Beiträge von Quarus

    Ja, das halte ich auch für wichtig: nicht blind kaufen, aber im BK oder IBC kaufen. Es gibt auch ausserhalb der VDH-Vereine gute Hunde, aber erstens ist es eine Frage der Risikoabschätzung, und zweitens würde selbst ich mir mit mehr als 35 Jahren nicht zutrauen, unter den ganzen Versprechungen und angeblichen Nachweisen von Leistung, Gesundheit und Schönheit die Wahrheit herauszufinden.

    Lass' Dich nach Deinen Wünschen von einem Zuchtwart beraten, und lerne Hunde, Züchter und Sportler auf einem Boxerplatz kennen, das kann ich nur empfehlen!

    Ich ziehe gerade meinen sechsten Boxer auf, und wenn nichts dazwischen kommt, werde ich auch mit ihm, so wie mit seinen Vorgängern, Hundesport betreiben. Ich weiß natürlich um seine Grenzen, und habe nicht die Meinung von mir, nur mit einem Weltmeisterhund glücklich werden zu können, weil ich auch kein Ausbildergenie bin. Unvollkommen, wie wir sind, passen wir prima zusammen und haben viel Spass bei unserem gemeinsamen Hobby.

    Mein Rüden sind alle +12 Jahre alt geworden, ich kenne aber auch ältere. Und hin und wieder stirbt auch ein jüngerer Boxer, leider. Zum Glück bisher keiner von meinen, und ich hatte auch noch nie mit Allergien, Magenproblemen ect. zu kämpfen. Es ist ein Zusammenwirken aus guten Genen und möglichst naturnaher Haltung, denke ich.Von HD, Herzerkrankungen und Spondylose bin ich auch verschont geblieben, aber leider starb meine zweite Hündin an einem falsch diagnostizierten Gesäugetumor, der gestreut hatte. Ansonsten stellt sich in den letzten Lebenswochen oft eine nachlassende Herzleistung ein.

    Ich achte sehr auf eine selbstsichere, im Hundesport geführte Mutterhündin, der Rüde ist für mich eher sekundär. Und dann halt eine leistungsoriente Verbindung, mit möglichst vielen gearbeiteten Vorfahren.

    Sollte er oder ich aber keinen Spass oder keine Gelegenheit mehr zum Hundesport haben, werden wir trotzdem noch viel Freude aneinander haben. Der Boxer ist halt ein Familienhund, Hauptsache, er ist dabei und wird beachtet. Ich fahre mit ihnen im Urlaub gern an die Ostsee, und sie fügen sich überall ein. Sie blödeln, sie toben, sie kuscheln - alles mit maximalem Einsatz, und immer grundehrlich. Sokange ich kröftemässig mithalten kann, wir hier immer mindestens ein Boxer leben!

    Ich kenne jedenfalls keinen Züchter, der diesen Namen verdient, der einen so krass abweichenden Welpen als normal verkauft. Ja, Kümmerlinge können in den besten Zuchten fallen, aber entweder behält man die selbst und läßt die Ursache untersuchen, oder der Welpe geht, sofern er stabil ist, für einen sehr geringen, symbolischen Preis an einen zuverlässigen Hundefreund. Und dann hält der Züchter Kontakt und unterstützt denHalter auch bei gesundheitlichen Fragen, aus eigenem Interesse.

    Den Käufer abziehen und ohne Rat zu lassen, geht gar nicht.

    Ich will ehrlich sein: einen Strassenhund einfach so zu adoptieren würde ich mir gut überlegen. ABER: wenn ich schon eine Beziehung aufgebaut habe, der Hund keine guten Prognosen hat und es nicht von Beginn an unmöglich erscheint, würde ich sicher das Risiko eingehen und für DIESEN Hund die Verantwortung übernehmen. Ich kenne mich, ich würde sonst immer wieder an diesen Hund und sein mögliches Schicksal denken müssen.

    Deshalb kann ich Dir trotz der geäußerten und zutreffenden Bedenken nicht guten Gewissens abraten.

    Es könnte ein Streßzeichen sein, aber sowas ist sehr schwer aus der Ferne zu beurteilen. Wenn er als Straßenhund aufgewachsen ist, kann er durchaus Konflikte im Umgang mit Menschen erlebt haben und unsicher sein. Schon möglich, daß bei Erregung durch Spiel sich diese Unsicherheit durch Aufreiten und Beißen zeigt. Ich würde diese Situationen nicht mehr herausfordern und eher ruhige Such- und Konzentrationsspiele mit ihm machen, um an der Bindung zu arbeiten. Aufgeben würde ich diesen Hund noch nicht, sondern die Zeit bis zur geplanten Ausreise gut nutzen.

    Hypophysärer Zwergwuchs ist bisher wohl nur bei Schäferhunden und deren Mixen festgestellt worden. Da dachte ich auch dran. Andererseits hat Dieter Fleig auch so einen Zwerg bei seinen Bullterriern beschrieben, der zeigte aber schon in den ersten Wochen deutliche Auffälligkeiten (Bewegungskoordination).

    Was genau hat der Züchter denn zur Entwicklung des Welpen gesagt? Ich würde auch gern ein Foto sehen...