Es hängt aber sehr von den Hunden und ihrem Verhalten ab wie schnell sich die Katzen an den Hund gewöhnen.
Egal ob unerfahren oder nicht... als Katzenhalter muss mir doch klar sein was ich der Katze zumute wenn ich ZACK einen Hund in die Wohnung hole und der läuft da frei 'rum.
Selbst ein kleiner Hund, der sich die Katze einfach nur mal näher angucken will, ist doch schon gruselig.
Mein 1. Hund hat sich überhaupt nicht für die Katzen interessiert und sie in jeder Situation ignoriert. Es war als hätte er sie gar nicht als Lebewesen sondern viel eher als Einrichtungsgegenstände wahrgenommen.
Die Katzen haben bei ihm nach drei Tagen die erste Scheue verloren und nach einer Woche hat er ihnen auch bei schnellen/unruhigen Bewegungen keine Angst mehr eingejagt und sie waren in seiner Gegenwart vollkommen entspannt.
Mein 2. Hund (der aktuelle - mit Jagdtrieb und Straßenvergangenheit) hat direkt bei der ersten Begegnung stark auf die Katzen reagiert und wollte hin. Teilweise mit Jagdabsichten, aber manchmal hat es auch eher spielerisch gewirkt. Generell war er bei jeder Kontaktaufnahme extrem stürmisch.
Mit dieser Hund - Katzen - Kombi (die 3 Katzen waren bei beiden Hunden dieselben) hat es ein Jahr gedauert bis es so entspannt war wie mit meinem 1. Hund nach einer Woche.
Es ist also wohl mit fast allen Hunden zu schaffen, aber man muss immer abwägen ob man sich den Hund (im Gesamten - mit allen anderen Macken) zutraut oder nicht und ob es die Arbeit und den Stress (für Hund, Mensch und auch Katzen) wert ist.
Beim Lesen wirkt es so als würde euch die aktuelle Situation doch überfordern. Jetzt ist an der Zeit zu überlegen wie sehr ihr an DIESEM Hund hängt. Wenn ihr genau diesen Hund behalten wollt, steht euch eine Menge Zeit, Arbeit, Geduld und einige Hundetrainerstunden bevor.
Wenn ihr den Hund nur aus Mittleid behalten wollt oder nur weil ihr sonst ein schlechtes Gewissen hättet, dann gebt ihn lieber an die Pflegestelle zurück. Die Dame empfindet ihn ja scheinbar als unkompliziert und nicht als "Last" und bei ihr hat er auch ein gutes Zuhause bis sich ein endgültiger Besitzer gefunden hat.
Falls im Raum steht ihn zu behalten, würde ich allerschnellstens einen Trainer suchen - oft wartet man 2-3 Wochen oder länger auf einen Termin und mit jedem neuen Tag wird sich sein negatives Verhalten immer mehr festigen und wenn man falsch oder gar nicht daran arbeitet immer weiter verschlimmern. Um nicht in ein paar Wochen/Monaten mit einem richtigen Problemhund zu enden braucht ihr dringend Hilfe.
Warum wolltet ihr genau diesen Hund? Wollt ihr immer noch genau diesen Hund mit genau diesem Charakter? Warum? Was gefällt euch an ihm? Spricht noch etwas anderes als evtl die Optik für dieses Individuum? Wenn ihr eine ehrliche Beschreibung bekommen hättet, hättet ihr ihn trotzdem genommen weil er etwas anderes besonders überzeugendes an sich hat?
Du musst die Fragen hier nicht beantwortet, es reicht wenn du für dich selbst überlegst.
Wie gesagt, euch ist niemand böse, wenn ihr ihn zurückgebt. Es ist für alle beteiligten (inkl Hund) besser ihr gebt ihn zurück als wenn sich lauter Probleme entwickeln und ihr gar keine Freude mehr mit ihm habt sondern nur noch Stress und Sorgen. Für den Hund ist es im Moment nur ein "Kurzurlaub", er weiß nicht, dass ihr ihn nun "doch nicht wollt" und er fühlt sich bei seinem Pflegefrauchen sicher auch wohl und wird sich freuen sie wieder zu sehen.
Und da Katzenverträglichkeit eine absolute Bedingung war und diese offensichtlich nicht gegeben ist, wird euch auch der Verein nicht böse sein.
Die Pflegestelle hat hoffentlich daraus gelernt und wird hoffentlich keine falschen bzw stark beschönigenden Angaben mehr machen und ihr habt gelernt bei der Auswahl vorsichtiger zu sein und nicht mehr blind der Beschreibung von erfahrenen(?) Menschen zu vertrauen.