Wie empfindet ihr insbesondere Großspitze und Wolfsspitze im Bezug auf den Wach - und Schutztrieb?
Ich bin schon seit mittlerweile mehreren Jahren auf der Suche nach der richtigen Rasse für mich, die Spitze scheinen grundsätzlich ganz gut zu mir zu passen und wurden mir im Forum auch schon öfters empfohlen.
Ich habe aber oft den Eindruck, dass sie eher zum melden neigen und auch eher unnötige Sachen melden. Sie scheinen in erster Linie bevorzugt nur "bescheid zu geben" (melden) als zu beschützen. Täuscht mich mein Eindruck? Bzw gilt das eher nur für die kleineren Spitze und nicht für den Wolfsspitz und den Großspitz?
Rein vom Charakter her suche ich eigentlich einen Chow Chow in leicht(er) erziehbar und mit etwas mehr Arbeitsfreude.
In allen anderen Punkten hat der Chow sehr gut zu mir gepasst.
Ich mag die Ruhe, die Gelassenheit, diese gechillte Abgeklärtheit, die Reserviertheit gegenüber Fremden, die genau richtige Dosis an Schutz - und Wachtrieb (nie unnötiges gekläffe, nie übertrieben, immer vorgewarnt, bei ernsthafter Gefahr sehr klar und sehr überzeugend). Mein erster Hund war auf so viele Arten perfekt für mich und wenn da nicht diese Sturheit und diese "Null Bock"- Einstellung wäre, würde ich sofort wieder einen Chow nehmen. Aber ich habe ganz ehrlich einfach keine Lust mehr darauf wieder einen so sturen Hund mit so wenig Freude an Zusammenarbeit zu haben.
Meint ihr der Spitz wäre da eine Alternative für mich? Oder würden euch noch andere mittelgroße Rassen (außer evtl Shar Pei, den habe eh bereits im Hinterkopf) einfallen die einigermaßen ähnlich sind?
Beim Spitz habe ich vor allem Angst vor unnötigem gekläffe, ich kann das gar nicht ausstehen und mag es viel lieber wenn der Hund entweder nie bellt weil er keinen Wachtrieb besitzt oder wenn er wirklich nur dann bellt, wenn es tatsächlich wichtig ist.
Mein Chow hat zb (abgesehen vom klingeln an der Tür und freudenbellen) maximal einmal pro Woche ein Geräusch gemeldet. Bei ihm konnte man sich darauf verlassen, dass etwas wirklich verdächtig/seltsam ist, wenn er bellt. Und wenn ihm etwas/jemand wirklich bedrohlich vorkam hat er ein absolut überzeugendes Drohbellen ausgepackt und hätte niemanden ins Haus oder aufs Grundstück gelassen.
Der Eurasier meiner Mutter ist hingegen der absolute Horror für mich. Der bellt gar nicht mal alles an, aber er meldet trotzdem absolut unwichtigen Mist. Beim Chow wusste ich "ok, da ist was, ich gehe mal nachgucken", bei fremden Menschen konnte ich auch davon ausgehen, dass er die Stellung hält und niemanden aufs Grundstück lässt den er für bedrohlich befindet.
Ich hätte bei Einbrechern in aller Ruhe die Polizei rufen können während er die Stellung hält. Beim Eurasier würde die Polizei vor lauter gekläffe wohl kein Wort mehr von mir verstehen und die Einbrecher würden am Kläffhund einfach vorbeigehen und ihn nicht ernst nehmend weil seine Körpersprache und Tonlage absolut nicht ausstrahlt, dass er es ernst meint.
Den Eurasier ignoriere ich immer vollkommen weil der einfach unnötigen Kram meldet. Ich muss nun wirklich nicht wissen, ob nun der Postbote da ist, ob ein Gartenstuhl umgekippt ist oder ob die Nachbarn gerade nachhause gekommen sind. ( Oder ob mein Besuch es gewagt hat sich ohne meine Erlaubnis zu bewegen.
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Der würde Einbrecher auch eher taubkläffen anstatt sie zu stellen oder mal wirklich überzeugend bedrohlich zu bellen.