Es war von meiner Seite aus nicht böse gemeint und mir ist klar, dass man seinem TA meistens vertraut. Für mich klang eben nur alles sehr unklar und unsicher. Ich wollte/will nur hilfreichen Input liefern. Was man damit macht und ob man es tatsächlich als hilfreich empfindet, muss man dann für sich selbst entscheiden.
Auch wenn es für alles verschiedene Ursachen geben kann, gibt es bestimmte Ursachen die jeweils sehr wahrscheinlich sind.
Kreatinin schwankt erfahrungsgemäß zb nicht grundlos übermäßig.
Bzw der Wert sinkt nach dem einstellen auf eine passende Behandlung (Medikamente, Futter) meistens erstmal ab und steigt dann im Lauf der Erkrankung wieder an. Aber solange man nichts ändert, ist der Wert recht stabil.
Natürlich ist nicht nur eine Niereninsuffizient für zu hohes Kreatin verantwortlich. Der Tierarzt wird dann je nachdem wie die Blutwerte insgesamt sind alles andere testen was noch in Frage kommt um Klarheit zu bekommen,
Diabetes hat natürlich etwas mit den Glucosewerten zu tun.
Es kann sein, dass die Glucosewerten trotz Diabetes mal zufällig unauffällig sind oder dass die Glucose (zb nach dem Essen) mal außerhalb des Referenzbereiches liegt und dennoch kein Diabetes vorliegt. Oder eben wie bereits erwähnt kann es passieren dass sich die Glucose bei der Lagerung von alleine abbaut und darum der Wert bei der Messung im Referenzbereich ist.
Aber kein an Diabetes erkrankter Hund wird einen unauffälligen
Zuckerbelastungstest haben. (Falls man den überhaupt bei Hunden macht, ich musste mich damit noch nicht auseinander setzen.)
Falls du selbst Blutzucker messen willst: das ist gar nicht so teuer und aufwendig. Die Geräte bekommt man quasi nachgeschmissen (angeblich oft gratis oder nur 20€) und ein paar Lanzetten und Teststreifen kosten auch nicht die Welt. Da kannst du dich in der Apotheke beraten lassen.
Zu dem "ich vertraue meinem TA mehr als google": grundsätzlich stimmt das insofern, dass man definitiv keinen Blödsinn ohne die Nachfrage beim Tierarzt machen soll. Aber Tierärzte sind auch nicht perfekt und auch keine Spezialisten auf allen Gebieten. Einem Fachtierarzt für ein bestimmtes Gebiet vertraue ich durchaus in seinem Gebiet.
Aber ein "normaler" TA ist eher wie der Hausarzt beim Menschen. Er muss von sehr vielen Sachen ein bisschen können, aber man kann nicht erwarten, dass er sich bei allem perfekt auskennt.
Ich habe in ca 10 Jahren mit insgesamt 8 Haustieren die Erfahrung gemacht, dass man Tierärzten nicht blind Vertrauen sollte und dass Eigenrecherche und Zweitmeinungen extrem sinnvoll sind.
Gerade zu Niereninsuffizienz gibt es noch unglaublich viel was man als Laie herausfinden kann und womit man enorm(!) die Lebensqualität und Lebenszeit des Tieres verbessern kann. Das wäre doch schade, wenn man das nicht macht wenn das Tier damit ein angenehmeres und längeres Leben haben könnte.
Man muss ja die aus der Eigenrecherche gewonnen Erkenntnisse nicht blind anwenden, aber beim Tierarzt nachfragen und begründen lassen warum das ein Blödsinn ist oder qob es nicht evtl doch sinnvoll ist, ist immer eine gute Sache.
Oder wenn du das wirklich nicht möchtest, dann wäre es im Interesse des Hundes wenn du zu einem Spezialisten für die jeweilige Krankheit gehst. Ein Hausarzt kann nie soviel wissen (und so viel helfen) wie ein Spezialist.
Wegen Phosphat und Proteinarmen Sachen: ich habe damals einfach gegoogelt. Menschen mit schwachen Nieren bzw Dialysepflichtige
Patienten müssen bei der Ernährung ja auch aufpassen. Dementsprechend findet man sehr leicht Listen mit phosphatarmen Lebensmitteln im Internet. Das Wort Phosphat und Phosphor wird oft synonym verwendet.
Fleisch beinhaltet natürlich viel Protein, insofern würde ich auf eher Getreidebasierte Leckerlies umsteigen. Welche Getreidearten wenig Phosphor haben weiß ich aber nicht auswendig, da müsstest du recherchieren.
Da du ja auch wegen einem guten Nierenfutter gefragt hast: da muss man gucken in welchem Stadium man ist, was einem wichtiger ist und ob man Phosphatbinder dazu geben mag.
Am Phosphatärmsten sind meistens die Veterinärfutter von Hills und Royal Canin. Ich glaube RC nennt seine Renal und bei Hills heißen die k/d.
Gerade am Anfang kann es aber sinnvoller sein ein Futter mit niedrigem (aber nicht so extrem niedrigem) Phosphat zu füttern, aber dafür etwas hochwertiges. Hills und RC haben ja recht gruselige Zusammensetzungen. Gerade bei Trockenfutter steht auch bei ganz normalen Futtern sehr oft der Phosphatwert dabei, auch bei den Beschreibungen bei Zooplus. Seniorenfutter haben oft (aber nicht immer!) niedrigere Phosphatwerte.
Von Animonda und von Rinti dürfte es auch spezielle Nierendiätfutter geben. Die haben meist mehr Phosphat als Hills und Royal Canin, aber dafür ist die allgemeine Zusammensetzung nicht so gruselig.
Du kannst aber wie gesagt auch ein normales, hochwertiges Futter (mit eher wenig Protein, bei Trockenfutter am besten unter 22-25% Rohprotein, bei Nassfutter unter 10%, evtl auch geringer) nehmen und dazu dann Phosphatbinder (zb Ipaktine) geben.
Zur ergänzenden Diagnose würde ich unbedingt noch eine Urinuntersuchung empfehlen.
(Ich sage es sicherheitshalber nochmal. Ich will nur ein bisschen hilfreich sein und dich nicht ärgern. Ich verstehe auch absolut, wenn du deinem Tierarzt mehr vertraust als dem Internet.
Wenn du wirklich das Optimum aus der Behandlung(-smögchkeit), Lebenszeit und Lebensqualität rausholen willst, ist Eigenrecherche halt doch recht hilfreich. Alternativ wäre natürlich ein Spezialist eine sehr gute Option. Der weiß dann tatsächlich mehr als man als Privatperson bei Eigenrecherche herausfinden kann.)