Ihr findet das also sinnvoll, dass man auf regelmäßig gepflegten Spielwiesen/Freizeitanlagen mit stets raspelkurz gehaltenem Rasen (wo sich also mangels Deckung weder Wild noch Vögel aufhalten), 3 1/2 Monate lang nicht mit seinem Hund Ball spielen darf? Fußballspieler und sonstige Sportler stören das nicht vorhandene Wild ja nicht, ballspielende Hunde dagegen schon.
Ihr findet das also sinnvoll, dass im Mai Wiesen und Wegränder gemäht werden, während man sich [streichen]strafbar macht[streichen]eine Ordnungswidrigkeit begeht, wenn man vor dem 16. Juli seinen Hund auf einer frisch gemähten und deshalb garantiert wildfreien Wiese ohne Leine auspowert?
Ihr findet das also sinnvoll, wenn an den Seen bei den derzeitigen Temperaturen bereits im April lärmende Badegäste die Wasservögel verscheuchen, während man sich strafbar macht, wenn man ein paar Meter daneben seinem Hund offline ein Stöckchen ins Wasser wirft?
Ihr findet das also sinnvoll, dass auch Hunde ohne Jagdtrieb stets und überall an der Leine zu führen sind, während die Hunde der Jäger nicht angeleint werden müssen? Ja nee, ist klar, das Wild fürchtet sich ja nur vor den bösen Hunden der Spaziergänger. Die Hunde der Jäger sind ihm lieb und vertraut.
Ihr findet das also sinnvoll, dass man nicht einmal per Prüfung auf Wildfestigkeit seine Hunde vom Leinenzwang befreien lassen kann?
Ihr findet das also sinnvoll, dass selbst offizielle Hundeauslaufgebiete (die es in ländlichen Regionen allerdings eher nicht gibt) monatelang dem Leinenzwang unterliegen, völlig unabhängig, ob dort überhaupt gesetzt und gebrütet wird, sofern sie per Definition als "freie Landschaft" gelten (und das ist so ziemlich alles außer öffentliche Straßen, Gärten und Höfe)? :erschreckt:
Ihr findet es richtig, dass sehr bewegungs- und arbeitsfreudige Hunde mehr als ein Vierteljahr nirgendwo im Grünen ausgepowert werden können, und die mangelnde Auslastung zu vermehrter Reizempfänglichkeit führen kann, der generelle Leinenzwang also u.U. genau die Hunde erst erschafft, vor denen er schützen soll?
Ihr findet das sinnvoll, dass derzeit viele Hundehalter weit ins Grüne fahren müssen, um ihren bewegungsfreudigen Hund einmal auspowern zu können, also dorthin, wo die Gefahr, Wild zu stören, viel höher ist, aber die Gefahr, erwischt zu werden viel geringer, weil in Ortsnähe, also da, wo es erheblich weniger Wild gibt, ständig abkassiert wird?
Ihr findet einen Leinenzwang sinnvoll, der derart pauschal ist, dass sich viele Hundehalter eh kaum dran halten (können)?
Ihr findet nicht, dass eine regionale und situationsbezogene Regelung viel sinnvoller wäre als ein pauschales Landesgesetz? Dann könnten die Gemeinden festlegen, dass z.B. Wald A und Gebiet B weiterhin dem Leinenzwang unterliegen, während ortsnahe Freizeitwiese C und viel frequentierter Weg D vom Leinenzwang ausgenommen sind. Das würde m.E. nicht nur die Akzeptanz bei den (nicht diesem Forum angehörenden
) Hundehaltern erhöhen, sondern zudem die Hundespaziergänger freiwillig so kanalisieren, dass das Wild an anderen Stellen tatsächlich seine Ruhe hätte.
Ihr seid ja schlimmer als die Jagdpächter. Selbst die drücken in Ecken, wo keine Gefahr für Wild und Brutvögel besteht, ein Auge zu.
Meine Altdeutschen Hütehunde sind so ausgebildet, dass sie nicht stöbern, die Wege nicht verlassen und auch bei direkt vor ihnen aufspringendem Wild nicht hinterhersetzen. Trotzdem muß ich mich mit zwei Schleppleinen abmühen. Die Übungen zur Auslastung und Impulskontrolle, die wir sonst unterwegs absolvieren, und die erst zur guten Wildfestigkeit geführt haben, können wir nun monatelang nicht durchführen, die Hunde werden von Woche zu Woche hibbeliger. Ganz tolle Sache, das. :explode: