Beiträge von Pakwerk

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    Weil es genug dumme Menschen und Menschen ohne Gewissen gibt, die über unzureichende Empathiefähigkeit verfügen und ihre eigenen Bedürfnisse über die eines anderen Lebenwesens stellen.

    Ich würde dem größten Teil dieser Menschen weder ein mangelndes Gewissen oder unzureichende Empathie unterstellen.

    Was macht denn der durchschnittliche Hundeinteressent?
    Er nimmt die Kleinanzeigen zur Hand (egal ob auf Papier oder online).
    Und dann stellt er fest, dass er einen jungen Hund zu einem geringeren Preis als einen Tierheimhund haben kann. Dem Tierheimhund werden Macken nachgesagt (da sitzen eh nur Kampfhunde und schwierige Kandidaten :hust: ), also schaut er sich logischerweise beim Billiganbieter um.
    Er weiß es einfach nicht besser!

    Natürlich könnte und müsste er sich informieren. Das tut aber ein großer Teil eben nicht. Und auch den sollte man erreichen.

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    Da steht zwar im Beipackzetter NICHT das eine Grundimmu nur beim Welpen gemacht werden muss, aber er beinhaltet auch kein Impfschema für einen erwachsenen erstmalig geimpften Hund und ich kann mir eben vorstellen, dass das da anders ist

    Die Art der nötigen Grundimmunisierung richtet sich nach 2 Dingen:
    Das eine ist das Alter des Hundes. So lange einer Impfung noch maternale Antikörper im Wege stehen könnten, muss nochmals geimpft werden. Also bis zu 3 im ärgsten Fall bis zu 4 mal. Letzteres ist der Fall, wenn man die erste Impfung mit 6 Wochen macht.

    Das andere ist die Art den Impfstoffes.
    Impfstoffe auf der Basis von Viren wirken bereits bei der Gabe, wenn keine maternalen Antikörper im Weg sind und das Tier kein Impfversager ist. Die Wirkung ist von langer Dauer.
    Zwingerhusten ist da eine Ausnahme. über die wenig geforscht ist. Auch diese Impfung wirkt nach einmaliger Gabe, wenn keine maternalen Anitkörper da sind, aber es gibt keine genauen Untersuchungen über die Wirkdauer. Die Pharmakonzerne sagen, wenn man nach einem Jahr nachimpft, steigt der Titer an. Das sagt aber nichts darüber aus, ob zu diesem Zeitpunkt noch ein solider Schutz besteht. Denn nach jeder Impfung steigt der Titer an.

    Impfstoffe auf bakterieller Basis dagegen benötigen eine Grundimmunisierung und der Impfschutz ist vergleichsweise nur kurz.

    Leptospirose benötigt immer eine Grundimmunisierung, um wirklich sicher wirksam zu sein. Die Impfung ist gegen eine bakterielle Infektion, anders als bei viralen Erregern reicht eine einmalige Impfung nicht aus, das liegt in diesem Fall nicht an maternalen Antikörpern, die würden das ganze nur noch mehr verlängern.

    Und bei nur einer Impfung mit L4 bleibt der Hund eben geschützt für die beiden "alten" Stämme, aber er ist nicht sicher immunisiert gegen die neuen zwei.

    Ich bin übrigens ein absoluter möglichst wenig Impfer, aber das heißt nicht, dass man auf einen sicheren Schutz verzichtet. Nur bieten viele Tierärzte trotz massivem Impfens keine ordentlichen Schutz und lassen Lücken. Da fragt keiner nach, das ist schnelles und regelmäßiges Geld und Wissen auffrischen ist unnötig. :hust:

    Schnisi79
    Das Schema sieht ganz klar 2 Impfungen vor. Es ist ab 6 Wochen möglich, aber eben nicht sinnvoll, wenn hohe Titer vorliegen oder zu erwarten sind.

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    Wie sind die Schutzgebühren in NL denn so?

    Die Schutzgebühren sind hier, wie in D auch, natürlich unterschiedlich. Ebenso wie das Angebot, das ein Heim bietet.

    Generell kann man sagen, dass Hunde hier eine Schutzgebühr von deutlich unter 200 Euro kosten, in manchem Heim liegen sie sogar unter 100 Euro. Ab einem gewissen Alter sind in manchen Heimen die Hunde kostenfrei oder die Zeit, die eine medizinische Betreuung auf Kosten des Heimes vorgesehen ist, wird vertraglich deutlich verlängert. Allerdings wird hier nicht standardmäßig kastriert. Das ist bei Hunde ja nun wirklich nicht nötig.
    Dafür muss man hier allerdings eine Abgabegebühr zahlen.
    Die Heime sagen ganz offen, dass die Abgabe eines Hunde Geld kostet. Im Schnitt kostet es zwischen 40 und 60 Euro einen Hund abzugeben. Falls er nicht geimpft oder gechipt ist, dann kommen die Kosten dafür obendrauf. Auch für akut notwendige Behandlungen zahlt der Vorbesitzer, dazu kostet es extra, wenn das Heim nicht für den Wohnort zuständig ist, falls sie den Hund überhaupt nehmen. Aus der Nummer kommt man nur, wenn man das defintiv nicht leisten kann. Es findet ein ausführliches Gespräch statt, damit man möglichst viel über den Hund und seine Vorgeschichte erfährt.
    Viele Heime bieten z.B. einen Hundetrainer zu günstigeren Konditionen an, wenn das Verhalten des Hundes den Ausschlag für die Abgabe gibt.

    Und natürlich muss man den Marktwert im Auge behalten.
    Denn auch wenn es weh tut und niemand den Wert seines Hundes realistisch in Euro sieht (schließlich sind Familienmitglieder unbezahlbar), wer Hunde vermitteln möchte, muss den Marktpreis im Auge behalten.
    Die wenigsten Interessenten wollen einen Hund retten.
    Sie wollen einen Hund.
    Und da der Hund "nur" ein Familienhund sein soll, darf er älter, ein Mix oder eben auch etwas krank sein.
    Dafür soll er dann aber auch deutlich günstiger sein als ein Welpe vom Züchter oder ein ausgewachsener Rassehund mit nachweisbaren Ergebnissen.
    Und das ist doch auch legitim. Das ist eine Win-Win-Situation für die Familie und für den Hund.

    Warum kommen die ganzen Familien aus Grenznähe hierher und kaufen die Welpen vom Vermehrer?
    Weil man den Hund hier neu und ungebraucht für weniger als die Schutzgebühr in deutschland und dazu noch völlig unkompliziert bekommt.
    Das spricht jetzt sicherlich nicht für diesen Käufertypus.
    Aber als Verein/Orga muss man schon sehen, dass man sich in einem Markt bewegt. Und da muss die Position passen.
    300 Euro empfinde ich als oberes Ende der Fahnenstange. Das treibt unerfahrene Interessenten zu den Upps-Würfen. Und die meisten Hunde werden nun einmal recht blauäugig und kritiklos gekauft, egal bei wem.

    Wobei man ja auch sagen muss, dass diese Form der Beißerei wirklich selten ist. Die meisten Hundehalter und Hunde erleben das auch in Jahrzehnten nicht.

    Mein Terrorzwerg und die Nachbarhündin (die meist zum Sitten da ist) bekommen sich ein- oder zweimal in der Woche in die Köppe. Seit drei Jahren rollen die hier regelmäßig als zankendes Knäuel durchs Haus und killen dabei auch ab und an mal ein Möbelstück. In der Regel gibt es noch nicht einmal einen Kratzer an einem der Hunde.
    Und obwohl die beiden sich ständig nicht wirklich grün sind, ineinander verbissen haben sie sich genau einmal.

    300 Euro sind schließlich auch eine Hausnummer, die deutlich über dem Marktwert der meisten Hunde liegt.
    Dafür kann man Ehrlichkeit erwarten, zumal es ja um eine Vermittlung gehen soll und keinen gewinnbringenden Verkauf.
    Es geht ja nicht um einen kerngesunden Hund mit Garantie, sondern eben einfach um offene und zuverlässige Angaben. Wenn etwas nicht bekannt ist, dann sollte das auch gesagt werden. Ein "Wissen wir nicht" ist allemal besser als eine Zusicherung ins Blaue hinein.

    Wobei ich die Preise mittlerweile sowieso nicht mehr verstehe. Rassehunde sind nicht teurer geworden, Tierheimhunde haben in D ihren Preis innerhalb von 15 Jahren verdoppelt. Wieso das hier bei mir hier viel billiger geht, bleibt wohl ein ewiges Geheimnis. Die Futterkosten oder Tierarzt sind hier auch nicht günstiger.

    Es gibt ja nun Zuchtmiete und Zuchtmiete. ;)

    Ich kenne Züchter, da hätte ich gar kein Problem damit. Anders sieht es auch, wenn die geeignete Hündin mal eben per Annonce gesucht wird oder nach einem Verkauf als Welpe plötzlich durchs halbe Land gekarrt wird und in für sie fremder Umgebung landet.

    Aber mit solchen netten Mixen macht man halt massig Geld, es klingt so schön überzeugend.

    SunnyK, das Problem ist, dass das nicht hilft.
    Damit wird es höchstens schlimmer und du bringst dich selbst extrem in Gefahr.

    Wenn man dazwischen geht, dann muss man genau wissen, was man da tut und akzeptieren, dass es auch bei allem Können Verletzungen geben kann.
    Ansonsten ist wegbleiben besser.