Beiträge von Quarus

    Weidetiere, gerade in Extensivhaltung mit Aufgaben in der Landschaftspflege und dem Naturschutz, sind nicht kostendeckend ohne Förderung. Förderung braucht Akzeptanz der Bevölkerung. Die wohnt mittlerweile zu grossen Teilen in Städten und sucht die "Natur" zur Erholung auf. Mit Kind und Kegel und Hund. Restriktionen nach dem Motto "Hier und hier und hier dürft ihr nicht lang, weil (10 gute Gründe einsetzen)!" funktioniert heute schon nicht. Gestern wäre ich schon wieder fast von einem Mountainbiker downhill umgenietet worden. Auf einem schmalen Waldweg. Besucherlenkung wird als Angebot begriffen, Verbote aber konsequent missachtet.

    Ich komme immer mehr zu der Überzeugung, dass mindestens in wirklich sensiblen Gebieten, was Zielkonflikte Weidetier/Wolf/Mensch angeht, ohne behirtete Herden zukünftig nicht mehr viel möglich sein wird. Das direkte Management ist ohne ständiges menschliches Eingreifen, um Gefahrensituationen zu entschärfen, mit Technik oder HSH allein nicht erfolgreich.

    Hat man eigentlich schon Ideen, wie der Deichschutz an der Küste in Zukunft aussehen soll? In der Krummhörn in Ostfriesland gab es vor Weihnachen auch ca 25 tote Schafe auf einer Weide. Die Deiche kann man ja kaum komplett einzäunen und Herdenschutzhunde stelle ich mir da auch schwierig vor.

    Über diese Dinge wurde vermutlich nicht nachgedacht, das merkt man ja erst, wenn Deiche brechen mangels Stabilität.

    Dann lag es am Klimawandel.

    Die Schäfer, die ich kenne, schleppen oft einen ganzen Haufen Hunde mit. Hütehunde, bis jetzt. Ungeeignete Hunde, kranke Hunde, alte Hunde. Irgendein Winkel für den Bretterverschlag Zwinger findet sich schon. Und wenn der TA kommt, zeigt man ihm zum Schluss vielleicht auch den verletzten oder kranken Hund. Mehr ist einfach nicht drin, bei der dünnen Personaldecke und den knappen Geldern. Für zusätzliche Rentner gibts keine Ressourcen mehr, nach meiner Erfahrung. Ich würde das auch für keinen Hund wollen. Dann lieber tot. Sagt nur keiner so deutlich.

    Ja, klar!

    Und das "klassische Wolfsland" hatte eine Bevölkerungsdichte von 233 E/qkm? Steigende Tendenz und Ansprüche an ein zwangsläufig komplett menschlich überformtes Umfeld, genannt "Kulturlandschaft?

    Meiner Meinung KANN man nicht Infrastruktur und Versorgung für 83+ Mio Menschen in D vorhalten und gleichzeitig von unberührter Natur für grosse Predatoren träumen. Das ist ein unlösbarer Zielkonflikt, der nur durch geschicktes Management von der Eskalation abgehalten werden kann. Und dieses geschickte Management sehe ich nur in Ansätzen, überdeckt von Wolfsromantik. Da ist von interessierter Seite eine Erwartungshaltung bezüglich "Absolution von Naturvernichtungssünden" durch den Wolf aufgebaut worden, die nur tragisch enden kann, für Wölfe und Menschen.

    Der Biber war auch für Jahrhunderte fast verschwunden und hat jetzt viele Flussauen zurückerobert. Kein Mensch scheint sich aber daran zu stören, dass bspw. in Bayern ganz pragmatisch in die Population eingegriffen wird und Schadenspotenzial reduziert wird. Seine Lobby ist halt lange nicht so lautstark und radikal....

    Wie furchtbar, es tut mir so leid um die kleine Maus, die so früh gehen musste. Ich habe still mitgelesen und immer gehofft, dass es Ariana bald besser geht.

    Bitte überlege gut, ob Du Ariana jetzt durch ihre Schwester ersetzen könntest. Du hast selber schlimme Tage hinter Dir, musst das Geschehene erst verarbeiten und trauern. Und Du musst die Ursache dieser Katastrophe kennen, um die Wiederholung vermeiden zu können.