Beiträge von Pakwerk

    Mal rein zum Verständnis für dich:

    Ein Hund scheidet Spulwurmeier aus. Aus den Eiern entwickelt sich das erste und dann das zweite Larvenstadium. Wie lange das dauert, hängt von der Umgebungstemperatur und der Feuchtigkeit ab.
    Jetzt nimmt dieser oder ein anderer Hund die Larven auf.
    Die Larve gelangt über den Magen in den Dünndarm.
    Dort bohrt sie sich durch die Darmwand und lässt sich Blut transportieren.
    Wenn sie in die Leber gelangt, dann bleibt sie eine Weile dort und entwickelt sich zum dritten Larvenstadium.
    Jetzt bewegt sich die Larve weiter über das Herz in die Lunge.
    Dort häutet sie sich nochmals und bohrt sich durch die Lunge nach außen, bewegt sich die Luftröhre hoch und landet im Kehlkopf.
    Jetzt lässt sie sich abschlucken und gelangt wieder in den Darm. Dort setzt sich der jetzt fertige Spulwurm an der Darmwand fest und beginnt Eier zu produzieren. Die ganze Entwicklung im Hund dauert 25 bis 30 Tage. Der Kreislauf beginnt von vorn.

    Ein Teil der Larven beendet seine Wanderung im Körper nicht. Er ruht irgendwo im Gewebe und auf die Hormone einer Trächtigkeit zu reagieren und die Welpen bereits über die Plazenta und später über die Mittermilch zu infizieren. Hier dauert es dann nur 14 Tage, bis die Welpen Eier ausscheiden, denn einen Teil der Entwicklung haben die Larven bereits im Körper der Hündin durchgemacht.

    Wurmmittel wirken leider nicht auf alle Entwicklungsstadien ein. Die Würmer, die gerade z.B. in der Leber oder der Lunge unterwegs sind, werden nicht bekämpft.
    Bei jungen Hunden hat man zwei Probleme:
    Einerseits fehlt ihnen noch ein starkes Immunsystem, viele Hunde werden mit ungefähr drei Jahren sogar resistent gegen Spulwürmer. Bei denen entwickelt sich dann nur bei Krankheit ein starker Wurmbefall. Welpen werden dagegen sozusagen von den Würmern einfach überrannt.
    Und da die Wurmkur die im Gewebe schlummernden Larven der Mutter nicht erreicht, ist fast jeder Wurf bereits bei seiner Geburt von Spulwürmern befallen.

    Ordentliche Züchter entwurmen die Kleinen daher ab der 2. Lebenswoche alle 2 Wochen. Dann reicht normalerweise eine weitere Wurmkur beim neuen Besitzer und man hat Ruhe, wenn der Zwerg sich nicht draußen irgendwo neu ansteckt.

    Ich bin die letzte, die für regelmäßige oder gar "vorbeugende" Wurmkuren ist.
    Aber bei Welpen und bei einem Hund mit Befall ist natürlich das Entwurmen wichtig und richtig.
    Nur, wie du am Entwicklungssyklus der Spulwürmer siehst, reicht eine Kur nicht aus. Sie erwischt einfach nicht alle Würmer. Daher sind mehrere Gaben in Folge nötig. Dann bekommt man aber auch später die Würmer wieder in den Griff. Es ist also kein Drama, es ist einfach nur ärgerlich. Nur Bandwürmer wird man mit einer einzigen Gabe los, sie wandern nicht durch den Körper.

    Du siehst, deine Tierärztin liegt nicht falsch. ;)

    Nö, ich arbeite nicht für RC. :p

    Aber man kann keine geschlossene Deklaration mit einer offenen vergleichen. ;)

    Und was spricht gegen Geflügelprotein?
    Auch da kommt es, wie beim Geflügelmehl auf die Qualität an.

    Die meisten Futter unterscheiden sich in der Qualität nicht sehr. Den großen Unterschied macht das Marketing aus. :hust:

    Hier gibt es in erster Linie Fleisch, Fett und Knochen.
    Dazu kommen die Reste von uns, das hat sozusagen Leckerchenqualität, da Herr Hund 49 kg wiegt, macht das nicht wirklich viel aus.
    Und dann ist immer ein Sack Trockenfutter da, falls mal nichts aufgetaut ist oder gerade ein Lieferengpass besteht. Da wir im Ausland sind, sind die Sorten wohl eher unbekannt. Wir geben Cavom, Farmfood HE, Fokker Country Match oder Prins ProCare Super.
    Ab und an kommt auch fertiges Frischfutter in den Napf, aber das ist für den Inhalt viel zu teuer. Da nehmen wir dann Prins TotalCare, Energique für Arbeitshunde, oder Farmfood Fresh.

    Wie viel länger der Weg ist, das kommt denke ich, auch sehr auf Hund und Halter an. Mancher Hund schließt sich schneller, leichter und enger an als ein anderer.
    Dazu kommt der Besitzer.
    Bei seinem ersten Hund macht man noch einiges, ich würde nicht mal sagen falsch, man macht ungünstig und sich und dem Hund schwer. Das klappt später besser, dann baut man vom ersten Tag ganz andere Grundlagen auf.

    Und bei uns hier?
    Bei denen, die Zwang bevorzugen, gibt es sofort einen auf den Deckel.
    Also sind die viel schneller "erfolgreich", aber eben nie mit einem wirklich zuverlässigen Hund. Eben weil der Hund es aus Vermeiden von Stress, Schmerz, etc. lässt, aber es eigentlich immer noch will.

    Das Umlenken dauert länger. Beim Knochen oder Napf daheim geht es leicht und schnell, beim Futter draußen liegen lassen oder angebotenem oder zugeworfenem Futter dauert es länger. Aber das hält ein Leben lang.

    Wenn es Hund damit gut geht, dann passt das doch.
    Vielleicht hilft das Öl und Raspeln unterstützend. So lange sie nicht zusammen mit dem Medikament für Übelkeit oder Durchfall sorgen, ist doch alles paletti. Das Zeug verringert nicht die Wirksamkeit der Kur. ;)