Beiträge von Quarus

    Von meinen 6 Boxern haben 4 wirklich die gemeinsame "Arbeit" mir mir geliebt, eine Hündin hätte es sicherlich, wäre die Ausbildung damals nicht so hart gewesen, ein Rüde mochte es in Maßen und auf recht niederem Niveau. 2 Boxer, Rüde und Hündin, forderten die Auslastung durch den Sport ein, sonst wären sie ohne diese Auslastung als Familienhunde nicht geeignet zu werden. Zwei Rüden mach(t)en sehr gern Hundesport als Auslastung, könnten aber im Notfall auch ohne leben.

    Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass es die Bindung zwischen uns und das gegenseitige Verstehen sehr vertieft, wenn wir uns im Sport etwas erarbeiten. Natürlich versteht mein Matteo oder mein Canto nicht, was diese eigenartigen Bewegungsabfolgen bezwecken sollen, aber offensichtlich machen sie mich froh und veranlassen mich, meine Glücksgefühle mit ihnen zu teilen. Und Hunde sind dafür empfänglich, abseits von Leckerli oder anderen Belohnungen. Es ist nicht nur die körperliche oder geistige Auslastung, es ist das Äquivalent des "gemeinsam Jagen" und ein Erfolgserlebnis nach Anstrengung und auch Selbstüberwindung haben, das mich veranlasst, meinen Hunden mehr zu bieten, als nebenher zu laufen.

    Das klingt erst mal nicht schlecht, Du hast schon viel bedacht. Meine Hunde leben ähnlich, da der Garten komplett eingezäunt ist, können sie sich auf 2500 m2 bewegen. Solange kein Platzregen niedergeht, lieben sie es, im Garten zu sein. 100 m2 kann man aber natürlich bedeutend weniger strukturieren, so dass wirklich die Gefahr besteht, sie verlegen sich auf das Melden jeden Reizes von aussen. da musst Du und später Dein Vater den Anfängen wehren, sonst steigert sich das. Ich würde einen Untergrabschutz doch einplanen, z.B. Platten direkt am Zaun verlegen. Meine Jungs haben auch einen geschützten Bereich mit grosser Hütte, die wird aber nie benutzt. Was sie mögen, ist ein Schutzdach mit 2 Wänden als Wetterschutz und einem Holzboden, das so steht, dass sie Hauseingang und Strasse im Blick haben. Zu den Hundeeinrichtungen gehören noch 2 Hundeliegen, durch die sie etwas erhöht liegen und nicht den möglicherweise kalten, nassen Boden nutzen müssen. Ein grosser Eimer mit Wasser ist selbstverständlich, und auch, dass sie z.B. mittags zum Schlafen ins Haus kommen, weil sie draussen nicht 100% zur Ruhe finden. Meine Beiden bewegen sich auf Rasen, gepflasterter Hoffläche und der Obstwiese, da verteilt sich die Trittbelastung und auch die Hinterlassenschaften (Urin), je kleiner der Bereich, um so wichtiger ist die Dauerhaftigkeit des Untergrundes. Wichtig ist auch, dass sie Ansprache und Überwachung durch Deinen Vater haben und nicht den halben Tag allein verbringen müssen, aber das hast Du ja schon im Auge. Wenn es richtig nasskalt ist, bleiben meine nur kurze Zeit draussen und fordern durch Belagerung der Hintertür ziemlich deutlich den Einlass. Du wirst durch Beobachtung schnell merken, was für Deine Hunde passt und ob sie einen bestimmten Tagesrhytmus einhalten möchten.

    Ich halte den fakultativen Aufenthalt in einem grossen, gesicherten Freilauf für viele Hunde für gesünder, als viele Stunden in der reizarmen (Wetter) Wohnung verbringen zu müssen, sofern die menschliche Ansprache vor, während und nach diesem Tagesabschnitt nicht zu kurz kommt!

    Zur Hybridisierung: ich glaube, F1 und weitere nahe Generationen sind heute sehr selten. Trotzdem hat sie in bestimmtem Umfang seit Jahrhunderten stattgefunden, und verfälscht die DNA-Ergebnisse, wenn alles unterhalb 100 % Wolf als fehlerhaft, nicht auswertbar oder "Hund" eingestuft wird. dann muss für diese Realität die passende Theorie entwickelt werden, und das sind die wilden Hunderudel.

    Interessanterweise gibt es die Hybridisierung sogar zwischen Wildkatze und Hauskatze, was ja lange als unmöglich bezeichnet wurde. Aber eben auch hier hat die DNA-Untersuchung überfahrener Wildkatzen und deren Phänotyp bewiesen, daß eine Vermischung stattgefunden hat. Wildallele finden sich in Hauskatzen, Hauskatzenallele in den Wildkatzen.

    Meine Mama meinte vorhin, draußen (in Ilmenau) bekommt man einen Hitzschlag. Bei uns sind noch 6 Grad mehr als bei ihnen. Aber so über 30 Grad sind da wirklich sehr sehr selten.

    Im Zweifel einfach weiter hoch in die Berge, Schmiedefeld am Rennsteig, Frauenwald, Scheibe-Alsbach (für die ganz harten), Katzhütte... ach da gibt es genug kleine Orte hoch in den Mittelgebirgsbergen. Und in Ilmenau gibt es genug Altenheime.

    Ja, hier ist es auszuhalten. Außerdem gibt es vieeele Freibäder und auch Badegelegenheiten für Hunde, für die man nicht kilometerweit durch die schattenlose Wüste irren muß. Ich mach heute wieder Waldbaden...

    Gehälter für Altenpfleger sind zwar niedrig, aber die Mieten i.d.R. auch. Alles andere bleibt allerdings teuer, und von Infrastruktur im Gebirg' schweige ich lieber.

    Sabine, der weiterführende Link von Dir ist genau meine Vermutung: daß nämlich eine eindeutig abgrenzbare Wolfsgenetik in Europa zumindest gar nicht (mehr) existiert. Es gibt Berichte seit dem Spätmittelalter bis zum Ende des 2. WK, daß bei Zivilisationszusammenbrüchen immer wieder der Genpool der herrenlos gewordenen Haushunde in die Wolfspopulation zu einem Teil aufgenommen wurde. Aus dem Umland von Moskau sind in den späten 40er Jahren große Zahlen dieser Mischlinge nachgewiesen worden, die garantiert nicht selektiv entnommen wurden und keine Einzelfälle sein dürften. Da die Besiedlung Ds aus der östlichen Wolfspopulation erfolgte, scheint es mir sehr wahrscheinlich, daß "unsere" Wölfe Ergebnis vieler Mischungsgenerationen sind.

    Nur, wenn die DNA-Untersuchung nach Rißbegutachtung dem nicht Rechnung trägt, werden die (logischerweise) zweifelhaften Fälle eben den Hunden zugeschlagen (wobei es dann natürlich auch keine Entschädigung gibt). Das hat 2 Effekte: Hunde werden als unkontrollierbare Reißer stigmatisiert, Wölfe "schöngerechnet". Und das wird von Experten auf Schulungen, gegenüber Ministerien und der Öffentlichkeit so vertreten.

    Und um eine Erklärung für die wilden Hunde zu finden, bemüht man die seit 25 Jahren abgezogene Sowjetarmee bzw. Verwilderungserscheinungen wie beim Dingo, nur mit Rudelbildung. Ich finde das hochgradig unseriös, möchte aber doch die Frage stellen, ob IRGENDWO solche Rudel bekannt sind zwischen Alpen und Nord-/Ostsee.

    Hier wird von Experten bei Nachfragen der Regionalzeitungen bei Nutztierrissen/Wildtierrissen immer wieder von wildlebenden Hunderudeln berichtet, die für diese Risse verantwortlich wären. Ich weiss aus der Vergangenheit, dass es immer mal wieder Berichte von wildernden Hunden gab. Das waren lt. der betroffenen Jäger meistens Hunde, deren Zugehörigkeit bekannt war. Entweder unterband dann der Eigentümer nach Standpauke das Streunen und Wildern, oder der Hunde "verschwand" irgendwann (3xS: schiessen, schaufeln, schweigen). In den 2000er Jahren war der Retriever "Ecki" als pseudowildlebender Hund bekannt, der aber wohl nicht jagte und sich um ein Dorf herum bewegte.

    Jetzt heisst es, die vermehrten Nutztierrisse in dem Gebiet z.B. um den ehemaligen Truppenübungsplatz Ohrdruff/Thüringen gingen nicht auf das Konto der dort nachgewiesenen Wölfin (die mit den Labradorhybridnachkommen), sondern es sollen als Erbe der dort ehemals stationierten Sowjetarmee die zurückgelassenen Hunde komplett verwildert sein und sich auch völlig unabhängig vom Menschen vermehrern und eben jagen. Die DNA-Proben von dort und anderenorts würden jedenfalls Hunde wahrscheinlicher als Wölfe als Verursacher benennen.

    Mich würde deshalb interessieren, ob ähnlich wie verwilderte Katzenpopulationen in den Städten auch im Land von Norden bis Süden, Osten und Westen unabhängige Hundepopulationen bekannt sind, die sich völlig autark ernähren und vermehren? Dabei quasi die ökologische Nische der Wölfe einnehmend?

    Wenn die Interessenten die Betreuungskosten und die ärztliche Versorgung von Elterntieren und Welpen im TH anstandslos übernähmen, könte man an eine Übernahme des Welpen denken. Das wird, alles in allem, nämlich bestimmt teurer, als der ursprüngliche Kaufpreis eines solchen Vermehrerwelpen. Dann könnte man sie vielleicht auch fürs weitere Leben informieren, wo und wie man Welpen kaufen sollte.

    Ich vermute aber als Pessimist, es geht nur um das vermeintliche Recht am billigen Spielzeug, warum Ansprüche an Herausgabe von Welpen gestellt werden. Da fände ich die geringe Strafe des Verlustes der Anzahlung sehr milde. Können das Geld ja gern von den Vermehrern zurückfordern!