ZitatIch habe als Hundebesitzer noch keine üblen Erfahrungen mit Pferden oder Reitern gemacht, aber als Reiter schon sehr wohl mit Hunden bzw. Hundebesitzern.
Ich reite (leider) schon seit ein paar Jahren nicht mehr, aber im Alter von 15/16 Jahren hatte ich eine Reitbeteiligung auf einem deutschen Reitponywallach namens Troll. Das war ein ruhiges und verlässliches Pony, das Hunde vom Stall her kannte. Eine Freundin und ich sind im Sommer gern zum See geritten, um mit den Ponys ins Wasser zu gehen. Wir hatten dort nie Probleme mit Hunden, die natürlich an heißen Tagen auch gerne dort schwimmen gingen - bis auf ein Mal.
Ich saß ohne Sattel im Badeanzug auf meinem nassen Pony, wir kamen aus dem See und wollten zurück. Da kamen zwei Hunde vom Ufer her auf uns zugeschossen, wild bellend, stürzten auf uns zu und begannen, uns zu umrunden und nach den Ponybeinen zu schnappen. Das ging so für wenige Momente gut, Troll war erstarrt, ich hatte noch Zeit, wütend nach den Hundebesitzern zu rufen - dann entschloss er sich doch zur Flucht. Er war ziemlich rücksichtvoll, hat nicht getreten, nur jede Menge Pirouetten gedreht, um beide Hunde gleichzeitig im Auge behalten zu können. Leider war das auf einem nassen Pony eine ziemlich rutschige Angelegenheit und ich bin runtergefallen. Ich lag da im Sand, die Hunde weiter am Kläffen und Schnappen, Troll weiter am Ausweichen und Rumkreiseln, machte dabei auch ein paar Meter Boden gut... So manches andere Pferd hätte die Hunde zu Mus gemacht.
Jedenfalls entschieden sich dann die Hundebesitzer, dem lustigen Spektakel ein Ende zu machen und schrieen nach ihren Hunden, die natürlich nicht abrufbar waren - ich hab am Ende mein Pony eher wieder zu fassen gekriegt, als die beiden Spezialisten ihre Hunde.
Das Beste daran war, dass die dann noch meinten, man dürfe da nicht reiten (stimmt nicht) und ihre Hunde wären halt nicht an Pferde gewöhnt (das hab ich gemerkt). Damals war ich ein wohlerzogener Teenager und hab nur was gemurmelt wie "andere Pferde treten zu, seien Sie froh" und bin dann abgezogen.Ich weiß nicht, was ich in der Situation heute machen würde, aber ich füchte, das würde sehr unangenehm werden.
Prinzipiell denke ich, dass Reiter durch unerzogene Hunde mehr Probleme haben als Hundebesitzer durch rücksichtslose Reiter. Das einzige, was mich aktuell an Reitern nervt, sind unerzogene, aber freilaufende Reitbegleithunde.
Ja, gejagt werden finde ich auch mit Abstand am Schlimmsten. Das Verstecken ist nervig. Aber gejagt werden ist echt der Gipfel.
Das mit dem Verstecken verstehe ich ja auch, wenn mans halt nicht besser weiß oder auch notfalls als einzige Möglichkeit, den eigenen Hund irgendwie unter Kontrolle zu halten.
Aber fürs jagen von Pferden gibts ja nun wirklich keine 'Ausrede'. Außer der Hund hat ne Schlepp hinten dran und ist sichtlich im Anti-Jagd-Training.
Gejagt werden darf im Wald nun mal nicht und wenn der Hund das beherrscht, ists auch egal, was sich da schnell von ihm wegbewegt.
Mein Pony hätte in der Situation wie am See beschrieben mit Sicherheit ausgeteilt. Hat er schon mal versucht, da saß ich aber noch drauf und konnte ihn ermahnen. Aber sobald ich runter gewesen wäre, hätte er den Hunden ne Abreibung verpasst.
wenn wir mittlerweile gejagt werden, und ich merke, der Hundehalter ruft seinen Hund nicht mal, reite ich ehrlich gesagt einfach weiter. Ist zwar dem Hundehalter gegenüber echt unfair, weil er seinen Hund dann über viele 100 m suchen muss, aber das ist mir mittlerweile egal.
Meiner Meinung nach sollte ein Hund, der im Wald abgeleint wird nicht jagen und tut er es doch, dann sollte man ALLES versuchen um ihn schnellstmöglich einzusammeln.
Einfach weiter bummeln und drauf warten, das die Reiter den wieder abliefern kanns irgendwo auch nicht sein.
Achso und bevor sich jetzt wieder jemand aufregt: die Male die wir gejagt wurden, kamen die Hunde von nem Parallelweg aus dem Unterholz angeschossen.