Ich hab ja nun mehr Kontakt zu Gebrauchshundehaltern als zu Haltern von anderen Rassen und wenn ich so darüber nachdenke sind es ganz ganz wenige bei denen die Mehrhundehaltung so problemlos klappt wie bei mir und die meisten haben mindestens 2 Hunde. Ich werde regelmäßig verwundert angeschaut wenn ich die 3 Rüden hier in einen für drei so große Hunde kleinen Käfig stopfe. Die Frage ob die da lebend alle wieder rauskommen hab ich ich sooft gehört dass ich es nicht mehr zählen kann. Es ist also nicht normal dass das so unter Hunden anderer Rassen auch so geht. Die meisten trennen ihre Hunde nicht nur beim Gassigehen sondern im gesamten Leben. wer es nicht tut der erzählt dann seltsame Geschichten über die ich nicht lachen kann. Da wird sich beim Schwimmen geprügelt bis einer keine Luft mehr bekommt. Da ist das 4. mal im Jahr eine Lefze wieder durchlocht, es ist normal dass die sich regelmäßig in die Flicken bekommen und danach ein TA her muss. Für mich persönlich ist das nicht normal und ich würde so nicht leben wollen. wie gesagt, die meisten trennen einfach und die die es nicht tun wissen ganz genau wo die Schwachstellen ihrer Hunde sind und was diese in Bruchteilen von Sekunden zu nicht mehr zurechnungsfähigen Hunden werden lässt.
Ich habe keine Ahnung wie man bei 2 so großen Hunden noch dazwischen gehen will wenn es knallt und das wird es mit sehr großer Wahrscheinlichkeit. Egal ob es um Ressourcen geht, um ein schlichtes ich kann dich nicht ausstehen oder weil es ja nun ein Rüde werden soll auch gerne mal ein "mein Mädel verpiss dich" und dein Mädel mischt mit.
Du wirst das erste Mal 2 Hunde haben. Und zwar nicht irgendwelche Hunde. Große Hunde und auch noch wirkliche Gebrauchshunde mit einem enormen Potenzial. Warum man es sich da extra schwer machen muss und nicht wenigstens den ersten Hund aus dem gröbsten raus hat vom Alter her verstehe ich nicht.
Der Welpen wird all deine Energie und Zeit brauchen. Tja leider wird auch deine Hündin dass gerade dann brauchen weil sie mitten in der Pubertät steckt.
selbst ich fand es immer wieder anstrengend hier einem erwachsenem Hund mit seinen Ansprüchen an Bespaßung, Ruhe und Sport und einen Welpen mit Nervzwergeigenschaften gerecht zu werden. der Althund muss einfach zurückstecken können und der Gehorsam wird immer erstmal leiden. Aber wenn der Grundgehorsam eh gerade aus Pubertätsgründen abgedampft ist...
Ich persönlich fand es einfach immer toll meinen Welpen die Welt zeigen zu können, aufzupassen dass sie eigentlich erstmal keine Fehler wie draussen was fressen, Radler zu scharf angucken, etc machen konnten. Wären meine Althunde da auch gerade in einer heftigen und auch wichtigen Entwicklungsphase gewesen dann Gute Nacht. Ich kann mich einfach nicht zerreissen und mir wird eigentlich nachgesagt dass ich ne irre Geduld habe wenn es um Hunde geht aber da wäre meine Kraft zu Ende gewesen.
Mit diesem ersten Päärchen solltest du dir wirklich tolle Grundlagen schaffen. 3-4 Jahre Unterschied sind genial. Die Alten sind erwachsen, top fit und jung genug um all den Welpenschwachsinn mit Freude nochmal mitzumachen. Wenn sie dann gemeinsam älter werden hast die Möglichkeit mit dem Ältern an details zu feilen während der Junge noch in der Grundausbildung ist, noch später hast du nen Rentner und nen erwachsenen Hund in den besten Jahren.
Da du 2 Gebrauchshunde haben wirst gehe ich jetzt einfach mal davon aus dass du auch sport machen wirst. Dazu lass dir gesagt sein dass es kein Pappenstiel ist 2 Hunde gleichzeitig im sport zu führen. Nicht nur der Zeitfaktor ist immens, sondern es ist auch eine mentale Herausforderung. Jeder Hund ist anders, jeder auf einem anderen Ausbildungsstand und man darf sie einfach nicht gleich arbeiten. Ich gehe zum beispiel wenn es sich irgendwie vermeiden läßt nicht gleich nacheinander mit den Jungs auf den Platz, besser ist es wenn ein oder zwei Trainingskollegen dazwischen sind und ich micht auf den nächsten Einstellen kann. sonst kann es passieren dass ich aufeinmal den fertigen Hund für ne Grundstellung und 2 Schritte Fuss clicker und den Jungsspund der nichts kann mit Dingen konfrontiere die er nicht kennt. Klar merkt man es sofort aber es ist eben anstrengend. Und genauso ist es ja eigentlich auch im Alltag, man zwitscht permanent zwischen den Persönlichkeiten hin und her und wenn man dann 2 Knallköppe hat ist das auf Dauer echt sehr anstrengend.
Mach dir auch bewußt dass du mit 2 solchen Hunden sicherlich keine Fremdhundkontakte mehr haben willst und auch nicht haben wirst. Selbst ich kann mit den Pudeljungs getrost drauf verzichten, sie sind erzogen klar aber wenn mir so ein Einzelhund in sie reinbrettert und 3x geballte Pudelpower erlebt ziehen diese Hunde einfach den kürzeren. Bitte ich darum mir den Hund doch vom Leib zu halten bekomme ich den spruch sind doch nur Pudel, bei dir werden es die Leute dann gerne tun und darüber wirst du froh sein denn Rudeldynamik bei 2 so großen schweren HUnden stell ich mir interessant vor.
Aber du wirst das schon machen. Übrigens hab ich mit 19 auch gedacht ich weiß wie die Welt tickt aber im Nachhinein ... räusper, ich hatte ne große Klappe und einen Hauch von ahnung aber keine praktische Erfahrung, da haben auch die Familienhunde die mich mein Leben lang begleitet haben nicht geholfen. Es ist absolut nichts schlimmes daran erstmal einen Hund echt gut auf die Reihe zu bekommen, hast du das geschafft, ist der 2. kein großes Ding mehr aber man sagt ja immer so schön man wächst mit seinen Aufgaben aber diese Aufgaben sollten zu bewältigen sein und nicht von vornherein eigentlich nicht oder nur mit großer Anstrengung realisierbar sein. Man fängt ja auch nicht an einen Wolkenkratzer zu planen wenn man ein Statikstudium beginnt sondern man beginnt mit aufgaben die zu schaffen sind. eins nach dem anderen. Man muss es sich nicht unnötig schwer machen. Auch so sind 2 HUnde dann immer noch eine Herausforderung.