Haltet euch doch mal vor Augen, wie der Welpe die ersten Wochen seines Lebens verbracht hat: er konnte mit seinen Geschwistern immer nach Herzenslust toben, spielen und kuscheln.
Sind die Halter der Mutter mal mit den Welpen spazieren gegangen? Sind die Halter der Mutter mal mit den Welpen Auto gefahren?
Wenn nicht hat sich seine ganze Welt, die er bisher kannte, radikal verändert. Da sind keine vertrauten Menschen mehr um ihn rum, er soll an einer Leine spazieren gehen, was er wahrscheinlich beides nicht kennt, er hat keine Spielpartner mehr und wenn er mit euch Menschen spielen will wird geschimpft, weil die Zähne euch weh tun.
Statt den Tag über nach Herzenlust mit den Geschwistern zu toben, wird er in sein Welpenzimmer gepackt, also auch noch von den Menschen, mit denen er jetzt zusammen lebt, isoliert und soll dann Ruhe geben..
Statt mit ihm zu spielen und die Welt zu entdecken habt ihr anscheinend nur im Fokus, was der Welpe alles falsch macht, anfrisst, kaputt macht..
Überraschung: Welpen sind keine erwachsenen Hunde und verhalten sich auch nicht so.
Man muss ihnen das Zusammenleben mit Menschen erst beibringen. Sie wissen noch nicht, dass der Weihnachtsbaum kein Spielzeug ist.
Im Moment besteht der Alltag eures Welpen, so wie ihr ihn beschreibt nur aus Verboten und Maßregelungen.
Dabei verhält er sich nicht falsch, er weiß es einfach nicht besser.
Das kleine Wesen ist gerade mal etwas mehr als 70 Tage auf dieser Welt, hat seine Geschwister und seine Mutter verloren und soll jetzt als erwachsener Hund funktionieren- so wird das nichts.
Ich würde dem Welpen mehr freie Bewegung ermöglichen. Habt ihr einen Garten?
Ansonsten den Welpen auf eine sichere Wiese tragen und da einfach mal machen lassen.
Zusätzlich würde ich dem Welpen regelmäßig Hundekontakt besorgen. Idealerweise immer die Höhen Hunde, erwachsene Hunde zum lernen von erwachsenen Verhaltensweisen, aber auch Welpen zum gemeinsamen toben.
Ruhe üben geht mit Kontaktliegen gut. Wenn der Welpe müde vom Ausflug ist gemeinsam auf die Couch kuscheln.
Und durchatmen: das ist ein ganz kleines Baby das noch keine Ahnung hat, wie es sich im Leben verhalten soll.