Ich finde es ist auch oft schwer zu erkennen ob/wann ein Hund über - oder unterfordert ist, wenn er es nicht schon extrem offensichtlich zeigt.
Ich habe meinen Hund lange überfordert und es einfach nicht gemerkt. Ich habe ihn erwachsen bekommen, er war immer schon etwas unkonzentriert, unaufmerksam und immer eher nach außen fokussiert.
Es war nicht so extrem, dass ich dachte etwas stimmt nicht und ich habe ihn ja auch nicht anders kennengelernt. Zuhause konnte er immer gut zur Ruhe kommen und fiel auch nicht jedes mal ins Schlafkoma sondern schien einfach ganz normal und ausgeglichen.
Außerdem hatte er ein recht normales Auslastungsprogramm. Jeden Tag 3-4 mal raus, davon 2-3 mal nur 10-20 min zum Pipi machen und eine große Runde von 40-90 Minuten. Mindestens einmal die Woche war auch mal "Ruhetag" ohne große Runde.
Für DF-Verhältnisse ist das ein recht normales bis geringes Programm und für eine laut Rassebeschreibung derart Lauffreudige/Bewegungsfreudige Rasse (Setter) war das sogar ziemlich wenig Programm.
Dennoch war es einfach zu viel für dieses Individuum.
Als ich in einer stressigen Zeit nur noch jeden 2. Tag die große Runde machen konnte und war der Hund plötzlich viel ausgeglichener, aufmerksamer und konzentrationsfähiger.
Zuerst habe ich den Zusammenhang nicht erkannt und hatte ein schlechtes Gewissen weil ich so wenig mit ihm gemacht habe.
Als ich wieder mehr mit ihm machen konnte und unser altes Normalprogramm veranstaltet habe wurde er wieder unkonzentrierter und war draußen viel weniger aufnahmefähig.
Seit ich das erkannt habe fahren wir für DF-Verhältnisse ein absolut unterforderndes Minimalprogramm und haben einen wunderbar ausgeglichenen, draußen super ansprechbaren Hund mit dem wir seit dem auch viel mehr Fortschritte machen konnten als im 1. Jahr wo er nur überfordert wurde.
Wenn ich mich nicht täusche ist @Aoleon's Arren auch ein Hund der mit zu viel Action nicht so gut klarkommt und nur jeden zweiten Tag eine große Runde spazierengeht.