält und es im Notfall nicht versorgen lassen kann und nicht der Tierarzt. Zu mal der TA auch gegen das Tierschutzgesetz verstossen würde, wenn er ein Tier einfach so einschläfern lassen würde.

    Ja, Tierärzte und ihre Angestellten müssen und sollen anständiges Geld verdienen. Aber braucht jede kleine Praxis das volle Hightechequipment? Früher haben TÄ diagnostiziert und behandelt, ohne das volle Spektrum an technischer Diagnose auszureizen. Sie hatten Erfahrung und genossen Vertrauen. Heute ist das MRT oder CT möglich - also muss es eingesetzt werden. Ich glaube, DAS sind die wahren Kostentreiber, nicht das Gehalt der Angestellten oder Ärzte.

    Also wäre Dir lieber, die TA blieben auf Steinzeitniveau stehen und würden sich nicht entsprechend weiter entwickeln? Meine Stamm-TA-Praxis ist auch relativ gut ausgestattet, trotzdem wird doch nicht jede Untersuchung angeraten sondern nur zielführende. Und ich bin z.b. froh, dass es dort ein Dentalröntgengerät gibt. Sonst hätte z.b. meine Katze noch immer Zahnschmerzen, weil ein Milchzahn im Kiefer unter einem bleibenden sass. Von aussen nicht sichtbar. Mit normalen Röntgengerät nicht darstellbar. Nach Dentalröntgen war klar, dass insgesamt 3 Zähne entfernt werden mussten. Auch hilft es im Krankheitsfall, dass man dort ein eigenes Labor hat und nicht alles wegschicken muss. Gerade bei akuten Erkrankungen ist oft ein Blutbild nötig um schnell handeln zu können. Endoskopien sind dort ebenfalls möglich.

    Nun ja, mein alter TA wäre schön bedient, als Steinzeitler betrachtet zu werden, nur weil er kein hypermodernes US-Gerät einsetzt und sein Röntgen auch nicht das allerneueste ist. Ihm rennen die Leute trotzdem die Tür ein, weil er noch diagnostizieren kann und sich nicht zu fein ist, Patienten bei gravierenden Problemen an einen spezialisierten Kollegen zu überweisen. Er bietet eine solide, bisher kostengünstige Basisversorgung. Und lebt nicht unter der Brücke, sondern leistet sich sogar noch Unterstützung für bedürftige Tierhalter. Wofür er von Kollegen mit teurer, aber leerer Praxis in der Vergangenheit übrigens schon bei der Kammer angeschwärzt wurde.

    Hier wird doch von einem relativ hohen Standpunkt aus diskutiert. Tierhalter in wirklich prekären Verhältnissen schreiben doch gar nicht mit. Ihnen wird bei finanziellen Schwierigkeiten mangelndes Verantwortungsbewusstsein in Verbindung mit ihrer Tierhaltung unterstellt. Der letzte Gefährte als "egoistisches Luxusgut", das macht mich enorm traurig. Wer von uns kann das definitiv für sich ausschliessen? Wie würden wir dann gern behandelt werden?

    Ja, Tierärzte und ihre Angestellten müssen und sollen anständiges Geld verdienen. Aber braucht jede kleine Praxis das volle Hightechequipment? Früher haben TÄ diagnostiziert und behandelt, ohne das volle Spektrum an technischer Diagnose auszureizen. Sie hatten Erfahrung und genossen Vertrauen. Heute ist das MRT oder CT möglich - also muss es eingesetzt werden. Ich glaube, DAS sind die wahren Kostentreiber, nicht das Gehalt der Angestellten oder Ärzte.

    Ob das Praxiseinkommen steigt, wenn die Behandlung massiv verteuert wird, ist die nächste Frage. Wer sich die Behandlung nicht mehr leisten kann, fällt als zahlender Kunde aus. Der geht nicht mehr zum TA, oder sucht sich eine Alternative.

    Ich bin skeptisch, ob das Ziel der Erhöhung erreicht wird, oder ob die Nachteile für alle überwiegen werden.

    Du hast bestimmt die letzten Tage ganz bewusst erlebt und sie für Euch beide schön gestaltet. Jetzt war der richtige Tag, sie ohne Schmerzen und Angst gehen zu lassen.

    Ich habe es bei Matti genauso gemacht und das ist mir bis heute ein Trost.

    Ich wünsche Dir Kraft für die nächste Zeit und den Frieden, Deine Entscheidung als richtig akzeptieren zu können.

    ...

    Bayern hat angefangen, "nicht schützbare Weidegebiete" zu definieren. Wenn man sich die Karten anschaut, wären das ziemlich viele.

    https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtier…ssion/index.htm

    So. Jetzt wird es interessant. Mit einigen Jahren Verzug werden wir hier im Thüringer Wald auch dahin kommen, denke ich. Bis jetzt herrscht noch Flachland-Machbarkeitswahn.

    "Unser" Wolf ist immer noch brav und hält sich von Weidetieren fern. Hoffentlich bleibt das so. Guter Wolf!