Beiträge von canchih

    Bei meinem Großen fing es jetzt so um den Dreh an mit der Pubertät. Dem sind mit 8 Monaten richtig die Sicherungen durchgeknallt. Der Zwerg hat die magische Grenze des Großen schon knapp hinter sich gelassen und verhält sich noch sehr kooperativ! :p Klar ist er auch mal eher abgelenkt, aber das verbuche ich eigentlich mehr unter "Fremdhunddroge" als unter Pubertät. Er kommt, läuft im lockeren Fuß, sitzt, platzt, nimmt unterwegs Blickkontakt auf... Ok, er hat einen Radius von teilweise gut 50m+, aber das ist für die Rasse ja eigentlich recht normal und den darf er später auch haben, wenn er "fertig" ist und zuverlässig. Und solange er sich jederzeit abrufen lässt und "Halt" macht, darf er den auch noch haben.
    Dafür, dass er mit 10 Wochen schon zum ersten Mal ein paar hundert Meter weit stöbern war (und auch noch erfolgreich :muede: ), habe ich in dem Alter längst mit der vorrangigen Schlepp gerechnet. Aber nein, er macht sich toll!
    Bei uns lief das irgendwie umgekehrt: Welpe ohne Folgetrieb, der ständig weg war. Und als die Junghunde der anderen aufhörten, brav zu folgen, fing meiner plötzlich damit an. Die Entwicklung nehme ich ganz gerne in Kauf! :D

    Was mir tatsächlich Sorgen macht, ist seine Unsicherheit und das krasse Beschwichtigen. Das hat sich leider auch gewandelt. Als Welpe der mit den dicksten Eiern und super selbstbewusst, momentan ein sehr unsicherer Hund, den man teilweise gar nicht mehr raus holen kann aus der Unsicherheit. :/ Ich hoffe, das gibt sich bald und ist einfach Teil der Entwicklung.
    Er ist ja nicht nur Menschen gegenüber, sondern auch Hunden gegenüber so extrem unterwürfig. Letztes Wochenende hat er zum ersten Mal einem anderen Hund gesagt, dass er auf das Verhalten gar keinen Bock hat. Es war ein 4 Jahre alter Aussie-Rüde. Der Zwerg war wieder mega unsicher und extrem am beschwichtigen, nachdem er in der Woche davor in der Gruppe richtig übel gemobbt wurde von einem Jungspund. Der Aussie hat immer wieder versucht, ihn zu besteigen und plötzlich, beim gefühlten 100. Versuch, fährt der Zwerg plötzlich mit einem riesen Getöse nach hinten rum und gibt dem älteren Aussie Contra! Der hat sofort aufgehört und es auch nicht mehr versucht. Ich war absolut perplex, er war die ganze Zeit wieder extrem verunsichert und ängstlich und urplötzlich wehrt er sich mal! Vielleicht merkt er so langsam endlich, dass er sich nicht alles gefallen lassen muss!

    Zitat

    Wie erkennt man denn, ob der Hund nur so tut als ob, oder ob er wirklich Angst hat?

    Körpersprache ist immer gleich, aus der Situtation? Kann ich irgendwas konkret machen um es zu überprüfen oder so?

    Ich denke, das kommt stark auf den Hund an. Unser Zwerg frisst ja eh schlecht von Anfang an, aber wenn er wirklich aus Angst beschwichtigt (so wie er das eben meist tut draußen), nimmt er definitiv kein Leckerlie mehr. Weicht der Leckerliehand aus, spuckt es sofort wieder aus, beschwichtigt schon extrem, nur um das Leckerlie nicht nehmen zu müssen. U.a. kommt er dann in der Regel auch schon beschwichtigend angelaufen. Wenn ich eine falsche Bewegung mache, löst er das Kommando selbstständig auf, was er sonst nie tun würde, um wie von der Tarantel gestochen vor mir wegzurennen, als hätte ich ihn verprügelt.
    Wenn er nur keinen Bock hat, z.B. nach dem Abpfiff noch 1-2 Sek bei mir zu sein und nicht sofort wieder abzuhauen, dann kommt er freudig gerannt, nimmt bei den ersten 2 Malen auch noch Leckerlie (bevor er sich wieder dran erinnert, dass er nicht sofort ne Freigabe kriegt nach Abpfiff), fängt aber erst bei mir an zu beschwichtigen. Hätte der wirklich Angst vor der Situation, würde er nicht so voller Elan gerannt kommen. Da ist es ganz klar das "nicht sofort wieder weg dürfen" und das ist eben scheiße, weil der junge Mann in der Zeit nicht kann, wie er will. Wenn ich das sehr oft hintereinander einfordere, kommt irgendwann auch das Beschwichtigen beim zu mir Laufen dazu, dann wird es Angst vor was-auch-immer. Vorher das ist einfach kein Bock...
    Ich machs viel an Leckerlies fest und wann das Beschwichtigen einsetzt. Bei ihm zieht sich das Beschwichtigen aus Angst ja oft über den ganzen Spaziergang.

    Mich würde in dem Zusammenhang mal interessieren, wie ihr einem so unsicheren Hund, der sehr oft stark beschwichtigt, in dem Moment Sicherheit geben würdet? Ebenfalls "beschwichtigen" durch wegschauen/drehen, durch das Beenden dessen, was das Beschwichtigen ausgelöst hat (wobei das wie gesagt permanent sein kann),...?
    Ich hatte einen Angsthund, aber das war sehr stark situationsgebunden, damit konnte ich gut. Beim Zwerg ist es einfach permanent und er hat das bei manchen Personen sehr stark (u.a. bei mir, teilweise aber auch völlig fremde), bei anderen weniger, aber er beschwichtigt prinzipiell bei jedem verhältnismäßig viel. Ich würde ihm manchmal gerne zeigen "du musst das nicht machen, alles okay!", aber ich weiß oft nicht wie.

    Kommt mir bekannt vor. Zwerg hat das auch. Draußen immer, ab und an lockert es sich während der Spaziergänge. Aber oft bleibt es die ganze Zeit, er nimmt aus Angst keine Leckerlies und beschwichtigt so stark, dass ich antrainiertes zwar ohne weiteres einfordern kann, aber ein Vorsitz wäre schon nicht mehr möglich (er beschwichtigt dann so stark, dass er nur direkt an mir absitzt mit Blick zu Boden). Leckerlies kann man völlig knicken.

    Im Haus klappt es an 8 von 10 Tagen problemlos. Wir machen auch viel mit freiem Formen. Er hat das sehr stark mit drinnen/draußen verknüpft, warum auch immer. Obe oder ähnliches könnten wir völlig vergessen, dazu beschwichtigt er draußen zu viel. Ich seh das Problem vor allem bei der BH kommen. Er wird nicht vorsitzen. Und er wird alles in beschwichtigender Haltung ausführen auf dem Platz, was teilweise bestimmte Kommandos total verhunzt, obwohl er sie beherrscht. Auf dem Platz ist es mit Abstand am schlimmsten.

    Ich setze einfach drauf, dass es irgendwann von selbst besser wird. In dem Alter haben eben manche Hunde Angstphasen, die man echt nicht verstehen muss. Er hat garantiert irgendwas negativ verknüpft und ich bin zu blöd es zu raffen, aber ich vermute, das Alter trägt seins dazu bei. Er ist eh ein sehr unsicherer Charakter in vielen Belangen und draußen waren Leckerlies schon immer problematisch. Draußen hilft manchmal, ihn praktisch in ein Spiel zu verwickeln mit einem Gegenstand, den er richtig geil findet, und die Kommandos so nebenbei im Spiel einzubauen. Unser "Training" draußen hat mit dem sonst bekannten Training nichts zu tun. Die Ablage trainieren wir z.B. so, dass wir zusammen rennen (was für ihn richtig geil ist) und während dem Rennen kommt irgendwann das "Platz"-Kommando. Er legt sich kurz und zur Belohnung rennen wir sofort weiter. Wir rennen so zu 90% und die Ablage beschränkt sich auf die restlichen erbärmlichen 10% pro "Trainingseinheit". Etc.pp. Anders ist bei ihm nix zu machen momentan.

    Wenn deine Hündin wirklich ganz offensichtlich "keinen Bock" hat, würde ich auch einfordern, wie Murmelchen sagt. Wenn du deinen Hund kennst, wirst du den Unterschied schon sehen. Beim Zwerg merkt man auch deutlich, ob er grade vor lauter Angst um sein Leben beschwichtigt oder ob er grade nur keinen Bock hat und mal probiert, ob die Nummer zieht. Letzteres ist zwar ein netter Versuch, aber durchgehen lassen würde ich das nicht.

    Macht sie das auch, wenn ihr in fremden Wohnungen trainiert? Und draußen auch? Auch, wenn du es mit "freiem Formen" versuchst, dh einfach das bestätigst, was der Hund ganz von selbst anbietet?

    Naja, in der Natur bin ich schon auch gerne mit dem Hund, 8 Stunden Revier wirkt bei mir auch stresslösend. Da tut man zwar auch das ein oder andere, klappert Standplätze ab, erneuert das ein oder andere etc.pp., aber es ist körperlich natürlich viel weniger anstrengend. Dogtrekking klingt fast schon wie ein Laufsport für Herrchen/Frauchen. DAS wäre nix für mich! :D

    Fou gute Besserung!

    Wir werden wohl gar nix im Verein machen. Er wird im Revier arbeiten. Ich denke, das wird "für ihn" erstmal genug sein. Für mich auch, Revierarbeit zieht sich ja meist und dann ist der Hund am Ende vom Tag doch ein paar Stunden dort.
    Agility o.ä. reizt mich gar nicht. Field Trial wäre noch eine Option gewesen, aber ich denke, es wird auf obiges hinauslaufen.
    Dogtrekking klingt viel zu anstrengend! :headbash:

    Rehlein, vielen Dank für deine Antwort!

    Ich denke auch, beim Junghund müssen Zusätze sein. Ich will da keine Folgeschäden riskieren. Ich denke, die meisten Zusätze werden unkompliziert sein, wichtig sind erstmal die Fleischquellen.

    Das Präparat von Pernaturam klingt schon mal sehr gut, evtl. werde ich dort auch mal hinschreiben und mich beraten lassen.

    Bzgl. Calciumcitrat: Ich habe mal gelesen, dass man das nur nehmen kann, um das Phosphor "auszugleichen". Für das ideale C:P Verhältnis müsste aber Knochenmehl gefüttert werden, wenn man nur Muskelfleisch, aber keine Innereien und keine Knochen füttern kann. Wie finde ich da das richtige Verhältnis von Calciumcitrat und Knochenmehl?

    Ach, 3 Jahre kommt einem nur so lange vor. Gemessen am ganzen Hundeleben ist es ja recht wenig. Ich würde sagen, er war eh erst so mit 3-3,5 Jahren "fertig", sowohl im Alltag als auch im Jagdgebrauch. Die vielen Jahre danach hat man einen entspannten Alltag. Ich setze einfach mal drauf, dass es beim Zwerg ähnlich sein wird! :D

    Das mit dem Futter ist ein Auf und Ab. Mittlerweile nimmt er in der Wohnung immerhin gut Leckerlies, dh ich kann da mit Clicker Übungen aufbauen und draußen kann ich sie glücklicherweise einfach einfordern :ka: Draußen ist es schwierig, aber muss ja auch nicht sein. So beim täglichen Futter geht es. Er ist immer noch sehr schlacksig und etwas "knochig", da könnten gut 4-5kg drauf, aber immerhin frisst er genug, um zumindest verhältnismäßig nicht abzunehmen. Wir haben jetzt aber wohl eine Unverträglichkeit, wies aussieht. Anders ist der ständige Durchfall (super bei dem Gewicht und dem Aktivitätslevel...) nicht zu erklären. Von daher wirds jetzt wieder schwierig, da er nach wie vor nur wenige Futter überhaupt frisst geschweigedenn genug. Barf würde ich gerne zwecks Ausschlussdiät probieren, aber da ist das Gemüse schwierig (wieder ihhh) und da er da idR hauptsächlich Muskelfleisch verträgt und kaum Innereien, hab ich Angst wegen der Versorgung im Wachstum... Bei den ganzen Zusätzen blicke ich nicht durch und die wären definitiv notwendig. Knochen verträgt er auch nicht, obwohl er sie von Anfang an kennt. Bin da momentan etwas ratlos!

    Wieviele verschiedene Übungen clickert ihr eigentlich alle so parallel? Wir machen immer verschiedene Clickereinheiten pro Tag und momentan clickern wir seit ein paar Wochen 4-6 verschiedene Übungen. Ich habe das Gefühl, dass er die sehr gut differenzieren kann?! Oder ist das zu viel? Die Hälfte mache ich eigentlich nur mit ihm, weil er so wahnsinnig gerne clickert. Also nichts, was wir zwangsläufig brauchen.

    Nebula, in der Welpenzeit bzw. generell bis vor wenigen Wochen war das bei uns GsD kein Thema. Da haben wir auf dem Land gewohnt und da wissen sich die Hundehalter zumindest größtenteils zu benehmen und leinen ihren Hund auch. Die Frage nach dem "Spielen lassen" kommt zwar auch ständig, aber zumindest rennen die Hunde idR nicht gleich drauf los. Meine Erfahrung zumindest in 10 Jahren Hundehaltung auf dem Land.
    Eventuell war es auch übertrieben zu sagen, unser Training sei umsonst gewesen. :hust: Kommt mir halt momentan so vor und man fühlt sich irgendwie so ohnmächtig bei der Masse von Hunden, jeden Morgen bestimmt 3-5 Hunde und wir gehen echt nur 15min zum Lösen in den Park. Wenn ein anderer Hund angeleint an uns vorbei geht, bleibt er schon noch neben mir und die Leine geht auch nicht auf Spannung in aller Regel, da sollte ich ihn villt auch mal loben... :pfeif: Teilweise guckt er aber eben noch mal zurück und er "hoppelt" dann eben mir her und kommt etwas vor mich mit seiner Schulter, also einfach unkonzentriert (logischerweise...). Es ist meckern auf hohem Niveau in dem Alter, das weiß ich, aber ich mach mir Sorgen, ob ich das noch mal rauskriege. Ein paar Wochen wohnen wir hier schon noch und die Negativentwicklung Richtung "Fremdhunddroge" ist rasant...

    Mit Blickkontakt auf Kommando (im Freilauf belohne ich seinen Blickkontakt von Anfang an verbal) haben wir erst vor wenigen Wochen mit Clicker angefangen, er hat ja so lange keine Leckerlies genommen, villt kannst du dich noch dran erinnern aus dem Welpenthread. Wir kommen jetzt so langsam an den Punkt, dass er das Kommando mit der Handlung verknüpft. Denke auch, dass das sehr hilfreich sein wird in den Situationen, deshalb machen wir da mal ganz langsam, damit es ordentlich wird.
    Vielleicht sind die Fremdhundattacken bei euch ja weniger geworden, weil Nova so erwachsen ausschaut? Ist mir grade spontan gekommen! Der Zwerg ist zwar groß mit seinen 64cm, aber die langen Schlappohren usw. bringen mir oft ein "Wieso kann meiner da nicht hin? Man sieht doch, dass Ihrer nix tut!" ein.

    Mein Großer hat im Junghundalter auch die Fremdhunddroge geschluckt ähnlich wie Nova, aber ohne Hundekontakte! :muede: Klingt vielleicht aufmunternd, wenn ich erwähne, dass es mit 3 Jahren schlagartig vorbei war? Danach waren andere Hunde einen Blick wert und im Kontakt war er sehr freundlich, aber er musste es nicht mehr haben außer mit Hunden, die er sehr gut kannte und mochte!

    Unser Zwerg spielt auch sehr sehr wild. Die meisten Frauchen beschweren sich dann, obwohl ihre Hunde sich ganz offensichtlich wehren, wenn es sie nervt und es zulassen, wenn es okay ist. Letztens meinte eine zu mir, ich soll meinen einfach machen lassen, sie würde dann schon mit der Leine nach ihm werfen, wenn ihr das Spiel nicht passt! :schockiert: :-x
    Er spielt wild, aber so schlimm ist das nun auch nicht. Wenn es wirklich respektlos wird, unterbinde ich das schon, sofern der andere Hund nicht dazu in der Lage sein sollte. Normalerweise regelt sein Gegenüber das aber selbst recht souverän und er kapiert dann auch und lässt es bleiben...

    Hundekontakt habe ich bis vor wenigen Wochen absolut nicht zugelassen mit Hunden, die ich nicht sehr gut kenne. Hat sehr gut funktioniert, Hunde waren für ihn zwar interessant, aber er wusste, dass er eh nicht hin kann. Seit wir in der Stadt wohnen, erst ein paar Wochen, hat sich das ganze Training erledigt und war fast schon ganz umsonst. Jeden Tag haben wir irgendwelche Hunde kleben, weit und breit kein Herrchen/Frauchen zu sehen, teilweise nicht mal verträglich bzw. schlecht sozialisiert (sieht man schon allein daran, in welcher Haltung die auf uns zu kommen). Wenn Herrchen/Frauchen in 200 bis wahlweise 500m Entfernung auftaucht, wird der Hund entweder gerufen und reagiert eh nicht oder Herrchen/Frauchen telefoniert seelenruhig weiter und entfernt sich wieder so nach dem Motto "ach, ist ja alles okay, der andere sieht ja nett aus". Normalerweise blocke ich die Hunde, aber oft sehe ich sie nicht kommen (von hinten) oder es ist gleich eine ganze Horde von Gassitreffhunden (und die HH denken natürlich, dass da jeder Hund in 300m Entfernung eingeladen werden sollte...). Ich würde sagen, in 8 von 10 Fällen kommt es zum Hundekontakt, wenn auch nur flüchtig. Und seit der Zwerg deshalb total auf Fremdhunddroge ist, habe ich das Gefühl, dass selbst die von mir geblockten Hunde für ihn als "erfolgreicher Hundekontakt" begriffen werden. Er läuft super im lockeren Fuß, aber seit wir hier wohnen, kommen wir an keinem Hund mehr vorbei ohne Rumgehoppse. Er bleibt zwar neben mir, aber springt wie ein Kanickel und teilweise läuft er hinter mich, um dem Hund noch hinterher zu hecheln. Sch.... :censored: