Beiträge von lightning88

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    lightning88
    Nein nur während des Laufens nehme ich keine SL.
    Hier hat er an der SL gelernt und Beim Frisbee spielen lernen war er an der SL, im Garten darf er frei toben, und wenn ich nur Spiele mit ihm ist er an der SL, aber wenn wir "Spazieren" also gehen ist er nicht an der SL.Das meinte ich damit.Und auch beim Spazieren kann er schnuffeln, wie gesagt hinter oder neben mir.


    OK, ich denke hier liegt ein wesentlicher Bestandteil eures Problems.
    Euer "Spaziergang" besteht also nicht aus Trainingsphasen und Entspannungsphasen, sondern nur aus Anstrengung und Angespanntheit für Beide. Denn er schnüffelt ja auch nicht friedlich hinter dir. Du sagst ja selbst, es klappt nicht ohne ständige Korrektur, dass er neben/hinter dir bleibt. Du erwartest also quasi ständige Konzentration von ihm.
    Dass kann auf Dauer nicht funktionieren. Der Weiße ist schlichtweg überfordert damit.
    Mein Rat, Schleppleine dran und erstmal wieder lernen draußen zusammen zu entspannen. Einfach den Hund mal Hund sein lassen und schnüffeln lassen wo er will. Such dir ein ruhiges Auslaufgebiet und übe mal Ruhe zusammen draußen.
    Hazel muss an der kurzen Leine auch neben/hinter mir laufen, aber das erwarte ich doch nicht den kompletten Spaziergang. Wo bleibt denn da die Entspannung für den Hund? Zwischendurch fordere ich ihre Aufmerksamkeit immer wieder durch kleine Gehorsamübungen ein, z.B. Heranrufen etc.
    Aber dann wandern wir auch einfach mal wieder zusammen ne Weile durch die Gegend und Hund darf tun, was Hund möchte.
    Und bei all der Angespanntheit auf euren Gängen wundert es mich auch nicht, dass sich sein Artgenossenproblem immer weiter verschlimmert. Wo soll er diese Energie denn sonst los werden? Im Garten, in dem immer die gleichen drei Grashalme stehen? Kann ja wohl nicht deine Meinung sein. Und auch Frisbeespielen und ähnliches ist keine Freizeit für den Hund. Das ist Arbeit. Auch die braucht er. Aber alleine reicht das nicht aus.
    Das sind auf jeden Fall meine Gedanken dazu.

    Ich hab mir den Thread grad mal durchgelesen. Ich bin eigentlich Lockenwolfs Meinung. Irgendwo muss es an der Konsequenz hapern bei euch. Aber noch was ist mir aufgefallen. Du sagst, er jagt, darum kann er nicht von der Leine. Schleppleine benutzt du aber auch nicht. Warum eigentlich nicht? Heißt das, er kann nie einfach mal so rennen, sich so richtig auspowern und schnüffeln nach Herzenslust. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann wundert es mich nicht, dass er sich null auf dich konzentriert. Kopfarbeit schön und gut. Aber das alleine macht einen Hund nicht glücklich. Der kann sich draußen ja nie entspannen und einfach mal Hund sein. Da würde ich mich auch irgendwann nicht mehr für dich interessieren. Du würdest mich nur noch nerven.

    Der Gedanke, dem Hund einen sicheren Hafen zu bieten, ist bestimmt gut. Ich würde es nur anders umsetzen. Ich denke, durch das Absitzen hat sie erst recht Gelegenheit sich reinzusteigern und den "Angreifer", in ihren Augen, zu fixieren. Denn ihr Ausbruch kommt bestimmt nicht ohne Vorwarnung. Beobachte sie mal ganz genau vorher. Sie macht sich bestimmt steif, spitzt die Ohren und fixiert. Alles andere wäre sehr ungewöhnlich.
    Nach Spielaufforderung hört sich das Ganze für mich auch nicht an. Vor allem, da du sagst, dass sie eine unsichere Hündin ist. Aber abschließend beurteilen kann man das nur, wenn man dabei ist.
    Aber wenn du es nicht so einschätzt, würde ich deinem Bauchgefühl da ruhig vertrauen.
    Durch das Absitzen fühlt sie sich augenscheinlich nicht von dir beschützt, also geht sie nach vorne und wird aggressiv, um sich selbst zu schützen. Ihr müsst also neue Wege finden.
    Wie ich es erstmal versuchen würde, habe ich ja bereits geschrieben. Ich würde sie ruhig und bestimmt durch die Situation führen und ihr keine Gelegenheit geben zu fixieren und dann nach vorne zu gehen. Das Nichtfixieren kannst du erstmal auch dadurch erreichen, dass du ihr im Vorbeilaufen ein "Schau mich an" Kommando gibst. Wenn sie das nicht kennt, würde ich es aufbauen. Wenn sie so ruhig durch die Situation kommt, gibt es natürlich eine dicke Belohnung.

    Das das Ganze nur bei Kindern passiert, passt auch ins Bild. Kinder sind für unsichere Hunde noch schwerer einzuschätzen als Erwachsene. Sie bewegen und äußern sich ganz anders und häufig auch hektischer. Hazel reagiert bei fremden Kindern auch erstmal unsicher. Daher nehme ich sie immer auf die abgewandte Seite. Alleine dadurch, dass ich zwischen ihr und dem Kind bin, fühlt sie sich sicherer und hat gar keinen Grund nach vorne zu gehen. Bekannte Kinder sind bei ihr auch unproblematisch. Die kann sie bereits einschätzen.
    Es ist an dir deinen Hund zu schützen und ihr ein sicheres Gefühl zu vermitteln.

    Mal ne blöde Frage, warum hast du das mit dem Sitz machen eigentlich angefangen? Wenn sie sich doch vorher unauffällig verhalten hat?
    Sie wird wohl im Moment eine kleine Unsicherheitsphase haben. Nicht ungewöhnlich in dem Alter. Und mir kommt es so vor, als wenn ihr mehr Gewese um Begegnungen gemacht habt als der Hund. Dadurch habt ihr dem Hund vermittelt, dass er da wohl was zu befürchten hat, wenn du jedem Passanten so eine Aufmerksamkeit schenkst.
    Wie machst du das eigentlich in der Stadt? Da laufen doch ständig Leute relativ nahe an einem vorbei.
    Ich würde sagen, zukünftig einfach den Hund auf die dem Passanten abgewandte Seite nehmen und ruhig und zügig vorbeigehen. Dann mit Leckerli belohnen. Locken oder ablenken würde ich gar nicht erst anfangen. Sonst kannst du demnächst die komplette Umgebung abscannen um den Hund rechtzeitig abzulenken. Wäre nicht mein Weg.

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    OT: Sind in dem Buch auch bebilderte Anleitungen, wie man dem Hund am effektivsten den Napf auf den Schädel haut?
    Dieser Mann hat sich doch für die gesamte (verständige und intelligente)Hundewelt mit dieser Aktion für "aggressive" Hunde selber ins AUS geschossen!

    Mir hätte klar sein müssen, dass so ein Kommentar kommt. Und eigentlich hat man bei deinem Tonfall schon gar keine Lust mehr zu antworten. Ich tus trotzdem mal.
    Ich kannte dieses Buch, bevor ich überhaupt von dem Schäferhund-Youtube Video, auf das du dich beziehst, wusste. Schon zu dem Zeitpunkt fand ich das Buch sehr hilfreich, weil es meiner Meinung nach viele Dinge aufgreift, die in der heutigen Hundeerziehung falsch laufen. Viele Gedanken aus dem Buch sind mir selber schon durch den Kopf gegangen, wenn ich die Hundehalter mit drei Leckerlisorten und zehn Spielis durch den Wald rennen sehe. Das Buch handelt davon, dass vielen Leuten heute eines bei der Hundeerziehung fehlt: gesundes Bauchgefühl. Und das ersetzt dir auch kein Kurs und kein Hundetrainer. Hättest du das Buch gelesen, wüsstest du, dass es bestimmt nicht dazu anleitet gewalttätig mit seinem Hund umzugehen. Es ist nicht mal im Entferntesten eine Anleitung für Irgendwas, sondern vielmehr eine Sammlung allgemeiner Gedanken zur Erziehung.
    Michael Grewe hat es im Übrigen auch nicht alleine geschrieben.

    Besagtes Youtube-Video habe ich selber nicht gesehen und werde mir daher auch keine Meinung erlauben. Und ich werde an dieser Stelle auch nicht die zehntausendste Diskussion starten, ob und wie solche Situationen bei extrem aggressiven Hunden entstehen können. Wer Lust hat sich diese Hetzjagd beider Seiten anzusehen, bediene bitte einfach Google.

    Halten wir fest, dass ich durchaus in der Lage bin zwischen dem Inhalt eines Buches und der Person einer der Autoren zu differenzieren. Das Buch ist uneingeschränkt empfehlenswert. Ob Michael Grewe als Hundetrainer empfehlenswert ist, vermag ich nicht zu sagen, da ich mich mit seinen Trainingsmethoden nicht näher auseinander gesetzt habe. Ich habe nie ein Seminar oder ähnliches bei ihm gemacht. Und ich bilde mir meine Meinung nun mal nicht auf Grund von Hörensagen. Auch wenn das natürlich schön einfach wäre.

    Deine Art, jemanden auf Grund einer Buchempfehlung als dumm und unverständig zu bezeichnen, zeigt mir, dass es dir auch gut tun würde mal ein bisschen zu differenzieren und dir erst dann eine Meinung zu bilden.
    Und für den TE wäre es bestimmt hilfreicher, wenn du auf sein Problem eingehen würdest.

    Natürlich sollte man abklären lassen, ob euer Hund wirklich gesundheitlich ok ist.

    Aber ich sage dir mal, was mir beim Lesen deiner Beiträge aufgefallen ist. Ihr geht raus, wenn ER das will. Ihr streichelt ihn, weil ER um die Zeit gerne kuscheln will. Ihr beschäftigt ihn bis ER keine Lust mehr hat. Ihr sucht tausend Beschäftigungsmöglichkeiten, damit ER ja ausgelastet ist. Ihr richtet Schlafplätze extra ein, damit ER nicht gestört wird.
    Finde den Fehler. ;)
    Ihr richtet euch komplett nach dem Hund aus Angst, was falsch zu machen oder dass er euch dann weniger gern hat. Richtig? Aber genau damit seid ihr auf einem gefährlichen Irrweg.
    Ich vermute, euer kleiner Prinz denkt längst, dass ihm die ganze Welt gehört. Ihr legt sie ihm ja zu Füßen. Er muss lernen auf seine Bedürfnisse zu verzichten und sich nach euch und eurem Ablauf zu richten.
    Ihr bestimmt wann was passiert und setzt die Grenzen. Und diese sind unumstößlich. Euer Hund wird euch noch viel mehr dafür lieben. Denn endlich wird er jemanden haben, an dem er sich orientieren kann. Noch kein Hund ist daran gestorben, wenn er mal zurückstecken musste. Ganz im Gegenteil kann man mit diesen Hunden wesentlich besser zusammenleben.
    Zu diesem Thema gibt es übrigens auch ein gutes Buch, "Hoffnung auf Freundschaft" von Michael Grewe.

    Das sind jetzt einfach meine Vermutungen anhand deiner Aussagen hier. Ob sie zutreffen, müsst ihr selber überlegen. Dabei kann euch auch ein guter Trainer, dem mehr einfällt als "Auslastung" helfen.
    Und verharmlose bitte nicht die Aggression des Hundes euch gegenüber. Denn so ein Verhalten wird, wenn man es nicht zügig eindämmt, schnell sehr viel schlimmer und nie besser.