Ängstlicher Hund ist nicht gleich Angsthund. Wenn der Hund überfordert wird habt ihr das Ergebnis wie bei meiner Pflegemaus, die war in ihrer vorherigen Pflegestelle so überfordert das sie den ganzen Tag gebellt hat und irgendwann massive Hautprobleme bekam - Stress macht nämlich krank.
Ein Angsthund lernt nichts wenn ich ihn überfordere, sondern er nimmt die Situation negativ wahr oder versinkt in seine eigene Welt. Wenn man Pech hat geht er in die Aggression, weil Flucht nicht mehr funktioniert.
Es ist ein Unterschied ob ein Hund "nur" nichts kennt und deshalb ängstlich reagiert. Oder wie mein Rüde damals : er hat 3 Wochen nichts gefressen, für ihn war selbst das präsentieren eines Leckerlies Druck, er hat geschrien und um sein Leben gekämpft wenn er Menschen aus 100 m Entfernung gesehen hat, er hatte vor jeder Handbewegung Angst, jeden Blick, jedem Geräusch . Er hat unter sich gemacht, nur noch geschrien - was hätte er gelernt wenn ich ihn in eine Welt gezwungen hätte für die er nicht bereit war. Wir wohnen zum Glück sehr einsam und so konnten wir gemeinsam unseren Weg gehen. Schritt für Schritt und wir gehen ihn heute noch. Ich bin froh das ich ihm die Zeit gegeben habe und es hat sich wirklich gelohnt. Er ist ein super toller Kamerad geworden, klar auch noch oft ängstlich, aber sehr oft ein Held.
Das ist meiner Meinung nach ein Angsthund. Ich hatte auch schon viele unsichere Hunde in Pflege, manche meinten zwar Ängstlich, aber die haben ihr Angst nach einigen Wochen verloren, die konnte ich ganz anders fordern. Ich finde das ist ganz wichtig, das man das unterscheidet und jeden Hund nimmt wie er ist.
Liebe Grüße Jana