Geht es um Katzen oder Hunde? Mit organisierter, geplanter Katzenzucht hatte ich nämlich noch nie was zu tun.
Bei Hunden ist einiges höchst individuell und auch regional unterschiedlich.
Zunächst einmal kannst du jeden Hund mit einem anderen verpaaren, solange die Hunde das zulassen und dazu in der Lage sind.
Ob sich ein Tierarzt dafür interessiert, kommt auf den Tierarzt an. Von einer professionellen Zucht würde ich dennoch nicht reden wollen.
Beim Verkauf ist dieser wie jeder andere Züchter (ich verwende das Wort mal übergreifend, unabhängig von der Qualität und der Art der Zucht) für die Welpen verantwortlich. 6 Monate lang musst der Züchter beweisen, dass er nix damit zu tun hat, falls der Welpe irgendwelche Krankheiten, Einschränkungen oder Behinderungen aufweist. 2 Jahre lang (glaub ich, im Zeitrahmen könnte ich mich jetzt täuschen) ist der Käufer in der Beweispflicht - bei manchen erblichen Sachen ist es offensichtlich, allerdings gab es auch bereits Fälle, wo klar gesagt wurde: Wer einen Hund mit Plattnase kauft, darf sich nicht über die Probleme, die damit einhergehen, wundern und auch nicht den Züchter verantwortlich machen.
Im Falle des Falles kann der Züchter entweder den Welpen zurücknehmen (und das Geld zurückgeben) oder die Tierarztkosten übernehmen, auch ein Preisnachlass bzw. eine Teil-Rückzahlung kann vereinbart werden.
Wenn mit einem Tier laut Vertrag nicht gezüchtet werden darf, könnte es natürlich - sofern der Vertrag bindend ist, was sehr oft nicht der Fall ist bei vielen Details - zu einer Strafzahlung kommen. Damit hab ich aber keine Erfahrung.
Ich kenne es so, dass man bei der Absicht, zu züchten, gleich beim Kauf des Hundes dieses Vorhaben abspricht. Der Züchter unterstützt dann auch gerne bei der Auswahl des richtigen Welpen, manchmal gibt es Vorzüge bei der Wahl, manchmal kostet der Hund deswegen mehr oder sogar weniger.
Im Idealfall hilft der Züchter mit seiner Erfahrung dann auch desweiteren bei der Umsetzung des Vorhabens.
Was man offiziell braucht, um Züchter zu werden, kommt wieder ganz drauf an.
Manche Gemeinden verlangen §11. Manche verlangen die Anmeldung eines Gewerbes, solange man auch nur unkastrierte Hündinnen besitzt (egal, was man plant oder auch nicht). Manche kontrollieren.
Bei uns gab es nur die Aussage vom Vetamt: Hundezucht kann nienieniemals gewerblich oder gewerbsmäßig oder sowie ein Gewerbe sein. Das sei gar nicht möglich.
Im Nachbarort wäre das schon wieder ganz anders. Dafür gäbe es dort dann Ermäßigungen in der Hundesteuer.
Klassisch ist die Wahl eines Hundezuchtvereines, der nicht selten unter dem VDH laufen dürfte.
Dann gibt es Prüfungen für die Hunde, bevor sie in die Zucht dürfen.
Manchmal geht es um Leistung, manchmal um Gesundheit, um Wesen, um Ausstellungen - und anschließend um die Ankörung.
Auch hier wieder: Ganz unterschiedlich, je nach Hunderasse (und ggf. Verein).
Der Züchter muss (auch wieder: je nach Verein) Schulungen besuchen, Seminare, Webinare, ... Das Angebot ist groß und durchaus nützlich, aber man muss sich auch reinhängen und ein bisschen investieren.
Je nach Anspruch und Rasse muss der passende Gegenpart zum eigenen Hund gefunden werden. Das kann durchaus auch ins Ausland führen. Viele gewissenhafte Züchter nehmen weite Wege und Umstände in Kauf, unterstützen zum Beispiel auch erstmal die Zulassung des Wunschdeckrüden.
Zuhause wird alles welpengerecht eingerichtet je nach Bedarf und Wunsch. Bei meinem Verein wird die Zuchtstätte dann auch nochmal vom Zuchtwart besucht und kritisch in Augenschein genommen, bevor sie zugelassen wird.
Ach ja, Zwingername muss natürlich auch eingetragen werden.
Wenn es dann Welpen gibt .. joa, dann ist man wohl Züchter, nehme ich an?
Mit all den kleinen Freuden und großen Sorgen. Kontrolluntersuchungen durch den Tierarzt, Entwurmungen, Impfungen, und natürlich: Die Suche nach den passenden neuen Besitzern.
Bis zum nächsten Wurf vergeht Zeit. Wieder, je nach Verein, Hunderasse und individuellen Umständen, gibt es Einschränkungen, in welchem Abstand und wie oft eine Hündin überhaupt gedeckt werden darf. Es gibt einige Rassen, bei denen sind das nur 2 oder 3 Würfe, was ich sehr gut finde. Und auch niemals direkt nach dem letzten Wurf, da muss dann schon mindestens 1 Jahr (hier wieder je nach Rasse und so) dazwischen liegen.
Und trotzdem ist man nur Hobbyzüchter.
Ich hab jetzt bestimmt noch ganz viele Punkte vergessen, die so dazu gehören.
Kurz zusammengefasst: Die einfachste Variante sind zwei Hunde, die man zusammenlässt. Die gewissenhafteste ist so ziemlich genau das Gegenteil.