Ich habe bei meiner alten Hündin auch die Leinenführigkeit mit der Stehenbleiben Methode geübt. Hat bei ihr auch super funktioniert. Tja bei Hazel war da leider Hopfen und Mals verloren. Sie kam dann immer zurück, aber sobald es weiter ging, ging auch das Spiel von vorne los. Also musste ich mir auch was anderes überlegen.
Ich handhabe es inzwischen so, dass Hazel an der Leine nicht mehr vor mir gehen darf. Sie muss neben mir bleiben.
Wenn sie versucht an mir vorbei zu laufen, dann sage ich unser Abbruchsignal und "schiebe" sie mit dem Körper zurück. Also ich schlage quasi einen 180 Grad Winkel und laufe auf sie zu. Am Anfang kann man auch super eine Begrenzung seitlich nutzen, zum Beispiel eine Mauer. Dann kannst du ihr einfach ein Bein in den Weg stellen. Ich hab das Ganze auch noch mit einem Kommando belegt, "Bei mir".
Zusätzlich hab ich dann Aufmerksamkeit beclickert. Also jedes Mal, wenn sie mich ansah, gab es einen Klick und Belohnung. Wenn man den Klicker nicht mag, kann man auch ein Lobwort verwenden. :)
Inzwischen läuft es super, auch in der Stadt unter großer Ablenkung. Die klare Begrenzung nach vorne ist eindeutig für Hazel und sie kann sich so leichter konzentrieren.
Wenn man nicht immer die Zeit hat, das Training konsequent durchzuziehen, unterscheiden viele auch zwischen Geschirr und Halsband. Am Halsband wird dann geübt und am Geschirr darf gezogen werden.
Mag praktisch sein, für mich ist es nichts. Dann nehm ich den Hund lieber ne Zeit lang nicht mit an Orte, wo es zu aufregend für ihn ist oder ich das Training nicht durchsetzen kann. Geht meiner Meinung nach schneller so. Die Ablenkung kann man dann langsam steigern.
Was das Schreien angeht. Euer Hund muss dringend Frustrationstoleranz lernen. Sich langweilen können, muss erlernt werden. :)
Und auch hier würde ich es für den Übergang so machen, dass ich den Hund erstmal nicht mit in die Stadt etc. nehme. Das ist für euch und für den Hund purer Stress. Dem Hund macht der Ausflug auch keinen Spaß, wenn er merkt, dass ihr immer genervter werdet.
Als Hazel noch ein Welpe war, konnte sie auch nicht warten und fing das Jaulen und Rumhüpfen an. Ich habe es durch Füttern gelöst. Wichtig ist, dass du mit dem Füttern beginnst, BEVOR der Hund anfängt Mist zu machen. Sonst belohnst du ihn. Am Anfang hab ich dann wirklich stetig gefüttert, also ein Leckerli nach dem anderen reingeschoben. Dann hatte sie keine Gelegenheit mit Mist anzufangen. Ich hab das Hauptfutter verwendet, sonst wäre sie ja speckfett geworden.
Langsam habe ich dann die Abstände zwischen den Leckerlis verlängert. Und jetzt gibt es nur noch ein Leckerli, wenn sie besonders brav war in einer schwierigen Situation. Aber das braucht Geduld und Konsequenz. Wenn ihr sie einen Tag schreien lasst und dann wieder füttert, wird es nichts. Daher auch der Tip sie erstmal Situationen, in denen ihr nicht konsequent sein könnt, nicht auszusetzen.
Zusätzlich mache ich mit Hazel Übungen zur Frustrationstoleranz.
Zum Beispiel Futter in einem Schüsselchen aufstellen. Hund ist zwischen dir und der Schüssel und sie muss zuerst zu dir kommen, bevor ihr gemeinsam hingeht. Das Gleiche kann man auch mit einem Spielzeug machen. Spielzeug schmeißen, Hund darf nicht hinterher, sondern kommt erst zu dir und ihr geht gemeinsam oder sogar nur du holst das Spielzeug und sie bekommt es gar nicht.
Oder üben an Futter vorbeizulaufen ohne hinzuwollen. Lauter solche Übungen helfen ihr dabei, dass sie lernt Frust auszuhalten. Am Ende kommt natürlich immer die fette Belohnung, wenn sie gut mitmacht.
Ja das sind jetzt so meine Gedanken zu dem Thema. :)