Beiträge von miamaus2013

    Vlt noch zu der Sache mit dem spazieren gehen: ich trage meine Welpen die ersten Wochen immer vom Haus weg.

    So kleine Welpen wissen instinktiv, dass sie draußen Feinden schutzlos ausgeliefert sind und dass sie sich zur Sicherheit ganz in der Nähe ihrer Wurfhöhle aufhalten sollten, damit sie da im Fall der Fälle schnell Schutz suchen können.

    Deswegen tun sich die kleinen Mäuse auch so schwer, aktiv davon wegzulaufen.

    Um das zu entgehen, trage ich sie immer die ersten paar hundert Meter. Sind wir dann in sicherer Umgebung angekommen setze ich den Welpen ab und er kann die Gegend frei erkunden.

    Bis sie wirklich vom Haus weglaufen dauert es bei meinen Welpen meist bis sie über 12 Wochen alt sind.


    Bei allem immer dran denken: das ist ein Baby. Der macht das nicht, um euch zu ärgern. Der weiß es einfach nicht besser. Der hat angst, vermisst seine Geschwister, hat niemanden mehr zum Toben und alles ist fremd. Statt Strenge ist bei den Kleinen in meinen Augen Verständnis und Mitgefühl gefragt.


    Nochmal: das ist ein Welpe.

    Ihr habt einen Welpen gekauft, dazu noch ne ziemlich schwierige Mischung, und keinen Erwachsenen Hund.

    Das sind Lernprozesse, die sich über Wochen und Monate hinziehen. Das sind keine Dinge, die so kleine Welpen innerhalb von zehn Tagen lernen.

    Man muss da nicht einfach nen Knopf drücken und der Welpe benimmt sich erwachsen.

    Hinter jedem gut erzogenen, erwachsenen Hund den ihr seht steckt jede Menge Erziehungsarbeit. Über Wochen und Monate.

    Bei Kommandos (Sitz, Name) sagt man zb, dass es mehreren tausend (!) Wiederholungen braucht, bis das Verhalten wirklich sitzt.

    Ähnlich ist es bei anderen Dingen.

    Das braucht Zeit, Geduld und Know-how.

    Welpen aufziehen ist ganz viel „Trust the process“.

    Die kommen in Werkseinstellung, man muss denen alles erst beibringen.

    Von den Anforderungen klingt es so, als würdet ihr von eurem Neugeborenen Kind erwarten, dass es Abitur macht. Das wird nicht funktionieren. Das dauert, bis das Kind so weit ist.

    Beim Hund dauert es nicht ganz so lange, aber auch da: die wachen nicht morgens auf und sind brav und erzogen und vernünftig. Das muss man schon alles selbst machen, über Wochen und Monate.

    Haltet euch doch mal vor Augen, wie der Welpe die ersten Wochen seines Lebens verbracht hat: er konnte mit seinen Geschwistern immer nach Herzenslust toben, spielen und kuscheln.

    Sind die Halter der Mutter mal mit den Welpen spazieren gegangen? Sind die Halter der Mutter mal mit den Welpen Auto gefahren?

    Wenn nicht hat sich seine ganze Welt, die er bisher kannte, radikal verändert. Da sind keine vertrauten Menschen mehr um ihn rum, er soll an einer Leine spazieren gehen, was er wahrscheinlich beides nicht kennt, er hat keine Spielpartner mehr und wenn er mit euch Menschen spielen will wird geschimpft, weil die Zähne euch weh tun.

    Statt den Tag über nach Herzenlust mit den Geschwistern zu toben, wird er in sein Welpenzimmer gepackt, also auch noch von den Menschen, mit denen er jetzt zusammen lebt, isoliert und soll dann Ruhe geben..

    Statt mit ihm zu spielen und die Welt zu entdecken habt ihr anscheinend nur im Fokus, was der Welpe alles falsch macht, anfrisst, kaputt macht..

    Überraschung: Welpen sind keine erwachsenen Hunde und verhalten sich auch nicht so.

    Man muss ihnen das Zusammenleben mit Menschen erst beibringen. Sie wissen noch nicht, dass der Weihnachtsbaum kein Spielzeug ist.

    Im Moment besteht der Alltag eures Welpen, so wie ihr ihn beschreibt nur aus Verboten und Maßregelungen.

    Dabei verhält er sich nicht falsch, er weiß es einfach nicht besser.

    Das kleine Wesen ist gerade mal etwas mehr als 70 Tage auf dieser Welt, hat seine Geschwister und seine Mutter verloren und soll jetzt als erwachsener Hund funktionieren- so wird das nichts.

    Ich würde dem Welpen mehr freie Bewegung ermöglichen. Habt ihr einen Garten?

    Ansonsten den Welpen auf eine sichere Wiese tragen und da einfach mal machen lassen.

    Zusätzlich würde ich dem Welpen regelmäßig Hundekontakt besorgen. Idealerweise immer die Höhen Hunde, erwachsene Hunde zum lernen von erwachsenen Verhaltensweisen, aber auch Welpen zum gemeinsamen toben.

    Ruhe üben geht mit Kontaktliegen gut. Wenn der Welpe müde vom Ausflug ist gemeinsam auf die Couch kuscheln.


    Und durchatmen: das ist ein ganz kleines Baby das noch keine Ahnung hat, wie es sich im Leben verhalten soll.

    Das ist ein ganz großes Geschäft und da hängen eine Menge Arbeitsplätze dran, das wird nichts.

    Andererseits: in anderen Ländern ist es ja auch verboten ohne das die wirtschaftlich zu Grunde gehen. :ka:

    Wie gesagt, wir waren ja letzte Nacht in Frankreich, da ist privates Feuerwerk verboten. Wie in Deutschland außer an Silvester übrigens auch.

    Da finden an den Tagen vor Silvester wohl auch Grenzkontrollen statt, damit keine Böller illegal aus Deutschland importiert werden.

    Und ja, das scheint dort zu funktionieren.

    Wir haben nur aus der Entfernung Raketen gesehen, aber das dürfte Deutschland gewesen sein.

    Wie sind denn so eure Erfahrungen mit der Entwicklung der Angst über die Jahre? Das erste Jahr Silvester hat Emma gar nichts ausgemacht, letztes Jahr fand sie es nur von 23:30 Uhr bis 01:00 Uhr richtig schlimm. Und dieses Jahr ging es ja schon Tage vorher mit der Panik los. Wird das jetzt immer schlimmer? Bleibt das so? Oder kann es auch besser werden? Wie sind eure Erfahrungen?

    Mia hatte nach einem blöden Vorfall Angst an Silvester. Da war sie schon 6 Jahre alt, bis dahin hatte sie keine Probleme an Silvester und war absolut schussfest.

    An dem Silvester, an dem es passiert ist, konnte ich nix mehr machen und sie musste da durch. Der Vorfall war erst kurz nach Mitternacht.

    Das Jahr danach hatte sie merklich Angst bei Schüssen, wir gehen oft in der Nähe von nem Schießstand spazieren, und auch bei Gewitter.

    Alle Silvester, die sie danach noch gelebt hat, habe ich ihr konsequent Angstlöser vom Tierarzt gegeben. Natürlich in enger Absprache mit dem Tierarzt, klar, ist ja auch verschreibungspflichtig.

    Im ersten Silvester mit Angstlöser hat man den stärksten Effekt gesehen: sie hatte keine Angst mehr.

    Ich kann mich an eine richtig schöne Szene erinnern: wir waren lange nach Mitternacht im Garten zum lösen, es gingen Raketen los, man hat ihr richtig angesehen, dass sie drauf wartet, dass sie Angst bekommt, aber die blieb ja dank Angstlöser aus und dann ist sie ganz fröhlich und beschwingt durch den Garten getrabt. :herzen1:

    Ab dem ersten Silvester mit Angstlöser wurde auch ihre Angst bei Schüssen oder Gewitter wieder weniger.

    Nach dem zweiten Silvester mit Angstlöser hatte sie bei Schüssen und Gewitter gar keine Angst mehr und auch kurzes Feuerwerk (nicht Silvester) ging ohne Angstlöser.

    Alle Silvester bis zu ihrem Tod war sie durch den verschreibungspflichtigen Angstlöser angstfrei. Ohne wollte ich sie das abef nicht mehr erleben lassen, zumal sie ja auch die letzten Jahre schwer krank war.

    Ares ist 8 1/2 Jahre alt und hat überhaupt kein Problem mit dem Geböller. Der ist von kleinauf schussfest.

    Kalle wird im Januar drei, hatte jetzt also das dritte Silvester und der ist zu meiner großen Überraschung bisher auch noch völlig schussfest, reagiert wirklich überhaupt nicht auf das Geböller.

    Sollte sich das ändern, werde ich mit meinem Tierarzt besprechen, was die beste Lösung für ihn ist.

    Frankreich kann ich echt empfehlen, wenn man einen Hund mit Problemen bei Geböller hat.

    Wie gesagt, hier direkt ums Haus rum war nix. Man hat nur von weiter weg, von den deutschen Dörfern, Raketen hauptsächlich gesehen aber so gut wie nicht gehört.

    Und auch nur direkt um Mitternacht.

    Waren um 0:30 Uhr mit den Hunden im Garten, da war nur noch vereinzelt ne Rakete zu sehen.

    Heute Morgen waren wir schon ne Stunde spazieren und man hat nichts gehört. Kein Geböller mehr gar nichts. Es war so ruhig, wie an jedem anderen (Feier)Tag des Jahres.

    Hier (in Frankreich) war’s wirklich sehr ruhig. Von Mitternacht bis etwa 0:15 Uhr hat man von weiter weg, das wird dann Deutschland gewesen sein, Raketen gesehen, aber so gut wie nicht gehört.

    Das war’s.

    Die Hunde haben entspannt ihre Kopfhautplatte geknabbert.

    Gegen 0:30 Uhr waren wir noch mal kurz zum Lösen im Garten. Da hat man auch nur weit weg Raketen gesehen, quasi geräuschlos.

    Im Haus hat man da schon nix mehr gehört.

    Und jetzt lieg ich schon im Bett, die Hunde schlafen entspannt.

    Ich wünsche euch allen ein Frohes neues Jahr. 🍀

    Wir sind jetzt mittlerweile in Frankreich, waren grade noch mal draußen zum Pipi machen und man hört, und sieht, wirklich absolut NICHTS. :shocked:

    Da der Ort sehr grenznah ist, habe ich damit nicht gerechnet. Bin mal gespannt, wie es um Mitternacht wird.

    Wir sind jetzt seit etwas über einer Stunde vom Spaziergang zurück.

    War erwartungsgemäß sehr entspannt. Ist mir schussfesten Hunden echt was ganz anderes als noch letztes Jahr mit Mia.

    Wir waren schon ne Runde im Wald spazieren, man hat auch einiges gehört. War mir erst nicht sicher, ob’s der nahegelegene Schießstand ist, aber dann war’s doch klar, dass es Silvesterböller sind.

    Den Hunden war’s komplett egal. Bin auf heute Nacht gespannt. Wir verbringen Silvester an einem „neuen“ Ort. Bin gespannt, wie viel Geknalle man da hört.